
Die Lüner halten ihr Geld zusammen. Wie in vielen Städten, fehlt die Kaufkraft. Steigende Lebenshaltungskosten dämpfen die Konsumlaune. Das hat Gerry Weber und Schuh Okay in der Lüner Innenstadt zur Aufgabe gezwungen. Die Boutique Prinzess an der Marktstraße ist verschwunden, im Fashion-Bistro Udi läuft der Räumungsverkauf. Je mehr Läden schließen, desto unattraktiver wird der Einkaufsbummel in der City. Eine gefährliche Entwicklung, die zur Abwärtsspirale werden kann. Verklebte Schaufenster sind das Letzte, was Lünen braucht.
Deshalb muss dringend gegengesteuert werden. Es nutzt nichts, wenn Lünen noch vergleichsweise gut dasteht und andere Innenstädte deutlich größere Probleme haben. Um die Lüner Fußgängerzone attraktiv zu gestalten, müssen neue Ideen her. Einkaufen allein ist kein Frequenzbringer mehr.
Vermieter trägt Verantwortung
Dass Woolworth Interesse an Lünen hat, ist eine gute Nachricht. Die Kette füllt zwar keinen Leerstand in 1a-Lage, schafft aber an der Kupferstraße neue Arbeitsplätze. Das Sortiment setzt auf günstiges Einkaufen. Dafür gibt es in Lünen einen Markt. Schwieriger wird es sein, den Leerstand im Ernstinghaus nach dem Auszug von Schuh Okay und Gerry Weber attraktiv zu beleben. Hier sind nicht nur City-Ring und Stadt gefragt. Auch der Vermieter muss seine Verantwortung sehen. Dass ist bei einer Fondsgesellschaft in Frankreich allerdings nicht so einfach.
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