Zweite Christmas-Show in Lünen Musikschule begeistert Publikum mit originellen Ideen

Christmas-Show: Musikschule begeistert das Publikum im Theater
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Vor zwei Jahren präsentierte die Musikschule der Stadt Lünen ihre erste Christmas-Show. Der Erfolg und das Echo weit über die Lüner Stadtgrenzen hinaus waren riesig. Am vergangenen Dienstag und Mittwoch (26. und 27. November) boten die Veranstalter ihre zweite Weihnachtsshow.

Sie konnten mühelos an den vorherigen Erfolgen anknüpfen. Weit über 800 Besucherinnen und Besucher strömten an den Veranstaltungstagen mit großen Erwartungen ins Heinz-Hilpert-Theater. Sie wurden nicht enttäuscht. Zum Schluss wurden die Mitwirkenden mit fast zehnminütigem Schlussapplaus und Standing Ovations gefeiert.

zwei Mädchen auf einer Bühne
Auch die Jüngsten waren mit großer Spiel- und Gesangesfreude dabei. © Foto Diethelm Textoris

Wieder präsentierte sich die Musikschule als große Künstlerfamilie mit der beachtlichen Anzahl von über 60 Akteuren in breit gefächerter Zusammensetzung. Es waren alle Generationen vertreten, es agierten Schülerinnen und Schüler genauso wie ihre Lehrerinnen und Lehrer, es traten Profis wie der Bass Zelotes Edmund Toliver auf. Es wirkten Ehemalige mit, die heute Botschafter Lünens in Musikhochschulen oder bei diversen Auftritten sind und mit ihrer alten Ausbildungsstätte verbunden sind.

Reife Ensembleleistung

Als Gast fungierte die zehnköpfige „Brass Connection“ der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, die im Hintergrund des Theaters spielte. Inhaltlich war das Programm eng an die erste Christmas-Show angelehnt. Da eine pädagogische Einrichtung aber einer ständigen Dynamik unterliegt, waren Solisten der vorherigen Besetzung ausgeschieden und neue nachgerückt.

„Das war auch eine der großen Herausforderungen in der Proben- und Vorbereitungszeit, neue und alte Mitglieder zu einer Einheit zusammenfinden zu lassen“, resümierte die neue Musikschulleiterin Kreske Hamer und verwies mit Stolz auf das Gesamtergebnis auf eine reife Ensembleleistung.

Zwei Menschen in Kostümen mit einer Puppe.
Josef hilft beim Wiegen des neugeborenen Kindes. © Textoris

Kontrastreiches Programm

Das kontrastreich angelegte Programm sorgte für immer neue Klangerlebnisse. So gab es etwa bei „Macht hoch die Tür“ und „Maria durch den Dornwald ging“ nach konventionellem Anfang einen abrupten Bruch in Instrumentierung, Rhythmik und Musikstil. „Lucy in the Sky with Diamonds“ von den Beatles folgte nicht weit entfernt dem traditionellen „O Tannenbaum“. Jury Orczessek, inzwischen bei der Musikschule vom ehemaligen Schüler zum Unterrichtenden aufgestiegen, verschreckte die andächtig tanzend meditierenden Engel mit Rammstein-Härte von Till Lindemann und „Ich will kein Engel sein“.

Mädchen in weißen Kostümen auf der Bühne
Der Tanz der Engel gehörte zum Programm. © Diethelm Textoris

Durchchoreografierte Tanzeinlagen, wechselnde Kostüme, unerwartete Regieeinfälle sorgten immer wieder für Überraschungen. Nicht vergessen wurde die durchgängig präsente Fröhlichkeit als Kern der christlichen Weihnachtsbotschaft, ebenso wie die Friedensappelle, festgehalten auf großen Transparenten: „Es gibt Frieden, wenn man will“.

Daneben gab es nicht nur bei der „Stillen Nacht“ Momente der Besinnlichkeit und Einkehr, oft aufgelöst mit augenzwinkerndem Humor, um Gedanken an Kitsch und triefenden Schmalz gar nicht erst aufkommen zu lassen. Zum Schluss machte Katrin Groth mit Saxofon, Gesang und einem schmissigen Swing-Arrangement auch das abgedroschene „Last Christmas“ wieder zu einem Hörerlebnis.

Mädchen mit Adventskränzen auf den Köpfen
Einer der zahlreichen Regieeinfälle: Adventskranz als Kopfschmuck. © Diethelm Textoris

Nach dem imposanten Finale mit „Merry Christmas“-Wünschen ans Publikum, bedankte sich Kreske Hamer bei den Sponsoren der Veranstaltung, ohne die die Aufführung nicht möglich gewesen wäre. Und ganz besonders bei Pianist Michael Kuhlmann als Ideengeber, Arrangeur und Komponist der gesamten Show, wobei dieser eher bescheiden schnell wieder im Bühnenhintergrund verschwand.