Hier bekamen die Zuschauer am Sonntag richtig was geboten. 13 Tore gab es in der Kreisliga C1 Unna-Hamm zwischen dem SV Afferde II und dem VfK Weddinghofen II zu bejubeln. Aber der Schiedsrichter Björn Borghoff zückte auch zehn Gelbe Karten, vier Ampelkarten und einmal zeigte er glatt Rot.
Trainer des VfK Weddinghofen II sieht Rote Karte
Weddinghofens Trainer Emre Akpinar erwischte es zunächst nach einer guten halben Stunde wegen Meckerns. Borghoff verwies den Trainer mit Knallrot vom Platz. Akpinar erklärte: „Ich habe gar nicht nach einem Foulspiel ins Spiel reingeschrien, das war ein Zuschauer neben mir. Dennoch bekam ich Rot. Da war richtig Chaos.“
Weddinghofens Torhüter Oleg Statiev durfte nur wenig später mit einer Ampelkarte zum Duschen. Akpinar: „Er soll gemeckert und nach einem Afferder Treffer den Ball absichtlich in Richtung Schiedsrichter geschossen haben. Der Ball flog aber in unsere Richtung zur Trainerbank.“ Schließlich durfte auch Tufan Derecik (81.) mit Gelb-Rot noch vom Feld.
„Total faires Spiel, Kartenflut spiegelt das nicht wider“
Aber auch den SV Afferde hatte es in besagtem „Kartenspiel“ getroffen: Jason Golla (Ballwegschlagen, 67.) und Christian Behrends (Meckern, 80.) verließen jeweils per Ampelkarte das Feld. „Eigentlich war das ein total faires Spiel, die Kartenflut spiegelt das gar nicht wider. Es gab kaum Nickeligkeiten, aber viel Gelaber“, erklärt Afferdes Vorsitzender Thorsten Voigt.
Mehmet Ciplak, ehemaliger Fußballprofi in der Türkei und nun Coach in Afferde, kommentierte das Geschehen so: „Hätten die Spieler nicht so viel gemeckert und geredet, dann hätte es auch weniger Karten gegeben. Der Schiedsrichter hat eben seine Linie durchgezogen. Den Zuschauern wurde richtig was geboten.“ Eine Stellungnahme von Schiedsrichter Björn Borghoff war nicht zu bekommen.
Am Ende ist der VfK Weddinghofen als Sieger vom Platz gegangen. Talha Derecik markierte den 7:6-Siegtreffer in der Nachspielzeit. Zuvor hatten Malik Celiktas (3), Oktay Karabacak (2) und Yücel Top für die Gäste getroffen. Für den SV Afferde trafen Hakki Yurdakul (3), Daniel Brech, Dason Fecho und Marko Schott mit dem wohl schönsten Treffer des Tages.
Afferder Treffer direkt mit dem Anstoß
Und der war echt kurios: Routinier Marko Schott nämlich stand nach dem 5:5-Ausgleich Weddinghofens im Mittelkreis zum Anstoß bereit. Doch statt den Ball zurück zu einem Mitspieler zu passen, donnerte er den Ball direkt ins gegnerische Tor. Ciplak: „Das hat er schlau gemacht, der gegnerische Tormann war weit aufgerückt und kam nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball und so fiel das 6:5 für uns.“ Auch die Zuschauer hat es gefreut. Schott übrigens traf auch hinterher im Spiel der ersten Mannschaft gegen RW Unna zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich (Endstand: 2:3)
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