Zum Kommentar „Jetzt droht der Schrei nach Sippenhaft Terror in Solingen, ,Ampel-Desaster‘ und AfD-Triumph“ von Ulrich Breulmann erreichten uns eine Fülle an Leserbriefen. Wir dokumentieren sie an dieser Stelle, sofern uns das Einverständnis zur Veröffentlichung vorliegt.
Wir freuen uns über Ihre Meinung
Schreiben Sie uns – jedoch nicht mehr als 1.100 Zeichen inklusive Leerzeichen. Kürzungen behalten wir uns vor. Einsendungen mit Anschrift und Telefonnummer bitte an durchblick@rnw.press.
Elfi Streicher schreibt
„Wie eigentlich immer trifft auch Ihre heutige Analyse den Nagel auf den Kopf. Es ist beruhigend zu wissen, dass es noch einen Journalismus gibt, der weniger an Auflagestärke und Liveberichterstattung von interessanten oder auch weniger interessanten Events interessiert ist, sondern aktuell und kritisch zur politischen und gesellschaftlichen Situation Stellung bezieht.
Sie tun das immer wieder und können sich meiner Hochachtung dafür gewiss sein.“
Dr. Carlo H. Borggreve schreibt:
„Das ist kein Journalisten-Meisterstück. Die Konnexität der Wahlen von 1929, des 1.9.1939 und der Wahlen am 1.9.2024 zu beschwören, ist historisch nicht fundiert; das ist eher rabulistisch. Wenn es Ihnen aber so gefällt, dann soll es auch gut sein.
Herrn Höcke gravierende Hetzparolen, die er so keinesfalls gesagt haben kann, quasi in den Mund zu legen, ist erstens dummes Zeug und zweitens möglicherweise auch ein zivil- gegebenenfalls sogar strafrechtliches Fehlverhalten. Hoffentlich lesen das seine Anwälte nicht; da könnten Sie ein Problem bekommen. Warum tun Sie sich das an? Wenn es Ihnen aber guttut, dann soll es auch gut sein.
Aber den Antisemitismus undifferenziert als Phänomen eines Rechtsrucks zu erklären, ist regelrecht Fakten-Bashing.
Der Antisemitismus in Deutschland (und in West-Europa) ist befördert worden durch die große Zahl muslimischer Einwanderer. Darüber liegen den zuständigen Behörden belastbare Daten vor, die jetzt auch zunehmend ehrlicher und genauer öffentlich gemacht werden. Als Journalist haben Sie Zugang zu diesen Daten und können sich nicht auf Fehlinformation berufen.
Wolkige Verdächtigungen gegen die Wahrnehmungskraft der Polizei sind auch nicht gerade guter Stil, sie sind aber auch in keiner Weise belegt.
Irgendwelche Einzelvorkommnisse können nicht als Belege herangezogen werden. Wer Wert darauf legt, dass uns unsere Polizei tapfer motiviert vor islamistischem Terror schützt, sollte den Polizisten besser Mut machen.
Insgesamt lamentieren Sie dann über alles Mögliche in unserem Land. Ja, es liegt irre viel im Argen. Aber welche Erkenntnis haben Sie dazu, mit Blick zurück und Blick nach vorne zu bieten?“
Dr. Georg Kottmann schreibt:
„Die Meinung und Analyse von Herrn Breulmann gehört auf den Tisch der politischen Entscheidungsträger in Berlin! Sofort.
Meinungsstark und analytisch nachvollziehbar hat der Autor die aktuelle politische Lage aus der Sicht vieler Bürger beschrieben!
Hoffentlich liest die Exekutive und auch die Legislative in Berlin diese Analyse!“
Ulrike Umbach-Breu schreibt:
„Ich kann nur wieder sagen: Ihnen ein ganz großes Dankeschön! So isses – mehr ist dazu nicht zu sagen.
Jetzt sollte bei Vielen mal das Denken anfangen.“
Hans Overkämping schreibt:
„Ich finde den Bericht von Ihnen „Schrei nach Sippenhaft“, sehr gut und bin auf der ganzen Linie bei Ihnen. Danke für diese gut gewählten Sätze. Auch ich habe Angst vor der Entwicklung in unserer Gesellschaft. Lass uns nicht stillhalten, davor zu warnen.
Ich verbleibe in der Hoffnung das einige dieser Protestwähler sich besinnen und bei den Bundestagswahlen anders wählen.“
Udo Artelt schreibt:
„Prinzipiell ist das, was Sie schreiben, richtig. Aber es war schon immer so: Wenn die Menschen keine Orientierung mehr haben, kommt der Ruf nach dem starken Mann.
Und es ist doch so, dass man täglich nur noch negative Nachrichten bekommt. Kriege, Hass, Konkurse. Das schürt doch die Zukunftsangst. Sowie die Furcht vor Überfremdung. Die Leute haben doch Angst, vor die Tür zu gehen. Eine Regierung, die das eigene Volk vergisst. Quo Vadis Deutschland?“
Franz Boente schreibt:
„Man muss sich doch langsam überlegen, ob die SPD nicht überwacht werden sollte. Damals hat sie dafür gesorgt, dass Hitler an die Macht kommt, und heute ,unterstützt‘ sie die AFD bei ihrem Aufstieg.
Armes Deutschland.“
Bernd Paffrath schreibt:
„Demokratie fordern heißt nicht, Demokratie verstehen. Nach dem Lesen Ihres Artikels zweifele ich an Ihrem demokratischen Grundverständnis.
Ja, wie in allen Parteien gibt es auch in Teilen der AFD Aussagen hart am Rande der Legalität. Ja, das Parteiprogramm der AFD enthält für manche Zeitgenossen stramme Forderungen. Ja, wir müssen neue, unbequeme Wege gehen.
Wohin uns der chaotische Kurs der Ampelregierung führt, ist den täglichen Pressemeldungen um z. B. Betriebsschließungen, Arbeitsplatzverlusten, ungeordnete Migration, Alimentationssucht etc. etc. zu entnehmen.
Das Wirken einer kraftlosen Opposition verpufft ebenfalls.
Ihre Bemühungen, mit zeitgeschichtlichen Erfahrungen aus der Nazizeit den aktuellen Erfolg der AFD zu diskreditieren, werden ins Leere gehen, zu offensichtlich tritt die Angst vor einem politischen Kurswechsel hervor. Vielen Bürgern aber ,steht das Wasser bis zum Hals‘.
Die brauchen keine medialen Belehrungen, die warten auf kraftvolles zielorientiertes Handeln einer vom Bürger akzeptierten und respektierten Regierung. So wie bisher fährt die einstmals starke Wirtschaftsnation vor die Wand.
Und wenn das mangels vernünftiger Alternativen in der Parteienlandschaft nur mit der AFD geht? Ja! Immer noch besser als das Horrorszenario eines ,weiter so‘.
Übrigens bin ich der Meinung, dass ein einseitiger polemischer Beitrag wie Ihrer in einer unabhängigen Tageszeitung nichts zu suchen hat. Das wird man ja noch sagen dürfen?“
Peter Stoklossa schreibt:
„Wieder ein ausführlicher Artikel mit ihren Meinungen, sehr ausgewogen, immer ein wenig positiv (Zuckerbrot) und deutlich mehr negativ (Peitsche). Dann aber zum Ende ihrer Meinung der Satz: ,Ihr Verantwortlichen, verlasst die Nebenschauplätze und kümmert Euch um die echten Sorgen der Menschen.‘ ,Jawoll‘ ruft da der Herr Höcke ,genau richtig getroffen, die da oben kümmern sich nicht um uns…‘
Seit den Wahlen, nach denen sich SPD, Grüne und FDP als Regierung gebildet haben, sind sich die Medien (Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen) einig, zwischen diesen drei Parteien gibt es so viele Meinungsverschiedenheiten, dass kann einfach gar nicht gut gehen. Also folgt daraus: Was diese Regierung auf den Weg bringt, das bleibt entweder links liegen oder aber wird kritisch zerpflückt, denn in den 16 Jahren Regierung durch die CDU war natürlich alles super und die neue Regierung hat sich ins gemachte Bett gelegt.
Vielmehr wird jedes Wort, jede Geste, jedes Bild gedeutet, wo denn wohl die Soll-Bruchstellen dieser Koalition sein könnten. Ein bisschen erinnert das an die Kommentare der Sportreporter, die sich ein Trainer ausgeguckt haben, um ihn scheitern zu sehen…
Das vorher genannte gemachte Bett war dann doch ziemlich desolat, hinzu kommt ein von Russland angezettelter Krieg in Europa mit extremen Auswirkungen auf alle Bereiche, da kann man doch einfach nur viel falsch machen bzw. niemanden recht.
Wenn sich die Medien Tag aus, Tag ein damit beschäftigen, in aller Breite und Wortgewandtheit die Fehler der Regierungen aufzulisten, wo soll denn da eine positive Einstellung herkommen?“
Hedi Kollmann schreibt:
„Man sollte den AfD-Wählern mal klarmachen, dass sie, wenn die Mauer noch stände, sie für Putin in den Krieg ziehen müssten .
Außerdem sieht hier im Westen kaum eine Stadt so erneuert aus wie die Städte in Ostdeutschland.“
Rainer Meier schreibt:
„Ihr Artikel ist mal wieder zutreffend und brisant. Mir fällt nur ein Wort dazu ein:
Staatsversagen.“
Lothar Degner schreibt:
„Ich werde immer mehr Fan Ihrer fundierten Newsletter. Ich kann und würde Ihnen auch diesmal in fast jedem Punkt zustimmen. Die Parallelen zum Aufstieg der NSDAP und der heutigen AfD sind wirklich sehr eindeutig.
Und das macht auch mir Angst. Ich versuche an vielen Stellen, u.a. Facebook, Social-Media und meinem Umfeld, diese Gefahren aufzuzeigen. Angst macht mir auch, dass selbst in meinem direkten Umfeld mittlerweile sich niemand mehr schämt, seine wirkliche Gesinnung oder rechte Meinungen zu äußern. Die AfD-Parolen scheinen fast gesellschaftsfähig und offen aussprechbar geworden zu sein.“
Ferdinand Potthast schreibt:
„Kein Gesetz, keine Regierung, keine Partei, werden Täter mit Messer oder andere Tatwaffen aufhalten. Es gibt keine Lösung für dieses Problem, denn Kontrollen sind fast unmöglich. Im privaten Bereich kann man es niemals verhindern. Wo sehen sie überhaupt Lösungen?
Wir leben in einer anderen Welt, heute glaubt jeder, er kann machen, was er will. Zum Beispiel glaube ich, dass 50 Prozent der Autofahrer, ob wohl sie ein Fahrverbot haben, weiter mit dem Auto unterwegs sind. Wer will das alles kontrollieren?“
Martin Krause schreibt:
„Sehr guter Artikel! Die Herausforderungen gut beschrieben! Mich würde echt mal interessieren, was die Politiker hier unmittelbar in unserer Region dazu sagen.
Nehmen nur wir ,normale Menschen‘ das so wahr oder diese auch? Und was machen die konkret? Wie kommunizieren sie mit ihrer Bundespartei? Was fordern sie ein? Wie nehmen sie konkret Einfluss, dass sich was ändert? Sie kommen mir vor wie das Kaninchen vor der Schlange!“
Wolfgang Niehage schreibt:
„Als alter weißer Mann unterliege ich ja auch einer Sippenhaft. Denn wir alten weißen Männer sind ja an allem Elend dieser Welt schuld, sogar vorgeburtlich.
Diese Meinung wird ja besonders von grünen Damen mit abgebrochenem Studium vertreten, die die grüne Partei dominieren.
Wokeness ist ja umgekehrter Rassismus. Aufgrund meines Alters, meiner Hautfarbe, meines Geschlechts und der Tatsache, dass ich ,normal‘ bin, werde ich von bestimmten Kreisen diskriminiert. Diese besagten grünen Damen würden mich ja am liebsten gegen Wirtschaftsflüchtlinge aus Schwarzafrika, Arabien und der weiten Welt austauschen.
Völlig egal, ob Islamisten, Frauenfeinde, potenzielle Messerstecher oder Gruppenvergewaltiger. Sind ja schließlich ,Facharbeiter‘.
Die Definition Faschismus finde ich auch sehr interessant. Wenn eine völlig verfehlte Ideologie gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit mit Gewalt durchgesetzt werden soll, ist das schließlich Faschismus. Es ist also m.E. völlig legitim, wenn man die ,Schwarze Ökopädagogik‘, mit der die Bevölkerung erzogen werden soll und Millionen von Bürgern ins soziale Elend getrieben werden, als Ökofaschismus bezeichnet.
Als alter Sozialdemokrat sehe ich bei der SPD die Sache mit dem Faschismus etwas differenzierter. Ich bin zwar 2019 nach 40 Jahren aus der SPD ausgetreten, weil meine damalige SPD von Sozialisten und Kommunisten übernommen worden ist.
Als linksfaschistisch würde ich höchstens eine Innenministerin bezeichnen, die die Pressefreiheit abschaffen will und den Verfassungsschutz auf Bürger hetzen will, die keine Straftat begangen, aber eine eigene Meinung haben.“
Wilma Porsche schreibt:
„Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu. Sie beschreiben die Gesamtsituation plausibel und einleuchtend. Auch ich schäme mich in manchen Momenten, Deutsche zu sein.
Ich bin ganz verzweifelt, das aus der unsäglichen Vergangenheit keine Lehren gezogen wurden und rechtes Gedankengut sich wieder so verbreitet. Ich kann es nicht verstehen, dass eine eindeutig rechtslastige Partei soviel Zustimmung findet. Mir macht es Angst, das dieses Geschwür AfD immer größer wird und nicht mehr einzudämmen ist.
Hoffentlich lesen viele Menschen Ihren Artikel und denken über gewisse Dinge nach. Aber ich fürchte, dass Menschen, die ihre rechte Gesinnung offen zur Schau stellen, Ihren Artikel gar nicht lesen und noch weniger gewillt sind, an ihrer Einstellung etwas zu ändern.
Ich hoffe aber immer noch, dass die Menschen bei der nächsten Wahl, auch wenn sie mit der jetzigen Regierung nicht einverstanden sind, nicht die AfD als Alternative wählen. Damit begräbt man die Demokratie und sie ist soooo wichtig für das Land und die Menschen.
Ich hoffe, dass die nächsten Wahlen nicht in einem bösen Erwachen enden.“
Josef Wagener schreibt:
„Ihr Kommentar zu den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen ist genau das richtige Signal. Populistische Parolen oder Beschlüsse werden vielleicht viele Bürger kurzfristig beruhigen, die Situation aber nicht nachhaltig verändern. Der Gedanke von Integration ist ein wichtiger, damit Menschen, die in unserem Land Asyl suchen, hier auch willkommen sind und sich ebenso verhalten.
Das Hinschauen auf die Sorgen der Menschen ist ein anderer Aspekt. Leider beherrscht das Thema Sicherheit und Rüstung die öffentliche Meinung inzwischen so dominant, dass für notwendige Veränderungen, die zu einer höheren, v.a. sozial und kulturell bessere Lebensqualität führen, kaum Spielraum ist. In der Zukunft wird unsere Gesellschaft ganz andere Herausforderungen meistern müssen.
Wir stehen doch erst am Anfang einer Flüchtlingswelle: Das Nord-Süd-Gefälle wird immer unerträglicher und wird durch den Klimawandel mehr forciert. Als reiche Wohlstandsgesellschaft werden wir noch ganz andere Herausforderungen meistern müssen.
Das wollen unsere Politiker den aufgeregten Bürgern lieber nicht erklären. Konkretes Handeln in unserer Gesellschaft darf globale Aspekte nicht ausblenden. Ebenso dürfen wir, wie gesagt, nicht müde werden, rechtsextreme Scharlatane zu entlarven und zu bekämpfen.“
Heike Orpin schreibt:
„Der Artikel ,Es droht der Schrei nach Sippenhaft‘ hat mir aus der Seele gesprochen. Der Zulauf der Menschen zur AfD ist erschreckend und besorgniserregend und es trifft den Punkt, wenn gefühlt die Regierung nicht auf die wahren Sorgen (wie im Artikel geschildert) der Bevölkerung eingeht.
Mich erinnert das auch an die Gründe für den Brexit. Hinsichtlich krimineller Asylsuchender meine ich auch, dass ggf. Schlimmes verhindert werden könnte, würden die Menschen mehr mitgenommen und aufgenommen statt nur weggesperrt und ohne die Möglichkeit, sich von Beginn an sinnvoll einbringen und integrieren zu können.
Natürlich gibt es auch diejenigen, die grundsätzlich nichts Gutes im Schilde führen und da müssten dann tatsächlich auch Maßnahmen folgen. Meiner Meinung nach kommen auch diejenigen (in der allgemeinen Berichterstattung) zu kurz, die sich trotz schwieriger Bedingungen (fremde Kultur und Sprache z.B.) viel Mühe geben und die als Bereicherung für unser aller Leben zu sehen sind. Letztendlich wäre es doch aber wünschenswert, dass Menschen sich nicht aus Not umorientieren müssten, sondern in der eigenen Heimat ein friedliches Leben führen könnten.
Ich hoffe, dass Ihre Artikel von vielen Menschen gelesen und verstanden werden, und ich bedanke mich herzlich für Ihre Recherchen und Berichte.“
Heinz Drucks schreibt:
„Ich befinde mich seit den Wahlen am vergangenen Sonntag in einer Art ,Schockstarre‘, da ich mir ein solches Ergebnis einfach nicht vorstellen wollte. Klar, all das kommt ja nicht unerwartet oder ohne entsprechende Vorzeichen und das war mir schon bewusst. Dennoch ist die populistische Veränderung unserer Republik und das nahezu nahtlose Übernehmen der entsprechenden Positionen durch die „Parteien der Mitte“ erschreckend in ihrer Einseitigkeit.
Ich selbst habe 30 Jahre in der Flüchtlingsberatung gearbeitet und war immer stolz darauf, dass Deutschland sich auch in Krisensituationen über den Rechtsstaat und die Universalität der Menschenrechte definiert hat. Als Experte in diesem Bereich war mir immer bewusst, dass dies leider nicht für die EU allgemein gilt und das insbesondere das sog. Dublin Verfahren gegen die selbst definierten Grundsätze der EU verstößt.
Ich verteidige den Täter von Solingen natürlich in keiner Weise und suche auch nicht nach Rechtfertigungen. Ich erwarte aber von anständigen Politikern, dass sie zur Aufklärung beitragen, nicht ,Äpfel mit Birnen vergleichen‘ und keine Falschbehauptungen oder Halbwahrheiten verbreiten, sondern dazu beitragen, dass die Öffentlichkeit sich eine Meinung auf der Grundlage von Fakten bilden kann.
Nur ein Beispiel: Wenn Politiker also große Empörung darüber ausdrücken, dass Flüchtlinge nicht dort bleiben, wo sie ja bereits Schutz gefunden haben (im konkreten Fall Bulgarien), dann belegen sie damit, dass sie entweder gar nichts über die tatsächlichen Bedingungen wissen oder einfachzielgerichtet auf den ,Stimmungszug‘ aufsteigen.
Tatsächlich verlieren Flüchtlinge nach der Anerkennung in Bulgarien jegliche Unterstützung und fallen in Obdach und Mittellosigkeit! Wer kann es da jemandem verdenken, das er weiterzieht und nicht auf den Straße leben will. Und tatsächlich müsste er dies auch gar nicht, wenn sich alle EU Staaten an die Gesetze (Richtlinien) halten würden, in denen eben auch die Versorgung geregelt ist.
Stattdessen scheinen sich mehr und mehr EU Staaten auf eine stetig fortschreitende Marginalisierung von Flüchtlingen verständigt zu haben, die sie dann mit Falschbehauptungen und Halbwahrheiten begründen. Anfangs vor allem ein Problem der Staaten mit Außengrenze, inzwischen leben aber selbst in den Niederlanden und Belgien tausende von Menschen obdach- und mittellos.
Doch eigentlich will ich mich gar nicht an der derzeitigen Themenverschiebung beteiligen. Im Zusammenhang mit Solingen geht es nicht im Migration, Flucht und Integration, sondern um Terrorabwehr und dieser begegnet man nicht durch die Erfüllung von lang gewünschten restriktiven Maßnahmen gegen Schutzsuchende!
Angesichts der derzeitig inflationär vorgebrachten Verschärfungen im Bereich von Flucht und Migration muss man schon die Frage der Glaubwürdigkeit stellen. Ohne Zweifel handelt es sich bei dem Messerangriff in Solingen um eine schreckliche Tat mit erschütternden Folgen., die jedoch in keiner Weise hektischen Aktionismus rechtfertigt. „