Zweite Corona-Welle in Lünen und im Kreis? Alle Daten und Fakten

© dpa/Grafik Klose

Zweite Corona-Welle in Lünen und im Kreis? Alle Daten und Fakten

rnCoronavirus in Lünen

Der aktuelle Wert der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen liegt für Lünen auf dem gleichen Niveau wie Anfang April: dem bisherigen Höchststand während der Corona-Pandemie.

Lünen

, 14.08.2020, 15:40 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei diesem Text handelt es sich um den Stand aus dem August. Die aktuelle Zusammenfassung (Mitte Oktober) zur Pandemie in Lünen gibt es in diesem Artikel: Lünen als Corona-Hotspot: Die Daten und Fakten zum Verlauf der Pandemie.

Genau 1449 Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat das Robert-Koch-Institut für Donnerstag, 13. August, gemeldet. Damit liegt die Zahl auf dem höchsten Niveau seit dem 1. Mai und viele befürchten mittlerweile, die zweite Infektionswelle sei im Anmarsch. Andere sagen, sie sei längst da. Klar ist: Auch in Lünen und im Kreis Unna infizieren sich wieder mehr Menschen mit SARS-CoV-2.

Der Blick auf Lünen

Die 7-Tages-Inzidenz ist der entscheidende Wert, wenn es darum geht, in einzelnen Gebieten wieder strengere Corona-Beschränkungen einzuführen. Der Wert glättet durch seine Berechnung statistisch auch die Wochenenden, an denen die Gesundheitsämter oft nur verzögert die Infektionszahlen melden.

Die Lüner Daten zeigen: Der aktuelle Wert vom 13. August liegt auf dem gleichen Niveau wie der bisherige Höchststand, der am 8. April verzeichnet wurde. Erst danach zeigten die Corona-Maßnahmen Wirkung und die Zahlen gingen zurück. Die Lüner 7-Tages-Inzidenz spielt im Grunde bei der Frage nach neuen Maßnahmen jedoch keine Rolle - entscheidend sind dafür die Zahlen auf Kreisebene.

Dass das Virus in Lünen wieder auf dem Vormarsch ist, zeigt auch die Zusammenstellung der Fallzahlen insgesamt, der bisher Gesundeten und der aktuell Erkrankten.

Der Blick auf den Kreis Unna

Auch auf Kreis-Ebene steigt die 7-Tages-Inzidenz wieder an, allerdings nicht so deutlich wie in Lünen alleine. Das liegt daran, dass es in anderen Kommunen des Kreises deutlich weniger Neuinfektionen gibt als in Lünen.

Der aktuelle Wert liegt somit auf einem deutlich niedrigeren Niveau als zu Zeiten des bisherigen Höhepunkts der Corona-Pandemie im Kreis. Der war am 6. April erreicht, als es über 44 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gab. Damals spielte der Wert allerdings noch keine so große Rolle: Die 50er-Grenze wurde erst deutlich später eingeführt.

Die Grafiken zeigen auch, dass die Zahl der faktisch aktuell noch Infizierten im Kreis Unna wieder steigt.

Was sagt ein Corona-Experte dazu?

„Es passiert ungefähr das, das wir erwartet haben“, meint Dr. Berthold Lenfers, der Leiter des Covid-Koordinationsstabes am Katholischen Klinikum Lünen/Werne. „Die Menschen werden mobiler, haben mehr Kontakte - und deshalb steigen auch die Zahlen wieder an.“ Große Sorgen mache er sich noch nicht, sagt er, aber: „Wir müssen aufmerksam bleiben.“ Ob es sich dabei um eine zweite Welle handle, könne er nicht sagen. „Ich sehe das mehr als Wasserstand und der Wasserspiegel steigt kontinuierlich, dafür müssen wir gewappnet sein.“

Das befürchtete exponentielle Wachstum gäben die Zahlen zwar nicht her, aber: „Wenn wir so weiter machen, wird das kommen.“

Jetzt lesen