Fast sechs Wochen ist es her, dass die letzte Folge von "Aktenzeichen XY... ungelöst" im ZDF gezeigt wurde. In der Zwischenzeit lief mit "Cold Cases" zwar eine Sondersendung, doch am Mittwoch, 26. März 2025, steht der nächste reguläre Sendetermin von Aktenzeichen XY an, in dem Moderator Rudi Cerne wieder mehrere ungelöste Kriminalfälle vorstellt. Für die Zuschauer ist es auf den ersten Blick eine ganz normale Episode - und doch ist etwas anders.
Aktenzeichen XY im März 2025: Folge läuft auch in der Schweiz
Denn wie das ZDF mitteilte, wird die Folge, die am 26. März um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird, parallel auch beim Schweizer Sender SRF1 zu sehen sein. Grund dafür ist, dass in der Sendung ein Fall aus der Schweiz behandelt wird. "Wir freuen uns, dass der SRF, mehr als zwanzig Jahre nach der letzten 'Aktenzeichen XY… ungelöst'-Übertragung im Schweizer Fernsehen, mit dem Wunsch an uns herangetreten ist, die kommende Sendung in der Primetime und parallel zur ZDF-Ausstrahlung zu zeigen", sagte Franz Zervos, stellvertretender Programmdirektor des ZDF.
Fälle bei Aktenzeichen XY im März 2025: Frauenleiche im See
Besagter Fall spielte sich am Vierwaldstättersee bei Luzern ab. Ein Mann entdeckte darin - genauer gesagt zwischen den Ortschaften Stansstad und Kehrsiten - am 21. September 2014 die Leiche einer Frau. Bei der Toten handelte es sich um Emiliya Emilova, die als Prostituierte auf dem Straßenstrich in Luzern arbeitete. Ihr Mörder hatte die am Oberkörper unbekleidete Leiche der damals 36-Jährigen offenbar an einer schweren Tasche befestigt und im See versenkt. Emiliya Emilova war zuletzt am Vorabend mit einem unbekannten Mann gesehen worden. Durch die Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY erhoffen sich die Schweizer Ermittler entscheidende Hinweise, um den Fall nach mehr als zehn Jahren endlich aufklären zu können.

Nächste Sendung von Aktenzeichen XY: Überfall auf Tankstelle
Ein weiterer Fall aus der nächsten Folge von Aktenzeichen XY behandelt einen Überfall auf eine Tankstelle in Ehlen (Hessen). Dabei erbeuteten zwei junge Männer innerhalb von nur 20 Sekunden etwa 600 Euro. Die beiden etwa 16 bis 20 Jahre alten Täter kamen offenbar mit dem Bus zum Tatort und wurden darin von Überwachungskameras gefilmt. Darauf ist zu sehen, dass die Männer Corona-Masken trugen. Einer war mit einem dunklen Sweatshirt mit dem auffälligen Aufdruck "Rocky Balboa" bekleidet. Nach dem Überfall entkamen die beiden unerkannt. Bis heute haben die Ermittler nicht herausgefunden, wer die Täter waren.
Aktenzeichen XY im März 2025: Frau mit Doppelleben verschwindet
Auch um einen rätselhaften Vermisstenfall geht es am 26. März bei Aktenzeichen XY: Phoonsuk Düstersiek verschwand am 16. Januar 2020 spurlos aus einer Wohnung in Stalsund (Mecklenburg-Vorpommern). Die Thailänderin führte zuvor 18 Jahre lang ein Doppelleben: Sie war zwar verheiratet, hatte aber gleichzeitig mehrere Partner, war spiel- und drogensüchtig und arbeitete heimlich als Prostituierte. Am Tag ihres Verschwindens hielt sie sich in einer Modellwohnung für Prostituierte auf.
Als die Polizei diese drei Tage danach öffnete, wirkte alles so, als hätte Phoonsuk Düstersiek ihre Unterkunft nur kurz verlassen: Das Licht brannte, Getränke standen auf dem Tisch und in einer Pfanne auf dem Herd lag ein fertig gebratenes Fischfilet. Blutspuren auf dem Bett, fehlende Laken und Bezüge sowie verschwundene persönliche Gegenstände deuten allerdings auf ein Verbrechen hin. Die Ermittler konnten bis heute nicht aufklären, was mit der Frau passiert ist.

Fälle bei Aktenzeichen XY: Überfall auf Apotheke
Der vierte der mit einem Einspielfilm dargestellten Fälle am 26. März ist ein Überfall auf eine Apotheke in Neunkirchen-Seelscheid (Nordrhein-Westfalen). Diese betrat am Abend des 23. November 2023 ein mit einem Messer bewaffneter Mann, der eine Mitarbeiterin bedrohte und die Herausgabe des in der Kasse befindlichen Geldes forderte. Als der Täter nach einem Gerangel den hinteren Bereich der Apotheke durchsuchte, gelang der Angestellten die Flucht auf die Straße. Während sie dort den Notruf wählen wollte, versuchte der Täter vergeblich, ihr das Handy aus der Hand zu schlagen. Er flüchtete schließlich mit einer Beute von etwa 150 Euro und entkam unerkannt.
Weitere Fälle im März 2025
Darüber hinaus werden bei Aktenzeichen XY am 26. März 2025 die folgenden Fälle im Studio behandelt:
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Überfall auf älteres Ehepaar
Am 17. Mai 2024 überfielen zwei maskierte Räuber eine 72-jährige Frau und ihren 74-jährigen Lebensgefährten. Unter Gewaltandrohung zwangen die Männer sie, den Tresor zu öffnen, und raubten Schmuck und Bargeld im Wert von rund 1000 Euro. Bei ihrer Flucht wurden die Täter von einer Kamera des Nachbargrundstücks gefilmt. -
Überfall auf Juwelier
Am 19. Dezember 2024 um 16:25 Uhr überfielen zwei maskierte Männer einen Juwelier in der Münchener Altstadt. Einer bedrohte mit einer Schusswaffe Kunden und Mitarbeiter, während der andere mit einem Vorschlaghammer Vitrinen zerschlug und Schmuck stahl. Anschließend flohen sie auf einem E-Scooter. -
Fahndung nach Ali Barakat
Im Jahr 2011 soll Ali Barakat seine 13-jährige Tochter Souzan vor den Augen der Mutter und eines Mitarbeiters des Jugendamtes auf offener Straße ermordet haben, weil sie gegen sein patriarchales Weltbild rebellierte und sich in die Obhut des Jugendamts begeben hatte. Der gebürtige Iraker floh daraufhin - vermutlich in den Irak.
Aktenzeichen XY: Wie kann ich Hinweise geben?
Wenn ein Zuschauer Hinweise zu einem der Cold Cases aus der Sondersendung geben kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese an die Ermittler weiterzugeben. Am Abend jeder Sendung werden unter der Telefonnummer 089/950195 Hinweise im Aufnahmestudio in München entgegengenommen. Darüber hinaus können Hinweisgeber sich auch bei der für den Fall zuständigen Polizeibehörde sowie in jeder anderen Polizeidienststelle melden. Auch per E-Mail kann man sich unter xy@zdf.de melden.
Das ist „Aktenzeichen XY … ungelöst“
Als „Aktenzeichen XY … ungelöst“ im Jahr 1967 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, war es eine Weltneuheit: Erstmalig gab es ein TV-Format, in dem reale Kriminalfälle vorgestellt wurden, an deren Aufklärung die Zuschauer in Form von Hinweisen mitwirken konnten. Mittlerweile läuft die Show seit fast 60 Jahren im ZDF und lockt Monat für Monat Millionen Menschen vor ihre Fernseher.
Aktenzeichen XY kann nicht nur aus TV-Quoten-Sicht als Erfolg bezeichnet werden: Nach Angaben des ZDF wurden knapp 2000 der etwas mehr als 5000 behandelten Fälle gelöst (Stand Oktober 2024), was einer Aufklärungsquote von knapp 39 Prozent entspricht.