Nach einem mutmaßlichen „Baseballschläger-Überfall“ auf einen Wohnungsmieter in Wanne-Eickel müssen sich eine Frau (42) und ein Mann (44) aus Gelsenkirchen vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Das Duo soll den Herner ausgetrickst, angegriffen und ausgeraubt haben. Jetzt drohen womöglich „fünf Jahre Haft plus X“.
Vor der 4. Strafkammer geht es um einen Zwischenfall am Abend des 10. Juli 2021. Die angeklagte Frau, die offenbar gelegentlich auch als Prostituierte unterwegs war, soll sich mit dem Herner zuvor bereits einige Male getroffen und angefreundet haben. Am fraglichen Abend sollen beide erst gemeinsam Drogen konsumiert, danach vorgehabt haben, eine Kneipe zu besuchen und ausgiebig zu feiern. Das mutmaßliche Opfer soll deswegen am selben Abend im Beisein der Angeklagten bei einer Bank am Automaten 500 Euro abgehoben haben.
Schlag auf den Kopf
Wieder angekommen in der Wohnung in Wanne-Eickel sollen sich die Ereignisse überschlagen haben. Die Angeklagte soll dem Wohnungsinhaber vorgeschlagen haben, noch eine Freundin zu dem Kneipenbesuch einladen zu wollen. Tatsächlich soll sie jedoch den Mitangeklagten angerufen und in die Wohnung eingelassen haben. Der 44-Jährige soll dann mit einem Baseballschläger auf den Herner losgegangen sein, ihm einen Schlag auf den Kopf versetzt und gerufen haben: „Wo ist das Geld?“
Frau sitzt in U-Haft
Währenddessen soll die Angeklagte den Zeugen nach Wertsachen durchsucht haben. „Aus den Hosentaschen und der Bauchtasche des Geschädigten entnahm die Angeklagte dann Bargeld in Höhe von 500 Euro, einen Autoschlüssel, einen Wohnungsschlüssel, ein Mobiltelefon sowie die Geldbörse“, heißt es in der Anklageschrift. Anschließend sollen beide Angeklagte vom Tatort geflüchtet sein.
Der Prozessauftakt am Dienstag (30.5.) startete massiver Verspätung. Der männliche Angeklagte war trotz ordnungsgemäßer Ladung zunächst nicht zum Termin erschienen, konnte dann jedoch mit Hilfe der Polizei in Gelsenkirchen aufgespürt und gegen Mittag zum Gericht nach Bochum gebracht werden. Die angeklagte Frau sitzt bereits seit längerer Zeit in U-Haft.
Mit Blick auf die Anschuldigungen räumten beide Angeklagte über ihre Verteidiger Martin Gentz und Michael Emde ein, am fraglichen Abend in Wanne-Eickel am Tatort gewesen zu sein. Ein Baseballschläger sei jedoch nicht im Spiel gewesen, hieß es. Das mutmaßliche Opfer soll am kommenden Verhandlungstag erneut befragt werden. Mit einem Urteil ist voraussichtlich frühestens Mitte Juni zu rechnen.
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