"Der April, der April, der macht, was er will." Diese Wetterweisheit hat wohl jeder schon einmal gehört. Aber stimmt das wirklich oder ist das besonders wechselhafte Aprilwetter nur eine gefühlte Wahrheit? Ein Wetterexperte verrät, was am Mythos dran ist.
Aprilwetter: Was für wechselhafte Witterung sorgt
Als Aprilwetter werden allgemein Wetterperioden mit extrem wechselhaftem Wetter bezeichnet, "da sich das Wetter besonders im April häufig derart gestaltet", wie Markus Winkler, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD), erklärt. "Es ist oft recht kühl, zeitweise aber auch relativ warm; Sonne und blauer Himmel wechseln sich immer wieder rasch mit Schauern und kurzen Gewittern ab, wobei oft noch Schnee und Graupel, aber auch schon einige Hagelkörner fallen können."
Doch warum ist das so? Laut Winkler seien die Meere und die Polargebiete zu dieser Zeit noch recht kalt, während die Laufbahn der Sonne bereits recht hoch. "Wenn dann kalte Polarluft nach Deutschland vordringt, wird sie tagsüber über dem Land erwärmt und labilisiert, sodass sich im Tagesverlauf Quellwolken bilden, die dann Schauer und Gewitter bringen", so der Wetterexperte. Mitunter kann es im April mehrmals täglich einen Wechsel zwischen Sonne, Wolken und Regen- oder Hagelschauern geben.
April seit 1990 "oft überdurchschnittlich warm"
Dass das Aprilwetter - beispielsweise in Nordrhein-Westfalen - zum Teil sehr wechselhaft ist, zeigt ein Blick auf die Niederschlagsmengen der letzten Jahre. "Auffällig ist, dass der April vor allem in NRW von 2009 bis 2021 durchweg unterdurchschnittliche Niederschlagshöhen brachte, während 2022 und 2023 leicht überdurchschnittlich nass verliefen", berichtet Markus Winkler.
Der April 2024 sei im bevölkerungsreichsten Bundesland dann "deutlich niederschlagsreicher als im klimatologischen Mittel" gewesen - es gab also deutlich mehr Regen, Schnee oder Hagel als durchschnittlich in einem 30-jährigen Vergleichszeitraum. Der Meteorologe betont aber auch: "Allerdings lassen sich aus diesen Niederschlagsdaten noch keine konkreten Rückschlüsse ziehen, ob die Anzahl der Wetterlagen, die wechselhaftes Wetter brachten, unter- oder überdurchschnittlich hoch war."
Insgesamt ist der April in den letzten 30 Jahren auf jeden Fall wärmer geworden. "Bereits seit den 1990ern verläuft der April im Vergleich zu der Klimaperiode 1961-1990 oft überdurchschnittlich warm", berichtet Winkler. Kühler als im Vergleichszeitraum sei es dagegen nur 1997 und 2021 gewesen.
Aprilwetter 2025: So ist die Prognose
Und wie wird das Aprilwetter 2025? Eine genaue Prognose lässt sich aktuell (Stand 21.03.2025) laut Winkler nur schwer treffen. Im Westen Deutschlands - also in NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland - erwarte der DWD tendenziell "wärmere Mitteltemperaturen als im vieljährigen Klimamittel" - also als sonst im Durchschnitt in einem dreißigjährigen Vergleichszeitraum. Wie wechselhaft die Witterung wird, sei dagegen kaum zu prognostizieren: "Bezüglich des Niederschlags sind die Unsicherheiten für die kommenden vier Wochen sehr groß."
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 21.03.2025