Ganze Startelf muss 90 Minuten leiden SC Fröndenbergs Coach erklärt unkonventionelle Strategie

SC Fröndenbergs Startelf muss 90 Minuten leiden
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Der SC Fröndenberg hat am Sonntag im Heimspiel gegen den bis dato Tabellenführer Westfalia Wethmar für eine echte Überraschung gesorgt. Der in der Kreisliga A2 Unna-Hamm vor dem Spieltag auf Tabellenplatz 14 stehende SCF erkämpfte sich nach einem 0:2-Rückstand ein verdientes 2:2-Unentschieden – und das unter besonderen Umständen. Denn SCF-Trainer Sedat Sener ließ seine komplette Startelf durchspielen, wechselte in 90 Minuten nicht ein einziges Mal.

Sedat Sener verzichtet auf Auswechslungen - Lob an das Team

Obwohl einiger seiner Spieler in der Endphase des Spiels sicherlich am Ende ihrer Kräfte waren, hielt der SCF-Coach an seiner Startformation fest: Selbst, nachdem Ionut Covaci in der 73. Minute wegen eines angedeuteten Kopfstoßes mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde – eine ganz bewusste Entscheidung, wie der Coach nach der Partie einräumte. „Das Spiel lief für uns ganz gut. Wir sind nach dem 0:2 zurückgekommen. Nach der Roten Karte wollte ich den Spielfluss nicht beeinflussen“, erklärte Sener seine ungewöhnliche Entscheidung.

Seine Maßnahme zahlte sich aus: Trotz Unterzahl verteidigte Fröndenberg leidenschaftlich und sicherte sich gegen den Favoriten einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg. „Alle Auswechselspieler haben sich hinterher sehr gefreut, obwohl sie nicht eine Minute gespielt haben. Da muss ich als Trainer auch mal ein riesiges Kompliment an das ganze Team aussprechen“, so Sener weiter.

Nayer Deifalla (l.) markierte kurz vor der Halbzeit den Anschlusstreffer zum 1:2.
Nayer Deifalla (l.) markierte kurz vor der Halbzeit den Anschlusstreffer zum 1:2. © Schürmann

Während Wethmar seiner Favoritenrolle nur in der ersten Halbzeit des Spiels gerecht wurde, zeigte Fröndenberg eine kämpferische und clevere Leistung. „Okay, nach dem Platzverweis waren wir schon etwas am Schwimmen, da war Wethmar schon ordentlich am Drücker. Ich habe dann auf eine 4-4-1-Formation umgestellt. Wir mussten schon eine brutale Defensivarbeit hinlegen“, so Sener. „Die Jungs haben sich wirklich zerrissen und haben auch nach dem 0:2 nicht aufgegeben. Ich glaube, es gibt nicht viele Mannschaften in der Liga, die nach diesem Rückstand gegen den Spitzenreiter noch so an sich glauben. Hut ab vor so einer Leistung.“

SV Afferde kann wieder am SC Fröndenberg vorbeiziehen

Dank des überraschenden Punktgewinns macht der SC Fröndenberg einen kleinen Sprung in der Tabelle auf Rang zwölf. Allerdings kann der SV Afferde vor der Winterpause noch am SCF vorbeiziehen. Der SVA tritt am kommenden Sonntag (8. Dezember) noch im Nachholspiel bei der SG Massen II an. Dieses Spiel war am vergangenen Sonntag wegen des vereisten Platzes in Massen ausgefallen.