Regen und Bodenfeuchte sind für Landwirte Segen und Fluch zugleich. Das für Feldfrüchte so wichtige Wasser kann – etwa durch Staunässe – auch deren Ende bedeuten oder zumindest die Ernte stark beeinträchtigen. Gleichzeitig macht ein sehr feuchter Boden den Einsatz von schweren Maschinen schwierig oder unmöglich. Um dem entgegenzuwirken, setzen viele Landwirte auf Drainagen, durch die das Wasser abfließen kann. Der Rheder Landwirt Wilhelm Teklote hat seine Drainage jetzt modernisiert – und kann den Wasserstand unter seinem Feld dadurch sogar regulieren.
Bei einer Drainage werden Rohre, sogenannte Sauger, unter einer Fläche vergraben. Die Tiefe ist dabei von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. Die Rohre haben Löcher, um Wasser durchzulassen, und sind mit einem Filtermaterial umwickelt, etwa Kokosfasern oder Glasasche, um keine Erde und Dreck aufzunehmen. Das Wasser wird bis zur Tiefe der verlegten Rohre abgenommen. Die Rohrleitungen laufen anschließend zusammen und über eine Hauptleitung wird das Wasser etwa in einen Entwässerungsgraben abgelassen. So kann die für Pflanzen schädliche Staunässe im Boden beseitigt werden. Allerdings entzieht das System auch in trockenen Zeiten Wasser.
Regulierung der Wasserhöhe
Mit einem neuen Bauteil soll jetzt aber auch eine Regulierung der Wasserhöhe unter der Erde möglich sein. Dafür hat Teklote einen sogenannten Regelungsschacht der Firma Ekodrena verbaut. Der Schacht ist in der Mitte geteilt und kann dort mit sogenannten Schieberelementen reguliert werden. Je nachdem, wie viele Schieberelemente eingesetzt werden, läuft das Wasser erst ab einem gewissen Wasserstand ab.
Dadurch kann etwa für Feldarbeiten Wasser abgelassen werden, damit die Maschinen nicht im Boden einsinken, um es anschließend während Vegetationsphasen der Pflanzen wieder anzustauen. Bis auf drei Meter Tiefe können die Schieberelemente mit einer Teleskopstange eingesetzt oder entnommen werden.
Auf dem Betrieb von Wilhelm Teklote wird das System vorerst nur auf einem Feld eingesetzt, um es auszuprobieren, wie der Landwirt sagt. Dass es ausgerechnet bei diesem Feld eingesetzt wird, hat einen Grund, so Teklote: „Das Stück ist sehr wasserdurchlässig in trockenen Sommern.“ Die Saat würde zwar gut angehen, „aber später fehlt das Wasser.“ Und auch ein Beregnen der Fläche sei am Standort nicht möglich.
Auf der 14 Hektar großen Fläche baut Teklote Mais, Gerste, Roggen und Hanf an. Die Rohrleitungen liegen hier in 1,6 Metern Tiefe. Viel tiefer gehe es nicht, da dann Lehmboden käme, der sowieso kein Wasser durchlassen würde. In das Drainagesystem unter dem Feld hat er zwei der Schächte eingebaut. Das System sei bereits in Betrieb genommen worden, sagt Teklote. „Wir müssen jetzt erst einmal ausprobieren, welche Einstellungen für uns am besten sind. Das sind Erfahrungswerte, die wir sammeln müssen.“ Sollte das System erfolgreich sein, könnte er sich vorstellen, auch in andere Drainagesysteme Regelungsschächte einzubauen.