„Das Ruhrgebiet braucht neue Impulse“ Das neue Profi-Musical für den Pott

„Ruhrgebiet braucht neue Impulse“: Das neue Musical für den Pott
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Donnernde Akkorde, markante Stimmen, klangvolle Kompositionen. Jetzt ist Showtime! So heißt das Musical, das am 27. Oktober Premiere in Kamen feiern soll. Nicht nur Premiere, sondern Weltpremiere.

Einen Vorgeschmack auf das Stück, in dessen Namen ein Ausrufungszeichen fest verankert ist, geben die Darsteller und Musiker am Mittwoch in der Konzertaula. Dort gehen sie erstmals an die Öffentlichkeit, um für ihr Stück zu werben. Insgesamt sechs Mal wird es in diesem Jahr aufgeführt. Das Ziel: Ein neues Profi-Musical im Ruhrgebiet zu etablieren – nach dem Vorbild von Radio Ruhrpott in Castrop-Rauxel. „Das Ruhrgebiet braucht neue Impulse – und die Konzertaula schreit nach Musical“, sagt Autor, Produzent und Musiker Robin Lindemann, der sich schon ein T-Shirt mit dem Showtime-Logo übergestreift hat.

„Vielseitige Musicalunterhaltung“ für das Ruhrgebiet

„Wir wollen einen ernstzunehmenden Musical-Standort aufbauen“, sagt der Jungproduzent mit Blick auf Spielstätten wie das Oberhausener Metronom-Theater; Spielstätten, die in der jüngeren Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen aufgegeben wurden. Das Ruhrgebiet müsse wieder für vielseitige Unterhaltung stehen. „Dafür habe ich in der letzten Zeit jede freie Minute genutzt, egal in welcher Pause.“

Der 27-jährige Kamener möchte das Musical in seiner Heimatstadt dauerhaft etablieren und kooperiert dabei mit der Stadt Kamen. „Denkt man an bekannte Musicalstädte in Deutschland, kommen einem schnell Hamburg, Berlin oder Köln in den Sinn. Doch bald gesellt sich auch die Ruhrgebietsstadt Kamen zu den Orten, an denen ein Musical läuft“, sagt Lindemann und will damit ein weiteres Ausrufungszeichen setzen.

Einige Stars des Showtime-Musicals am Mittwoch auf der Konzertaula-Bühne, v.l.: Florian Hinxlage, Lia Martin, Robin Lindemann, Nora Isabel Schöpe und Daniel Sprint.
Einige Stars des Showtime-Musicals am Mittwoch auf der Konzertaula-Bühne, v.l.: Florian Hinxlage, Lia Martin, Robin Lindemann, Nora Isabel Schöpe und Daniel Sprint. © Marcel Drawe

Lindemann hat 20 eigene Songs geschrieben

Für die buchstäbliche Ausrufung seiner Ideen zeichnet verantwortlich das zwölfköpfige Ensemble, begleitet von einem ebenso starken Live-Orchester. Für das Stück hat Lindemann 20 eigene Songs geschrieben. Allein die Partitur besteht aus 500 Seiten und wurde von einem Kuratorium als so professionell bewertet, dass das Projekt durch ein Künstlerstipendium des Landesministeriums für Kultur und Wissenschaft gefördert wird – Voraussetzung dafür, um Musiker und Darsteller zu verpflichten.

Und jetzt erwecken jene Virtuosen die Noten zum Leben. Wie Florian Hinxlage, der in dem Stück die Hauptfigur spielt und deswegen am Mittwoch kraftvoll „Alles sieht auf mich“ singt. Er sagt danach: „Robin hat Vollgas gegeben, im besten Sinne. Das Stück ist facettenreich, toll strukturiert und extrem anspruchsvoll.“ Arrangements, die Lindemann bis zur ersten Orchesterprobe immer nur in kleiner Besetzung oder mit am Computer nachgebauten Instrumenten gehört hat. Aber jetzt? „Was für ein Gefühl!“, so Lindemann. Und wieder ein Ausrufungszeichen.

Robin Lindemann ist der kreative Kopf, der hinter dem Musical steht. Er hat es ausgedacht, geschrieben, vertont und nun in die Tat umgesetzt.
Robin Lindemann ist der kreative Kopf, der hinter dem Musical steht. Er hat es ausgedacht, geschrieben, vertont und nun in die Tat umgesetzt. © Marcel Drawe

Für die Stärkung von Spielstätten kleinerer Städte

Große Dramatik, eine aufregende Stimme und ein wunderschön komponierter Song - „das verrückte Liebeslied“, das dann Darstellerin Lia Martin intonierte, war zuvor bereits online veröffentlicht worden. Wer das Lied, das Lindemann in Kamen textete und vertonte, hören möchte, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen, kann das auf der Website unter showtimemusical.de.

Wer die Premiere am 27. Oktober verpasst, kann das Stück schon kurze Zeit später erleben. Fünf weitere Termine gibt es – am Samstag, 28. Oktober, und Sonntag, 29. Oktober. Drei weitere Termine gibt es dann am folgenden Wochenende, 3./4. und 5. November. Karten gibt es für 29,90 Euro, 39,90 Euro und 49,90 Euro. Die Ticketpreise sind im Vergleich zu großen Bühnen günstiger. Lindemann: „Wir stellen uns damit ganz bewusst gegen den Trend zu astronomischen Ticketpreisen. Wir wollen Musical für die breite Bevölkerung erlebbar machen und Spielstätten in kleineren Städten stärken.“ Sprich: Weitere Ausrufungszeichen werden folgen.

Ein Video über die Präsentation in der Konzertaula gibt es unter www.hellwegeranzeiger.de.

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