Bei „Lünopoli“ lernen Kinder, wie eine Stadt funktioniert - und übernehmen selbst Verantwortung von den „Großen“, wie hier von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns. © Stadt Lünen
Internationaler Kindertag
Wo Kinder und Jugendliche in Lünen mitbestimmen können - und dürfen
Am 1. Juni ist internationaler Kindertag - eine von zwei Tagen im Jahr, an denen der Fokus ganz besonders auf den Jüngsten liegen soll. Wo können Kinder und Jugendliche in Lünen mitbestimmen?
Eigentlich stehen Kinder ja immer im Mittelpunkt - zumindest betonen das alle Verantwortlichen, egal ob in Politik, Verwaltung oder in Vereinen. An zwei Tagen im Jahr soll es in besonderem Maße um die Jüngsten gehen - einmal am Weltkindertag am 20. September. Das Datum wurde von Unicef und den Vereinten Nationen 1954 festgelegt. Und dann gibt es noch den Internationalen Kindertag am 1. Juni. Dieses Datum war vor allem in den ehemaligen sozialistischen Ländern, wie zum Beispiel der DDR, relevant, wird aber auch heute in vielen anderen Regionen gefeiert.
Beiden Tagen gemein ist die Forderung nach mehr Rechten für Kinder und Jugendliche, beziehungsweise diese Recht zu beachten und zu unterstützen. Zuletzt hatten die Jusos in Lünen moniert, dass es in der Lippestadt kein Entscheidungsgremium für junge Lünerinnen und Lüner gäbe - während beispielsweise der Senioren-, der Behinderten- oder der Integrationsbeirat selbstverständlich seien.
Kein Parlament, aber Beteiligungsmöglichkeiten
Tatsächlich verfügt Lünen nicht über ein Kinder- und Jugendparlament, das die Rechte der Jüngsten vertreten könnte. Allerdings weist Stadtsprecher Benedikt Spangardt daraufhin, dass die Belange der jungen Bürgerinnen und Bürger durchaus Berücksichtigung finden würden: „Generell werden bei Neu- oder Umgestaltungen von Spielflächen Kinder und Jugendliche frühzeitig mit in die Planung einbezogen“, führt er ein Beispiel aus der Stadtentwicklung an. „Wünsche und Bedürfnisse werden abgefragt, je nach Planungsumfang auch gemeinsam Pläne oder Modelle erstellt sowie Machbares erläutert.“ Das geschehe in der Regel im Rahmen von Vor-Ort-Terminen, bei denen den Kindern der Vorentwurf eines Spielplatzes vorgestellt wird, bevor weitere Wünsche oder Verbesserungsvorschläge der Kinder abgefragt würden. „Die mehrheitlichen Wünsche werden dann unter Berücksichtigung der technischen und finanziellen Machbarkeit in unsere Planung einbezogen.“
Als weitere Beispiele nennt der Stadtsprecher unter anderem die Modernisierung der Skateranlage auf dem Theaterparkplatz, die Gestaltung der innerstädtischen Hochwasserschutzmauer „Deine Worte im Fluss“ mit dem Philosophie-Kurs des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums oder die Planungswerkstatt zur Gestaltung des zentralen Platzes und Schulhofes an der Waltroper Straße in Brambauer.
Seit 2005 veranstaltet zudem die Mobile Jugendförderung der Stadt Lünen alle zwei Jahre zu Beginn der Sommerferien die Kinderferienstadt Lünopoli. „Bei diesem Angebot für Lüner Kinder zwischen 7 und 11 Jahren lernen die Kinder spielerisch das soziale Konstrukt Stadt kennen, indem sie für die Spielwährung an Bastelständen ,arbeiten‘ gehen, auf diesen Lohn Steuern zur Finanzierung des öffentlichen Dienstes zahlen und ihren eigenen Stadtrat unter sich wählen“, so Spangardt. „Von diesem Moment an verwalten die teilnehmenden Kinder die Stadt selbst und lernen so spielerisch Verantwortung zu übernehmen.“
Gesetzliches Mitbestimmungsrecht
An städtischen Kitas würden die Kinder in Entscheidungsprozesse mit eingebunden und haben Mitspracherecht, wenn es um Gestaltung und Umsetzung von Projekten geht. An Schulen ist das sogar gesetzlich vorgeschrieben: „Die Schülerinnen und Schüler sind gemäß Paragraf 66 Schulgesetz NRW in der Schulkonferenz der weiterführenden Schulen gesetzte Mitglieder mit Stimmrecht“, so Spangardt. Beispielsweise bei Schulneubauten oder Erweiterungsbauten würden die Mädchen und Jungen im möglichen Rahmen beteiligt.
Darüber hinaus bildet das Streetwork seit 2019 an allen interessierten weiterführenden Schulen Multiplikatoren aus: Schülerinnen und Schüler sollen in ihren Alters- und Freundeskreisen als erste Ansprechpartner bei jugendspezifischen Themen und Problemen fungieren.
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