Wohnungslose Menschen in Lünen Öffnung des Containerdorfs zurzeit „nicht absehbar“

Wohnungslose: Containerdorf wird für sie im Moment nicht gebraucht
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Kälte, Nässe und keine Bleibe: Für Menschen ohne festen Wohnsitz ist die winterliche Jahreszeit eine besondere Herausforderung. Schutz bieten könnten den Wohnungslosen in Lünen die Wohncontainer am Cappenberger See. 65 Plätze haben die auf dem Parkplatz aufgestellten mobilen Unterkünfte. In einem Wohncontainer stehen jeweils zwei Doppelstockbetten.

Zurzeit gibt es noch jede Menge Platz: 23 Personen leben dort. Die Stadt nutzt das Containerdorf für die Versorgung von Menschen mit Fluchthintergrund, wie Pressesprecher Daniel Claeßen auf Nachfrage der Redaktion mitteilt. Grundsätzlich sei es auch für die Unterbringung von wohnungslosen Menschen geeignet. Für sie gebe es aber andere Angebote in der Stadt. Sollten diese nicht ausreichend sein, würde aber auch die Containeranlage in die Prüfung einbezogen. „Dies ist derzeit aber nicht absehbar“, so Claeßen.

Die Wohncontainer am Cappenberger See in Lünen
Die Wohncontainer am Cappenberger See. © Stadt Lünen

Hilfen in Lünen

Die Wohnungslosenhilfe hat in Lünen das ganze Jahr über die Situation von Menschen im Blick, die keinen festen Wohnsitz haben. Für sie gibt es unterschiedliche Angebote:

• Die Beratungsstelle des Diakonischen Werkes Dortmund und Lünen, am St.-Georg-Kirchplatz 4a, bietet betroffenen Menschen Informationen, Beratung und Unterstützungsleistungen an.

• Im nahegelegenen Tagesaufenthalt St. Georg, an der Pfarrer-Bremer-Straße 6, besteht die Möglichkeit, sich von 10 Uhr bis 16 Uhr aufzuwärmen und im geschützten Umfeld aufzuhalten. Träger ist ebenfalls das Diakonische Werk in Kooperation mit der Stadt Lünen.

• Der Unterbringung von wohnungslosen Männern dient die Übernachtungsstelle Auf dem Ringe. Wohnungslose Frauen und Paare, mit und ohne Kinder, sowie Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen werden in

den städtischen Unterkünften untergebracht, wie Daniel Claeßen mitteilt.

Träger wechselt zum 1. Januar

20 Plätze bietet die Übernachtungsstelle Auf dem Ringe wohnungslosen Männern. Sind dort 2012 noch 561 Übernachtungen jährlich registriert worden, so waren es zehn Jahre später 5514. Die Zahlen haben sich auf hohem Niveau eingependelt.

Bis zum Ende des Jahres ist der 1996 gegründete Verein Dach über dem Kopf Träger der Einrichtung, ab Januar 2025 übernimmt die Diakonie Dortmund diese Aufgabe. Der Verein Dach über dem Kopf ist aber weiterhin für wohnungslose Menschen aktiv. Er bleibt Ansprechpartner und will sich zudem dafür stark machen, Wohnraum für Frauen ohne feste Bleibe zu finden.