
© Rottgardt (A)
Jahrgänge im Distanzunterricht: Drei neue Corona-Fälle an Schulen in Lünen
Neue Infektionen
An zwei weiteren Lüner Schulen gibt es Corona-Fälle: Je eine Jahrgangsstufe der Geschwister-Scholl-Gesamtschule und des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums sowie 11 Lehrkräfte müssen in Quarantäne.
Am Mittwoch (4. November) hat das Gesundheitsamt des Kreises Unna die Geschwister-Schule in Lünen über einen positiven Corona-Test bei einem Schüler der Jahrgangsstufe Q2 informiert. „Die gesamte Jahrgangsstufe musste daraufhin in Quarantäne“, erklärt Schulleiter Christian Gröne auf Anfrage am Donnerstag (5. November). „Außerdem sind sieben Lehrkräfte von der Quarantäne betroffen.“
Das ist ungewöhnlich, denn vor den Herbstferien war es üblich, dass das Gesundheitsamt zunächst eine Risikoermittlung vorgenommen hat. „Dann musste nicht die komplette Stufe und alle betroffenen Lehrkräfte in Quarantäne, sondern nur die Personen, die auch engeren Kontakt mit der positiv getesteten Person hatten“, so Gröne. „Nun scheint das Gesundheitsamt anders vorzugehen.“
Corona-Test nur noch mit Symptomen
Das bestätigt Kreissprecher Max Rolke gegenüber unserer Redaktion: „Wir gehen da auf Nummer sicher.“ Aufgrund der hohen Auslastung sei es dem Kreis Unna derzeit gar nicht möglich, eine Risikoermittlung vorzunehmen. Stattdessen würden alle Betroffenen sofort für 14 Tage in Quarantäne geschickt. „Außerdem hat das Robert-Koch-Institut seine Empfehlung für die Testkriterien geändert“, so Rolke weiter. Bisher mussten immer alle Personen, die in Quarantäne geschickt wurden, auch einen Corona-Test absolvieren. „Jetzt testen wir nur die, die auch Symptome zeigen.“ Die Quarantäne-Anordnung für alle betroffenen Personen bleibt jedoch unabhängig davon, ob Symptome auftreten oder nicht, bestehen.
Für die Geschwister-Scholl-Gesamtschule sind das ganz konkret wenig gute Nachrichten. Denn neben der Q2 hat es auch im Jahrgang der Klasse 9 einen Corona-Fall gegeben. „Wir wissen von einem positiven Fall, haben aber noch keine Informationen vom Kreisgesundheitsamt“, sagt Christian Gröne. Die Schule habe vorsorglich Distanzunterricht für den kompletten Jahrgang angeordnet - genauso wie für die Q2, nur dass sich von den Neuntklässlern niemand in Quarantäne befindet - noch nicht. „Wir rechnen natürlich damit, dass das kommt“, so Gröne. Dann würden auch mehrere Lehrkräfte betroffen sein. „Wie es dann weitergeht, müssen wir sehen.“
Stand jetzt gilt der Distanzunterricht für den neunten Jahrgang nur bis einschließlich Freitag (6. November), ab Montag sollen alle Schüler, die keine Quarantäne-Anordnung vom Kreisgesundheitsamt bekommen haben, wieder zum normalen Präsenzunterricht erscheinen.
Distanzunterricht in der Q2 am FSG bis zum 13. November
Ein weiterer Corona-Fall wurde vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium am Mittwoch (4. November) gemeldet. Hier ist ebenfalls die Q2 betroffen, die genau wie die Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule komplett in Quarantäne muss. Weitere Testungen soll es laut Wilhelm Böhm, stellvertretener Schulleiter am FSG, jedoch nicht geben - sofern kein weiterer Schüler Symptome zeigt. „Die Quarantäne läuft Stand jetzt bis zum 13. November.“

Auch am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium wurde ein Schüler positiv getestet. © Goldstein (A)
Böhm zeige sich zuversichtlich, dass der Unterricht auf Distanz funktionieren werde: „Wir fühlen uns gut vorbereitet“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Neben 60 Schülerinnen und Schülern müssen auch vier Lehrkräfte in Quarantäne. Der Distanzunterricht soll laut Wilhelm Böhm von den Kurslehrkräften übernommen werden.
In der aktuellen Statistik vom 4. November tauchen die drei neuen Fälle noch nicht auf. Die Corona-Fälle in der Q2 an der GSG sowie der am FSG werden aller Voraussicht nach beim täglichen Update des Kreises Unna am Donnerstag (5. November) erscheinen, der Fall aus dem neunten Jahrgang einen Tag später.
Journalist, Vater, Ehemann. Möglicherweise sogar in dieser Reihenfolge. Eigentlich Chefreporter für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen. Trotzdem behält er auch gerne das Geschehen hinter den jeweiligen Ortsausgangsschildern im Blick - falls der Wahnsinn doch mal um sich greifen sollte.
