Ein ungewohntes Bild für die Bezirksliga-Fans des SSV Mühlhausen: Daniel Frieg, der bis vor Kurzem noch als Co-Trainer an der Seitenlinie stand, tauchte am vergangenen Sonntag plötzlich als Doppeltorschütze auf – allerdings nicht für den SSV, sondern für den FC TuRa Bergkamen II in der Kreisliga B2 Unna-Hamm. Trotz seiner beiden Treffer musste er am Ende eine 3:4-Niederlage gegen den FC Romania Unita hinnehmen.
Daniel Frieg: Abschied und Verbundenheit zum SSV Mühlhausen
Sein Abgang beim SSV Mühlhausen verlief eher unauffällig. „Ja, das war eher still und heimlich“, gibt Frieg zu. „Ich bin im Dezember 2023 beim SSV eingestiegen, aber die Situation als Co-Trainer war für mich schon beim Holzwickeder SC schwierig. Ich hatte eine berufliche Veränderung und war dann einfach zu selten da“, erklärt Frieg. „In Mühlhausen war das zwar irgendwie in Ordnung, aber es ist auch für mich eine doofe Situation, wenn ich oft absagen muss. Da war klar, dass ich nicht weitermachen werde. Mit Leon Lukas hat der SSV ja jetzt auch einen idealen Co-Trainer für die kommende Saison gefunden, der perfekt zum Verein passt.“

Trotzdem bleibt der SSV für Frieg eine Herzensangelegenheit: „Mühlhausen ist ein genialer Verein mit einem tollen Vereinsleben. Ich mag die Truppe total und lasse mich immer wieder gerne blicken. Auch die Ausflüge nach Hamburg waren immer Highlights für mich. Neben TuRa Bergkamen ist der SSV mein zweiter Herzensverein. Overberge spielt da auch eine große Rolle, aber dort habe ich kaum noch Verbindungen. In Mühlhausen sind seit Ewigkeiten die gleichen Menschen aktiv, das macht den Klub so besonders.“
Zwei Tore für TuRa-Reserve: „Wurde zweimal angeschossen“
Wie kam es dann zu seinem Einsatz bei TuRa Bergkamen II, der mit einem Doppelpack aus „Friegos“ Sicht ja nicht ganz so schlecht lief? „Ich wurde zweimal angeschossen“, sagt Frieg lachend. Eigentlich spielt er am Nordberg bei den Altherren, wurde aber aufgrund personeller Engpässe in der Reserve um Hilfe gebeten. „Philipp Pötter und Sebastian Placzek (Trainer, Anm. d. Red.) haben mich gefragt, ob ich nicht in der Reserve aushelfen könnte. Dass sie mich dann 90 Minuten auf dem Court durchspielen lassen, damit habe ich aber ehrlicherweise nicht gerechnet. Die Luft reichte noch halbwegs, aber eine Stunde nach dem Spiel habe ich es schon in den Knochen gemerkt. Das muss ich nicht häufiger haben“, sagt Frieg.
Ob er in Zukunft häufiger für TuRa II auflaufen wird, lässt er offen: „Mal schauen, ich bin nicht immer da. Da ich mit meiner Freundin gerade ein Haus in Niederaden baue, habe ich am Wochenende oft andere Verpflichtungen.“ Er spiele natürlich gerne Fußball, „aber ich muss es mit der Arbeit und der Familie vereinbaren“, so der Geschäftsführer eines Technologieunternehmens in Oberfranken.

Eine Rückkehr als Trainer ist aktuell ebenfalls kein Thema: „Der Trainerjob hat mir immer richtig viel Spaß gemacht. Ich habe auch Lust darauf, aber ich kann nicht verbindlich zusagen. Das wäre jedem Verein unfair gegenüber. Deshalb habe ich in Mühlhausen auch den Deckel drauf gemacht.“