Zweiter Umzug der Stadtbibliothek Lünen für Daniela Jack „Ich habe Kinder aufwachsen sehen“

Zweiter Umzug der Stadtbibliothek Lünen für Daniela Jack: „Ich habe Kinder aufwachsen sehen“
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Es ist ein besonderer Tag für die Stadtbibliothek in Lünen. Am Samstag (23. November) öffnete sie zum letzten Mal die Türen an ihrem alten Standort unter der Volkshochschule. Im Februar 2025 soll sie dann an ihrem neuen Standort in der Persiluhrpassage eröffnen. Für Daniela Jack (50) wird es der zweite Umzug sein. 1990 begann sie ihre Ausbildung noch am vorherigen Standort in der Neuberinstraße. „1996 sind wir dann an diesen Standort gezogen“, erinnert sich Jack.

Sie blickt mit einem glücklichen, aber auch mit einem leicht traurigen Auge auf den kommenden Umzug. So sei es auf der einen Seite immer etwas Schönes, wenn es eine Weiterentwicklung gibt. „Aber wir sind hier schon ziemlich lange. Wir haben auch nette Kollegen oben von der Volkshochschule oder vom Jugendamt“, sagt die 50-Jährige.

Kontakte, die sie vermissen wird. Doch das ist nicht das Einzige, was sich ändern wird. Auch die Arbeitsabläufe werden sich verändern müssen. „Hier ist es so, dass wir auf Zuruf auch arbeiten können oder auch hören, wenn zum Beispiel hier vorne an der Ausleihe mal Hilfe vonnöten ist, das kriege ich mit, wenn ich an der Information sitze“, sagt Jack und erklärt, warum sich das am neuen Standort ändern wird: „Allein durch die baulichen Veränderungen, die dort gegeben sind. Es wird zwei Eingänge geben, die wir hier nicht hatten. Es wird in der Mitte eine Treppe geben, die nach oben in diese Empore führt. Dadurch haben wir keine Sicht auf meine Kollegen vorne. Da müssen wir uns tatsächlich neu gewöhnen.“

Alte Stadtbibliothek Lünen
Am Samstag hatte die Stadtbibliothek zum letzten Mal an ihrem alten Standort geöffnet. © Calvin Konietzka

Schöne Erinnerungen an Stammgäste

Aus ihrer Zeit an dem dann alten Standort der Stadtbibliothek wird sie vor allem schöne Erinnerungen mitnehmen. So war der Kontakt mit den Gästen immer schön gewesen – Stammkunden kannten sie schon bei ihrem Namen und umgekehrt, man hat sich immer lieb gegrüßt. „Ich habe zum Beispiel viele auch aufwachsen sehen“, sagt die 50-Jährige.

So seien manche Stammkunden schon als kleine Kinder mit ihrer Mama in die Bibliothek gekommen, „mit seinem Schnuller im Mund“, wie sie sich erinnert. „Mittlerweile selber ein gestandener Mann und Vater“, sagt Jack.

Endlich passiert es

Nach 28 Jahren am jetzigen Standort freut sich Jack vor allem auf eine Sache: „Jetzt sind wir endlich, Gott sei Dank, umgezogen.“ Dieser Umzug wurde auch genutzt, um die Bücher, die weniger ausgeliehen und gelesen werden.

Alle Bücher, die an diesem Samstag oder kurz vorher ausgeliehen wurden, können nach Wiedereröffnung bei der Bibliothek abgegeben werden. „Wir haben gesagt: Leiht uns bitte leer. Je mehr ihr ausleiht, desto weniger müssen wir einpacken und rüber tragen“, sagt die 50-Jährige. Eine Bitte, die ihre Gäste nachgekommen sind.

„Tonies“ am beliebtesten

Die beliebteren Bücher bleiben weiterhin im Sortiment. Ein Buch kommt Jack direkt in den Sinn, wenn es um das in letzter Zeit am meisten ausgeliehenen Buch geht: Atlas, die Geschichte von Pa Salt von Lucinda Riley.

Ansonsten ist eine Sache in der Stadtbibliothek sehr beliebt. „Was bei uns immer wahnsinnig viel ausgeliehen wird und kaum da ist, sind unsere Tonies“, so die 50-Jährige.

Bei diesen Tonies handelt es sich um kleine Figuren, die in eine sogenannte „Toniebox“ gestellt werden. „Die funktionieren wie CDs und man kann sich dann eine Geschichte vorlesen lassen“, erklärt Jack.