Fußball-A-Kreisligist SuS Oberaden steht vor einer Herausforderung. Denn die erste Mannschaft wird größtenteils auseinanderfallen. Leistungsträger wie Ferdi Civak, der zum VfK Weddinghofen wechselt, werden den Verein verlassen. Doch der Klub hat bereits eine vielversprechende Lösung gefunden: Viele Spieler aus der erfolgreichen zweiten Mannschaft werden in die erste Mannschaft aufrücken.
Zudem wird auch der Trainer Almir Halilovic als Dereli-Nachfolger von der zweiten in die erste Mannschaft wechseln. Er hat ehrgeizige Ziele: „Vielleicht benötigen wir etwas Anlauf, aber wir werden zwischen Platz 1 und 5 landen. Das muss unser Anspruch sein.“
Stoltefuß, Kusch und Sokol bleiben
Der Klub plant die neue Spielzeit bereits seit Januar. Elf Spieler werden in der ersten Mannschaft bleiben, während insgesamt sieben Spieler aus der zweiten Mannschaft hochkommen werden. Die Spieler, die bleiben werden, sind Torhüter Kai Münstermann, Tobias Stoltefuß, Kapitän Joshua Linus Kusch, Peter Sokol, Tarik Ikraine und Yunus Sevindir. Die Entscheidungen von Niclas Beckerling und Niklas Whitworth stehen noch aus. „Da sind wir aber in guten Gesprächen“ ist Halilovic optimistisch.
Eine tragende Rolle wird vor allem Joshua Kusch spielen. Der Sechser räumt nicht nur vor der Abwehr auf, sondern bringt sich auch in die Offensive ein. „Joshua war der Erste, mit dem ich gesprochen habe. Für mich war es wichtig, dass er bleibt“, sagt der Trainer über seinen Kapitän. „Ohne ihn hätte ich es wahrscheinlich auch nicht gemacht.“
Wirklich schwer seien die Verhandlungen nicht gewesen, „aber wir mussten ihn schon überzeugen“, so Halilovic, denn „ich weiß, dass er bei vier höherklassigen Vereinen im Umkreis im Gespräch war, die ihn unbedingt haben wollten.“ Zudem habe dem Mittelfeldspieler zuletzt etwas die Wertschätzung gefehlt.

Kusch ist ein echtes Urgestein und bereits seit der B-Jugend am Römerberg dabei. „Vor drei Jahren habe ich ihm gesagt, dass er eigentlich ein paar Ligen höher wechseln sollte“, erinnert sich Halilovic, „jetzt möchte ich natürlich nicht, dass er geht.“ Spannender Aspekt: Beide haben bereits zusammengespielt, aber noch nie zusammen gearbeitet.
Allerdings werde auch der ein oder andere Spieler dabei sein, der unter Birol Dereli nicht so oft spielte, wie zum Beispiel Thies Bernatzki. Halilovic traut ihm die A-Liga auf jeden Fall zu: „Ich kenne ihn seit der B-Jugend und weiß, was er kann.“
Die Abgänge würden ihm keinesfalls Schmerzen bereiten: „Die sieben, die uns verlassen, ersetzen wir eins zu eins.“ Der Plan für die kommende Saison sieht 23 Feldspieler plus drei Torhüter vor.
So soll Jan Oeftger, Kapitän der zweiten Mannschaft, in die Rolle von Ferdi Civak schlüpfen. Dawid Surmiak ist als Stürmer-Nachfolger von Deniz Malik Celiktas eingeplant. Halilovic: „Von der Qualität her mache ich mir null Komma null Sorgen.“
Ein wenig bedauert er immer noch den Abschied von Muhammed Karadag, der sich bereits im TuRa-Trikot hat ablichten lassen und zum designierten Meister wechseln wollte, später aber aus studientechnischen Gründen einen Rückzieher machte und sich eine fußballerische Auszeit gönnen wird. „Bei ihm habe ich Hoffnung, dass ich ihn vielleicht umstimmen kann“, hofft Halilovic doch noch auf einen Verbleib Karadags in Oberaden.
Spieler vom SV Herbern im Gespräch
Die Mannschaft wird auch um einige Spieler verstärkt, darunter ein Bezirksligaspieler vom TuS Wiescherhöfen. „Es ist ein junger, interessanter Spieler im defensiven Bereich, den Birol Dereli auch schon haben wollte“, freut sich Halilovic. Einen Namen nennen wollte Halilovic aber noch nicht. Ebenfalls im Gespräch seien zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft des SV Herbern sowie ein Torjäger vom SuS Rünthe.
Halilovic hat daher keine Angst, dass das Team schwächer werden könnte, sondern hat ambitionierte Ziele für die kommende Saison. „Ich bin keiner, der sagt, dass er auf Platz fünf landen möchte. Das würde ja bedeuten, dass wir einige Spiele verlieren“, sagt er.
Allerdings besteht die Sorge, dass die zweite Mannschaft eventuell schwächer wird, da viele Spieler in die erste Mannschaft aufrücken werden. Daher überlegt der Verein, die Mannschaft nicht für die Kreisliga A zu melden und auf einen Aufstieg zu verzichten. „Wir wollen kein zweiter TSC Kamen werden“, spielt Halilovic auf den bereits feststehenden Absteiger aus der Kreisliga A an. Ganz anders hatte es vor ein paar Wochen noch der neue Fußballvorstand Sascha Langner formuliert. Im Interview mit der Sportredaktion sprach er eindeutig vom Aufstieg der Zweiten.
Rückzieher von SuS Oberaden II?
Indes ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Verzicht kommt, relativ gering. Denn der Verein möchte seine erfolgreiche Nachwuchsarbeit fortsetzen und den jungen Spielern die Möglichkeit geben, sich in der Kreisliga A zu beweisen.
„Verdient hätten des alle Spieler. Wenn wir alle Zusagen bekommen, dann ist das eine A-Liga-Mannschaft, die um Platz 10 bis 15 kämpfen wird“, sagt Halilovic. Diese Einschätzung bestätigt auf Nachfrage auch Geschäftsführer Tim Bronheim: „Unsere Gespräche laufen aktuell auf Hochtouren.“
Stand jetzt bleiben 15 Spieler der zweiten Mannschaft erhalten. „Von denen haben etwa fünf bis sechs A-Liga-Niveau“, sagt Halilovic. Aktuell habe der Klub einige Spieler aus der zweiten Mannschaft vom TuS Westfalia Wethmar an der Angel. Halilovic, dem die zweite Mannschaft am Herzen liegt, ist daher optimistisch: „Mein Nachfolger Patrick Schmidt wird eine schlagkräftige Truppe haben“
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