Diese Szene ließ den Augenzeugen wahrscheinlich das Blut in den Adern gefrieren. Vor rund sieben Monaten ist ein junger Mann mit einer Machete in ein Essener Friseurgeschäft gestürmt. Ein 19-Jähriger wurde am Kopf getroffen und schwer verletzt. Jetzt steht der mutmaßliche Täter vor Gericht.
Es war der 29. Mai, als der Angeklagte an dem Friseurgeschäft aufgetaucht sein soll. Die Hintergründe sind unklar. In der Anklage ist von „Rache“ die Rede. Angeblich soll es im Vorfeld Bedrohungen gegeben haben. Möglicherweise ging es dabei um die Ex-Partnerin des Angeklagten, mit der er ein kleines Kind hat.
Schädeldecke abgesplittert
Der Schlag mit der Machete traf den 19-Jährigen im hinteren Schläfenbereich. Ein Stück der Schädeldecke splitterte ab, außerdem wurden laut Anklage mehrere wichtige Adern und eine Vene getroffen. Das Leben des Opfers konnte nur durch die schnelle medizinische Hilfe gerettet werden.
Zum Prozessauftakt am Essener Schwurgericht hat sich der 22-jährige Angeklagte noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Er war damals von Familienangehörigen des Opfers entwaffnet worden. Nach eigenen Angaben wollte er im Sommer eigentlich eine Lehre zum Gas- und Wasserinstallateur beginnen. „Aber das hat ja nicht mehr geklappt“, sagte er den Richtern. „Ich bin ja festgenommen worden.“ Die Anklage lautet auf versuchten Totschlag.
