Das Landgericht Aachen hat am Freitag sechs Mitglieder einer Drogendealer-Bande zu teils langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Sie hatten von den Niederlanden aus mehrere Hundert Kilogramm der synthetischen Drogen Crystal Meth und Ecstasy verkauft. Ein 39 Jahre alter Hauptangeklagter wurde zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt. Außerdem soll von ihm ein Geldbetrag von 1,2 Millionen Euro eingezogen werden. Die übrigen Angeklagten erhielten Freiheitsstrafen zwischen zwei und acht Jahren.
Die Drogen waren laut Anklage für Berlin und die Tschechische Republik bestimmt. Der aufwendige Prozess fand in Aachen statt, weil der Stoff auch über die Grenzstadt eingeführt wurde.
Die vier Männer und zwei Frauen sind zwischen 27 und 54 Jahre alt. Alle sind Niederländer mit überwiegend vietnamesischen Wurzeln. Ihnen wurde bandenmäßiger Handel mit Drogen in nicht geringer Menge vorgeworfen. Darauf stehen bis zu 15 Jahre Haft. Im Prozess hatten die Angeklagten teils gestanden und Angaben zur Sache gemacht.
Drogen im Wert von 14 Millionen Euro
Ihre Telefone waren überwacht worden. Daraus ergab sich, dass sie für die Drogenfahrten teils Kuriere beschäftigten, teils selber fuhren. Die Anklage hatte ihnen den Handel mit 830 Kilogramm Crystal Meth und 632 Kilogramm Ecstasy vorgeworfen. Die Drogen sollen einen Wert von 14 Millionen Euro haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte Haftstrafen von bis zu zehn Jahren gefordert. Die Verteidiger hatten geringere Strafen, aber in keinem Fall einen vollständigen Freispruch beantragt.
Im April 2021 waren die Männer und Frauen bei einer Razzia ins Visier der Ermittler gekommen. In Berlin waren mehr als 30 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht worden. Insgesamt wurden 17 Haftbefehle in Berlin und in den Niederlanden vollstreckt. Zwei andere Verfahren am Landgericht Aachen in der Sache sind noch nicht beendet.
dpa
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