Neue Bahnen, neue Teamkameradinnen und neue Rolle. Bob-Olympiasiegerin Laura Nolte betritt am Freitag (ab 19 Uhr MEZ) im kanadischen Whistler Mountain jede Menge „Neuland“.
Gleich im ersten Rennen muss sich die junge Deutsche in ihrem Monobob auf unbekanntem Terrain beweisen. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden in den letzten zwei Jahren keine Rennen in „Übersee“ statt, die Bahn im kanadischen Wintersportort kannte Nolte also nur aus der Ferne.
Favoritenrolle geht nach Nordamerika
„Favoritin auf den Sieg bin ich deswegen sicher nicht“, verdeutlichte die Pilotin bereits auf der offiziellen Auftakt-Pressekonferenz des Bob- und Schlittenverbandes Deutschland. „Für mich gilt es jetzt erstmal, die neuen Bahnen kennenzulernen.“
Im Training unter der Woche gelang das schon ganz anständig. Dennoch waren es vor allem die US-Amerikanerin Kaillie Humphries und die Kanadierin Cynthia Appiah, die Nolte in dem rasanten Olympia-Eiskanal von 2010 das Leben schwer machten. „Die Nordamerikanerinnen kennen die Bahn natürlich deutlich besser“, schiebt auch Nolte die Favoritenrolle gerne weiter. Generell gilt aber, dass Nolte nach ihrem Sieg bei Olympia nun von der Jägerin zur Gejagten geworden ist.
„Fifty Fifty“-Chance bei 135 Stundenkilometern
In Fachkreisen gilt die 1450 Meter lange Kunsteisbahn als eine der schnellsten der Welt. In den insgesamt 16 Kurven kommen die Sportlerinnen und Sportler auf Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 135 Stundenkilometern. Vor allem die Kurve 13 hat es in sich. Die trägt den treffenden Namen „Fifty Fifty“, weil hier die Unfallwahrscheinlichkeit 50 Prozent beträgt. Für Laura Nolte sicher kein Problem, denn nicht nur bei Olympia in Peking zeigte sie bärenstarke Nerven.
Nach dem Mono-Rennen am Freitag steht am Samstag (19 Uhr MEZ) der Saisonstart im Zweierbob auf dem Programm. Hier muss sich die Goldmedaillengewinnerin von Peking auf eine neue „Beifahrerin“ einstellen.
Da ihre etatmäßige Anschieberin Deborah Levi aktuell mit einer Knieverletzung außer Gefecht gesetzt ist, hat sich auch die Team-Zusammenstellung geändert. In den Übersee-Rennen vervollständigen Tamara Seer und Lena Neunecker das „Team Nolte“. Beide haben in ihrer Karriere noch keine Weltcup-Rennen bestritten.
Levi wird aller Voraussicht nach erst beim Heimrennen in Winterberg (6. - 8. Januar 2023) wieder zum Team stoßen. Bis dahin stehen für Laura Nolte und Co. noch die Rennen in Park City (2.- 4. Dezember) und Lake Placid (16. - 18. Dezember) in den USA auf dem Programm. Jede Menge Zeit also, um weitere Erfolge einzufahren.
Einen Grund zum Feiern hatte das Gute-Laune-Team aber bereits. Am Mittwoch, 23. November, wurde Laura Nolte 24 Jahre alt. Wenn das kein gutes Omen ist.
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