Angela Merkel mit NRW-Staatspreis ausgezeichnet Wüst würdigt ihre Verdienste für das Land

Angela Merkel erhält höchsten Preis von NRW: Viel Prominenz in Köln erwartet
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Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Dienstag in Köln mit dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Der 1986 gestiftete Staatspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Rennfahrer Michael Schumacher, der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer, der Gründer des Circus Roncalli, Bernhard Paul, und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer.

In seiner Rede zur Verleihung des Staatspreises des Landes Nordrhein-Westfalen an die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) deren Verdienste um das Land gewürdigt. So habe Merkel nach der verheerenden Flut vom Sommer 2021 binnen acht Wochen mit dafür gesorgt, dass ein Wiederaufbaufonds mit 30 Milliarden Euro eingerichtet worden sei. „Dafür sagen wir in Nordrhein-Westfalen Ihnen von Herzen dankeschön“, sagte Wüst am Dienstag in Köln.

„Eines ist mit dem Staatspreis nicht verbunden: eine Heiligsprechung“, betonte er. Es sei legitim, Entscheidungen kritisch zu sehen. Spitzenpolitiker müssten oft unter Druck Entscheidungen treffen, und meist sei die beste Lösung dabei gar keine Option. Merkel habe ihre Entscheidungen aber immer auf der Grundlage nachvollziehbarer Fakten und Argumenten getroffen und dafür die Verantwortung übernommen. Ihre 16-jährige Amtszeit sei von vielen Krisen gekennzeichnet gewesen. „Angela Merkel hat unser Land und auch die Europäische Union sicher und kraftvoll durch diese Krisen navigiert.“

Vor der Verleihung des höchsten NRW-Preises hatte Merkel zusammen mit Wüst Bad Münstereifel besucht, um sich ein Bild vom Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe zu machen. Bei einem Besuch im Jahr 2021 hatte sie versprochen, zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren. „Versprochen - gehalten!“, sagte Wüst dazu.

Lagarde: Angela Merkel ist „einzigartig, unvergleichlich“

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hat die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel als politische Ausnahme-Erscheinung gewürdigt. Sie sei „einzigartig, unvergleichlich, unnachahmbar“, sagte Lagarde am Dienstag in Köln in ihrer Laudatio zur Verleihung des Staatspreises des Landes Nordrhein-Westfalen an die Altkanzlerin.

Lagarde beschrieb Merkel als einen Dreiklang aus Wissenschaftlerin, Pragmatikerin und moralischer Instanz. Die promovierte Physikerin habe sich immer die Neugier und Sorgfalt einer Forscherin erhalten. Dies habe es ihr erlaubt, die komplexesten Probleme zu durchdringen und Lösungen dafür zu finden.

Angela Merkel, die Pragmatikerin, zeichne sich dadurch aus, dass sie eine unerreichte Vermittlerin sei, immer auf der Suche nach Kompromiss und Konsens. Merkels Pragmatismus sei jedoch nie zum Opportunismus geworden, weil sie stets einem klaren „moralischen Kompass“ folge. „Die Menschen in Deutschland und die Menschen in Europa können stolz darauf sein, eine solch charakterfeste Politikerin gehabt zu haben“, sagte Lagarde.

NRW-Staatspreis für Merkel: Vorab-Berichterstattung

Zur Verleihung des NRW-Staatspreises an die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag wird eine illustre Gästeschar in Köln erwartet. Nach dpa-Informationen sind Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD) unter den Gästen, ebenso die früheren NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet und Jürgen Rüttgers (beide CDU) sowie Hannelore Kraft und Peer Steinbrück (beide SPD).

Eine ganze Reihe von Prominenten aus Musik und Sport sind auch dabei. Unter anderem stehen zwei frühere Mitglieder der Kölsch-Band Höhner auf der Gästeliste, nämlich Janus Fröhlich und Henning Krautmacher, der erst vor ein paar Monaten von der Kult-Band Abschied nahm.

Ex-Box-Star Henry Maske wird erwartet, auch der ehemalige Torhüter Harald „Toni“ Schumacher. Ebenfalls kommen sollen die Moderatorin Bettina Böttinger, die Schriftstellerin Elke Heidenreich, die Journalistin Alice Schwarzer, der Schauspieler Heinrich Schafmeister und der Komiker Guido Cantz.

dpa

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