Hunderte Menschen haben nach Polizeiangaben in Berlin-Friedrichshain gegen die Räumung des Braunkohleortes Lützerath in Nordrhein-Westfalen demonstriert. An der Demonstration am Montagabend habe eine mittlere dreistellige Zahl von Menschen teilgenommen, etwa 450 bis 500, sagte ein Polizeisprecher. Überwiegend sei es ruhig geblieben. Vereinzelt sei aber auch Pyrotechnik abgebrannt worden. Polizisten wurden den Angaben zufolge nicht verletzt. Ob es Festnahmen gab, war zunächst unklar.


Das Örtchen Lützerath soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. In den Häusern, deren einstige Bewohner weggezogen sind, leben Aktivisten, die um den Ort kämpfen wollen. Die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW hatten Anfang Oktober mit dem Energiekonzern RWE einen auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinischen Revier vereinbart.
Polizei informiert Bürger über geplante Räumung von Lützerath
Die Polizei Aachen und der Kreis Heinsberg informieren am Dienstag (10.1., 17.00 Uhr) über die geplante Räumung des Örtchens Lützerath und den Polizeieinsatz am Braunkohletagebau Garzweiler.
Räumung von Lützerath: Einsatz könnte Wochen dauern
Die Polizei plant einen Großeinsatz, der nach eigenen Angaben bis zu vier Wochen dauern könnte. Der Zeitpunkt der Räumung ist ungewiss, frühestens am Mittwoch könnte sie nach Polizeiangaben beginnen.
An der Veranstaltung im Berufskolleg in Erkelenz nehmen Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach und Landrat Stephan Pusch (CDU) teil. Beide haben zu friedlichen Protesten aufgerufen. Der Termin ist ein Gesprächsangebot an die Bürger vor Ort, aber auch an Klimaaktivisten.

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Keine Stadt am Tagebau Garzweiler ist so betroffen wie Erkelenz. Teile ihrer Fläche sind schon abgebaggert worden. Die Kommune mit 43 000 Einwohnern hat den Tagebau seit jeher abgelehnt. Das Vollzugshilfeersuchen für die Räumung an die Aachener Polizei hat der Landrat des Kreises Heinsberg gestellt.
dpa