Romuald Tichawski (49), seit drei Jahren Chef des Traditionsgeschäfts Zweirad Mönninghoff in der Lüner Innenstadt, geht einen weiteren Schritt in die Zukunft. Im Jahr des 100. Bestehens erweitert er den Aktionsradius: In dem Ladenlokal an der Bäckerstraße 2/Ecke Roggenmarkt, das nach dem Auszug von Sport Duwe drei Jahre leer stand, richtet Tichawski sein E-Bike-Center ein. Damit löst er eine Kettenreaktion aus. Denn das Center räumt den nicht weit entfernten Standort an der Bäckerstraße 23, um künftig deutlich mehr Platz zu haben. An der Hausnummer 23 soll sich dann die Fahrradwerkstatt vergrößern. Statt vier wird es dort sechs Arbeitsplätze geben. Denn Termine für Inspektionen sind schon für zwei bis drei Monate ausgebucht.
Tichawski trägt dem ungebremsten Trend zum E-Bike Rechnung: In dem neuen Showroom kann er neben Zubehör wie Helmen, Handschuhen, Packtaschen oder Schutzblechen eine viel größere Auswahl an Rädern zeigen. Das Ambiente mit Holz, Birkenstämmen, Steinen und Kunstrasenflächen bringt Naturflair ins Geschäft. In einer „Blackbox“ sind Mountain-E-Bikes ausgestellt. Per Beamer können dort Videos auf die Wand projiziert werden. In der oberen Etage gibt es weitere Ausstellungsflächen, vielleicht künftig sogar eine kleine Teststrecke.
Direkt nebenan, wo sich der ehemalige Bilderladen befand, ist jetzt das neue Cargo-Bike-Center von Mönninghoff - ein Eldorado speziell für Lastenräder. Auffällig ist eine Graffiti-Wand. Beide Ladenlokale sind bis Ende des Jahres lediglich Showrooms. Verkauft wird im Hauptgeschäft an der Marktstraße 22. Erst im Januar startet Mönninghoff dann an der Bäckerstraße 2 mit 26 Meter Schaufensterfront richtig durch.
Unternehmen im Blickpunkt

Zusammen mit dem Babyhaus Mönninghoff rückt das Unternehmen an der Lange-, Markt- und Bäckerstraße deutlicher in den Blickpunkt. Noch vor drei Jahren erstreckte sich die Ladenfläche an der Bäckerstraße 2 über zwei Gebäude. Als die Firmengruppe Lührs das vordere Haus zur Lange Straße hin kaufte, zog dort Männermode Engbers ein. Sport Duwe beschränkte sich auf den hinteren Bereich. Bis auch dort der Eigentümer wechselte und Sport Duwe sich an der Lange Straße 59 niederließ. Das Geschäft stand leer, zwischenzeitlich hatte Richtung Roggenmarkt der Bilderladen dort eröffnet. Der ist inzwischen an der Lange Straße zu finden. „Als der Vermieter auf mich zukam, war das anfangs für mich gar nicht interessant“, sagt Romuald Tichawski. Doch dann habe er seine Meinung geändert. Die Innenausstattung ist in Eigenarbeit entstanden, auch die rustikale Theke aus Palettenholz.
Lastenräder nehmen in Lünen Fahrt auf, dank Förderprogramm von Land und Stadt. Es gibt spezielle Räder zum Transport von Hunden, die über eine Klappe einsteigen. In Kita-Rädern können gleich sechs Kinder mitfahren, auf Polsterbänken mit Regenverdeck. Es gibt Lastenräder mit schwächerem oder stärkerem Motor und teilweise mit zwei Akkus.
Der E-Bike-Boom habe sich wieder normalisiert, berichtet Tichawski. Er habe einiges vorrätig und könne auch kurzfristig Räder besorgen. Die meisten E-Bikes würden heute über das Jobrad-Programm geleast. Nur 20 Prozent der Kunden seien Barzahler.
City-Ring-Chef zu Öffnungszeiten in Lünen: „Alle samstags bis 16 Uhr wäre genial“
Neues Geschäft in der Lüner Fußgängerzone: Eröffnung beendet Leerstand
100 Jahre in Bildern: Mönninghoff kann auf bewegte Geschichte zurückblicken