Es war ein Riesenspektakel: Vor mehr als 2500 Zuschauern feierte die IG Bönen vor zwei Jahren im Entscheidungsspiel gegen den TSC Kamen den Aufstieg in die Bezirksliga.

© Teimann

33-jähriger Aufstiegsheld muss gehen, aber: „Ich fühle mich noch fit“

rnFußball

Schon kurios: Mit der IG Bönen ist er in die Bezirksliga marschiert, doch bei einem heimischen A-Kreisligisten passt der Aufstiegsheld künftig nicht mehr ins Konzept.

Bergkamen

, 04.05.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Aufstiegsspiel zur Bezirksliga vor fast drei Jahren zwischen der IG Bönen und dem TSC Kamen bleibt unvergessen. Mehr als 2500 Zuschauer feuerten die Teams auf dem Sportplatz in Heeren an. Es ging in die Verlängerung und schließlich ins Elfmeterschießen, das die IG Bönen letztlich gewann. Dabei glänzte ein Fußballer, dessen Dienste bei seinem aktuellen Kreisliga-Klub aber nicht mehr benötigt werden.

Jetzt lesen

Dabei war Muzaffer Onur erst im Sommer vergangenen Jahres von der IG Bönen zum A-Kreisligisten SuS Oberaden gekommen. Der routinierte Keeper spielte auch in vier der fünf Begegnungen der annullierten Kreisliga-Saison von Beginn an. In Umut Alcan hatte er überdies einen talentierten und starken Konkurrenten zwischen den Pfosten, doch auch der wird den SuS Oberaden in Richtung TSC Kamen verlassen.

Mit Kai Münstermann und Lars Suhr zwei Keeper in Oberaden

Denn: Die Sportliche Leitung des SuS Oberaden mit Birol Dereli und Rached Allam hat für de neue Saison gleich zwei neue Keeper verpflichtet. Zum einen kommt Kai Münstermann von der SG Massen zurück an den Römerberg. Bereits zuvor hatten die Grün-Weißen aber einen weiteren Keeper geholt: Lars Suhr hütete zuletzt das Tor der Westfalenliga-A-Junioren der Hammer SpVg.


In einem offenen Gespräch teilte Trainer Birol Dereli daraufhin Muzaffer Onur mit, dass er künftig auf diese beiden talentierten Jung-Keeper setzen möchte. „Er möchte das Team verjüngen und will den beiden Torhütern die Chance geben“, reagiert der 33-jährige Onur durchaus verständnisvoll. Aber: „Dann hätte ich im Sommer ja auch nicht nach Oberaden kommen müssen.“

Torhüter Muzaffer Onur mit zwei Vereinen im Gespräch

Das Angebot, als Torwart-Trainer weiterhin am Römerberg aktiv zu sein und als eine Art „großer Bruder“ den beiden Youngsters zur Seite zu stehen, lehnt er ab. „Ich fühle mich noch fit, ich will selbst noch ein, zwei Jahre spielen“, sagt er. Mit zwei interessierten Vereine stehe er auch schon in Gesprächen, aber „eine 100-prozentige Entscheidung steht noch aus.“

Jetzt lesen

Dass es in Oberaden nicht weitergeht, findet er schade. „Ich kann und muss nicht immer alles nachvollziehen, bin aber auch dankbar dafür, dass Birol Dereli so offene Worte gefunden hat. Er ist immer ehrlich und das ist auch gut so“, sagt Onur. „Er hat mich frühzeitig informiert und das ist eine korrekte Aktion.“

Torhüter-Karriere begann beim TuS Wiescherhöfen

Muzaffer Onur ist übrigens ein Wiescherhöfener Junge, wohnt auch immer noch in diesem Hammer Ortsteil. In der Jugend kickte er beim TuS, spielte mit den B-Junioren der Hammer SpVg in der Westfalenliga und lief auch für den VfL Kamen auf. Es folgten Senioren-Stationen wieder beim TuS Wiescherhofen, VfL Kamen, TSC Kamen, IG Bönen und dem SuS Oberaden .

Zu Beginn seiner Karriere war der junge Kicker eigentlich als rechter Verteidiger im Einsatz. „Aber da hatten wir beim Spiel gegen den Post SuS Hamm keinen Keeper und es kam, wie es kommen musste: Ich musste ins Tor“, nahm seine Torwart-Karriere Schwung auf. „Da war ich leider der beste“, sagt er mit einem Lachen.

Die Klasse hat er zweifelsfrei behalten. Die Frage ist, in welchem Verein er sie künftig aufblitzen lässt.

Lesen Sie jetzt