Drei Entwürfe für die „Hummelknäppen“ vorgestellt Nächster Schritt zu neuem Wohngebiet in Lünen

Drei Entwürfe für Wohngebiet „Hummelknäppen“ vorgestellt
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Die zukünftige Nutzung des Grundstückes gegenüber der ehemaligen Erweiterungsfläche der Ara-Schuhfabrik in Lünen-Alstedde war in den vergangenen Monaten Gegenstand teils hitziger Diskussionen. Die von der Stadt Lünen favorisierte und durch die Mehrheit von CDU und SPD unterstützte Lösung für die stadteigene Fläche lautet: Wohnbebauung

Eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans für das „Wohngebiet Hummelknäppen“ wurde im Ausschuss für Stadtentwicklung- und Planung bereits im November 2023 beschlossen. Kritische Stimmen sind seitdem alles andere als verstummt.

Das wurde auch in der jüngsten Sitzung des Ausschusses am 13. November (Mittwoch) deutlich. Dennoch liegen nun drei konkrete Vorschläge für einen Bebauungsplan auf dem Tisch.

Bürgerinformation Anfang 2025

Stadtplanerin Julia Klein stellte diese in der Ausschusssitzung vor. „Die Entwürfe dienen als Diskussionsgrundlage“, sagte Klein. Als nächste Schritte sind nämlich die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung sowie die rechtzeitige Behördenbeteiligung angedacht. Im ersten Quartal 2025 sollen sich die Bürgerinnen und Bürger bei einer Informationsveranstaltung genauer über die Pläne informieren können.

Wie Klein betonte, greifen die drei Entwürfe unterschiedlich stark in die zur Verfügung stehende Fläche ein. Entwurf Nummer eins (Wohnbaufläche 3.241 Quadratmeter) sieht hauptsächlich Reihenhäuser und am östlichen Ende der Fläche, in der Nähe der Bahnlinie, eine Reihe Kettenhäuser vor. Im Nordwesten bleibt eine relativ große Fläche frei

Die erste Planzeichnung für das Baugebiet "Hummelknäppen" in Lünen.
Entwurf 1 ist von Reihen- und Kettenhäusern dominiert. © Stadt Lünen

Entwurf zwei (Wohnbaufläche 4.631 Quadratmeter) beinhaltet eine Mischung aus vielen verschiedenen Wohnformen. Neben den Kettenhäusern im Osten sind hier auch Mehrfamilienhäuser im Süden, Reihenhäuser und Doppelhäuser im zentralen Bereich sowie Einfamilienhäuser im Norden zu finden. Der Gedanke der Verwaltung: Die Häuser sollen in Richtung der Freifläche eher niedriger werden.

Die zweite Planzeichnung für das Baugebiet "Hummelknäppen" in Lünen.
Entwurf 2 beansprucht im Vergleich die meiste Fläche für Wohnraum, hier sind viele verschiedene Wohnformen eingeschlossen. © Stadt Lünen

Im dritten Entwurf (Wohnbaufläche 3.687 Quadratmeter) dominieren schließlich die Einfamilienhäuser. Lediglich im Süden, nahe der bestehenden Straße „In den Hummelknäppen“, wären in dieser Variante Doppelhäuser zu finden.

Die dritte Planzeichnung für das Baugebiet "Hummelknäppen" in Lünen.
Einfamilien- und Doppelhäuser: In Entwurf 3 fehlen Reihen- und Kettenhäuser komplett. © Stadt Lünen

In der Diskussion im Ausschuss kamen sowohl Detailfragen als auch grundsätzliche Bedenken zur Sprache. Letztere äußerte Eckhard Kneisel am deutlichsten. „Wir sind grundsätzlich gegen das Planverfahren“, sagte der Grünen-Politiker. „Das Ganze ist nicht mit der Regionalplanung abgestimmt und aus Klimaschutzgründen ist eine weitere Bebauung dort ein No-Go.“ Stattdessen sollte an anderer Stelle der Fokus auf bezahlbaren Wohnraum gelegt werden.

Ähnlich argumentierte Susanne Großkrüger (GFL), die sagte: „So können wir nicht weitermachen. Wir brauchen neue Konzepte, und die sollten so sein, dass wir nicht noch mehr Flächen versiegeln, sondern eher in die Höhe bauen.“

Alle Entwürfe weiter im Rennen

Grundsätzlich sind für die Wohnbebauung in Alstedde die CDU und die SPD. „Nach unabhängiger Beratung“, wie Arno Feller (CDU) erläuterte, seien die beiden Fraktionen zu dem gleichen Schluss gekommen, dass Entwurf Nummer eins aufgrund bestimmter Schwächen (zu viele Nordgärten, mögliche Blockade des Windstromes durch Reihenhäuser in der Ost-West-Achse) die geringsten Erfolgsaussichten habe.

Daher hatten die beiden Parteien kurzfristig einen Ergänzungsantrag eingebracht, der die Streichung dieses Entwurfes forderte und einen Fokus auf bestimmte Elemente wie sozialen Wohnungsbau im Osten und ansonsten einen Fokus auf Einfamilienhäuser setzte. Der Ausschuss beschloss mit der SPD-CDU-Mehrheit, die Anregungen aus diesem Antrag zumindest zu prüfen.

„Ich fände es allerdings schade, wenn Variante 1 gar nicht vorgestellt wird“, sagte der Technische Beigeordnete Arnold Reeker und erhielt Unterstützung von Julia Klein, die betonte: „Wir sind noch in einem sehr frühen Stadion, ausgeschlossen ist bislang noch gar nichts.“

Somit bleibt Entwurf Nummer eins vorerst „im Rennen“, wenn vielleicht auch nur als Denkanstoß für weitere Planungen. Diese wurden nämlich am Ende mit den Stimmen von CDU und SPD gegen die von GFL, Grünen und AfD auf den Weg gebracht.