Ähm, Hollywood? Das fällt in amerikanischen Produktionen auf

Ähm, Hollywood?: Das fällt in amerikanischen Produktionen auf
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Wie viele Menschen weltweit bin ich mit amerikanischen Serien und Filmen groß geworden. Für mich waren diese Hollywood-Exportschlager das Maß aller Dinge. Mittlerweile schaue ich aber auch viel mehr aus dem asiatischen Raum. Und als ich dann mal wieder was aus dem guten alten ‘Murica schaute, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, was für seltsame Eigenheiten amerikanische Produktionen haben.

Schauen wir doch mal gemeinsam.

Und ab in die Tonne

Wer mal genau aufpasst, erkennt in vielen amerikanischen Formaten einen beunruhigenden Umgang mit Essen. Während in der Realität aus gutem Grund gegen Nahrungsmittelverschwendung gewettert wird, schmeißen sie in den Filmen und Serien bestes Essen fröhlich in die Tonne.

Ob nun Serien wie „Modern Family“, „Pretty Little Liars“ oder „Brooklyn Nine Nine“ - Wertschätzung gegenüber Essen ist nicht vorhanden und wegen Nichtigkeiten landen die leckersten Sachen im Müll. In meinen Augen hat Hollywood da Nachholbedarf.

Die armen Tiere

Da kann man wirklich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Hollywood und Tiere sind ein bizarres Thema. Weltweit versucht man, tierischen Familienmitgliedern ein gutes und artgerechtes Leben zu ermöglichen. Es geht um Verantwortung - bei Groß und Klein.

Und dann sind da Serien wie „How I met Your Mother“, „Brooklyn Nine Nine“, „The Rookie“ und viele mehr, bei dem es Tierfreunden kalt über den Rücken läuft. Bestes Beispiel: Die Anschaffung von Hunden, obwohl keinerlei Zeit oder Platz für das Tier vorhanden ist.

Robin Scherbatsky hält 5 Hunde in ihrer New Yorker Wohnung, dabei scheint sie nie zuhause zu sein. Charles Boyle hat 3 Hunde, obwohl er als Detective offenbar überhaupt keine Zeit hat. Tiere werden allzu oft in diesen Formaten spontan gekauft oder angeschafft.

Da stellt sich die Frage: Muss das sein, wenn die Tiere ohnehin überhaupt keine Rolle spielen? Mit gutem Beispiel vorangehen sieht jedenfalls anders aus.

Der Tod als Scherz

Ich habe wirklich einen schwarzen Humor und lache über vieles, was wahrscheinlich sehr fragwürdig ist. Aber eine Sache habe ich nie so richtig verstanden: Was sollen die Scherze der Amis über den Tod von Mensch und Tier? Vor allem, wenn die Gags uralt und unlustig sind.

Hier mal ein Joke über die tote Oma, da mal ein Witz über die überfahrene Hauskatze. In den wenigsten Fällen handelt es sich dabei um einen gelungenen Gag. Kaum gehört jemand nicht zum Figuren-Ensemble, wird es rund um das Thema Tod sehr spöttisch. In dem Fall würde ich sagen: Hat man nichts cleveres zu erzählen, lasst das Thema Tod doch einfach weg, liebes Hollywood.

Politische Botschaften mit dem Presslufthammer

Der Trend zeichnet sich nicht erst seit gestern ab: Hollywood wird politisch - und zwar nicht geschickt von der Seite, sondern frontal und ohne Rücksicht auf Verluste. Während man früher besinnlich nette Geschichten konsumieren konnte, spürt man nun den politisch korrekten Sittenwächter in vielen amerikanischen Produktionen, der dir seine Moral unerbittlich in den Rachen stopft.

Schon immer waren Fernsehformate mit Botschaften gespickt. Diese waren meist sensibel mit der Geschichte und den Figuren verflochten. Unterbewusst verstand man, worauf es am Ende ankam. Mit subtil hat Hollywood es nicht mehr. Hier wird plakatiert, hier spricht nicht mehr der Schauspieler, sondern der Aktivist dahinter.

Wie ironisch, dass Hollywood bessere Geschichten erzählte, als es noch um Kapitalismus und nicht um Politik ging.

Und zum Schluss...

Ich habe jetzt vor allem über meine persönlichen Aufreger gemeckert. Natürlich ist eine Serie oder ein Film wegen dieser Eigenheiten nicht schlecht und selbstverständlich gibt es zu den Negativ- auch Positivbeispiele. Dann gibt es noch die vielen lustigen Eigenheiten, die amerikanische Produktionen ausmachen: Wieso verabschieden die sich nie am Telefon? Machen die eigentlich für Treffen nie Uhrzeiten aus? Was soll die Schale mit den perfekten Äpfeln in der Küche? Wie viele Lichtquellen kann so ein Raum eigentlich haben? Wer macht sein Bett so perfekt?

Ach, Hollywood, du bist wirklich eine Marke.