Anke Westermann und Manuel Krass setzen auf Frische und Qualität in der Küche. Das Ambiente verbindet altes Fachwerk mit modernem Stil. © Magdalene Quiring-Lategahn

Restaurant-Check

„Westermann‘s“: Gut-bürgerliche Gerichte mit moderner Note

Wer über die B54 nach Lünen fährt, sieht links das „Westermann‘s“ im alten Fachwerkgebäude. Hier setzen Küchenchefin Anke Westermann (33) und Hotelkaufmann Manuel Kraas (34) ganz neue Akzente.

Lünen

, 20.10.2018 / Lesedauer: 5 min

Es ist Sonntagabend. Das Restaurant ist gut besucht. Wer hierher möchte, muss sich schon auf den Weg machen. Denn „Westermann‘s“ liegt für Lüner nicht mal eben vor der Haustür. Küchenchefin Anke Westermann ist in dem Fachwerkhaus groß geworden. Seit 1836 ist es in Familienbesitz. Es war ganz früher ein Gebäude mit Stall und Scheune, wurde Gasthof und sogar Poststation mit Platz für Gastpferde. Das Haus hat viel erlebt. Es war mal Volksschule, Brennerei und Tanzsaal. Sogar Kegelbahn und Krämerladen kamen dazu.

Als Anke Westermann vor zehn Jahren in siebter Generation mit Hotelkaufmann Manuel Kraas die Geschäftsführung des elterlichen Betriebes übernahm, gab sie der Küche mit neuen Ideen eine andere Ausrichtung. Gut-bürgerliche Gerichte bekamen eine moderne Note. Anke Westermann setzt auf Qualität, Frische und Produkte aus der Region.

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Die Atmosphäre

Alte Holzbalken, rustikale Tische und Ziegelwände, dazu rot-orange Lichteffekte und ein stylisch lilafarben leuchtender Tresen. Das Ambiente des „Westermann‘s“ ist das der Kontraste. Alt und neu, Tradition und Moderne gehen hier eine gastliche Verbindung ein. Auffällig sind Kerzen in den Fenstern und gefächerte Stoffservietten auf den eingedeckten Tischen. Der erste Eindruck: eine angenehme Atmosphäre.

Gemäß ihrer Philosophie, altes neu in Szene zu setzen, folgte 2014 der Innenumbau: In den alten Stall kam die neue Küche, der Restaurantbereich wurde entkernt, modern gestaltet und erweitert. Zu 80 Plätzen kamen 45 hinzu. Und es geht noch weiter: Momentan entsteht ein Wintergarten für neun Vierertische, der sowohl als eigener Raum als auch als Tanzfläche beispielsweise bei Hochzeiten genutzt werden kann. Der Spruch über dem Restaurant-Eingang von Brigitte Bardot: „Champagner macht keine Rotweinflecken“ ist ein Hinweis auf das Credo des Hauses: Man soll es sich gutgehen lassen.

Mein Mann und ich werden freundlich begrüßt und zum Tisch geführt. Der steht einladend zwischen zwei Fachwerkständern. Wir sitzen bequem, können aber mit den Stühlen wegen der Balken kaum nach hinten rücken. Dafür ist es aber gemütlich.

Die Speisekarte

Die Karte bietet reichlich Auswahl. Es gibt Steaks mit Beilagen, drei Sorten Fisch und Salate, die mit Fisch, Garnelen, Lachs oder Rumpsteak gewählt werden können. Manche Hauptspeisen wirken auf den ersten Blick traditionell, wie Kalbsleber, Zwiebelrostbraten oder hausgemachten Panhas. Auch Wiener Schnitzel oder zwei Sorten selbst gemachte Burger, mit Speck und Rucola oder mit Ziegenweichkäse, Rucola und Feigensauce sind zu finden. Die Karte wird ergänzt um vegane und vegetarische Gerichte sowie um zwölf Desserts. Elf Tagesempfehlungen stehen auf einer eigenen Karte.

Die Vorspeisen

Unter sieben Vorspeisen können wir wählen.

Doch bevor wir beginnen, gibt es einen Gruß aus der Küche: Frisches Weißbrot mit Schmalz und Oliven auf einer Schiefertafel. Das weckt Appetit. Wir entscheiden uns beide spontan für eine saisonale Variante: das Kürbis-Süppchen für 5,80 Euro. Es wird serviert in einem tiefen eckigen Teller und macht optisch mit den Schnittlauchröllchen, den Croûtons und der kleinen Balsamico-Linie schon etwas her.

Was uns überrascht, es schmeckt nicht so sämig, wie wir es kennen, sondern leicht und locker. Unser Fazit: eine sehr gute Wahl.

Die Hauptgerichte

Mein Mann bestellt Tournedos vom Schweinefilet mit grünem Spargel und Röstkartoffeln (21,90 Euro). Fleisch und Gemüse werden auf einem grauen Teller serviert, der Clou: die Pfeffersoße kommt in einem eigenen Gläschen, die Kartoffeln sind ebenfalls separat und kross gebraten. Der Spargel ist knackig, das von Schinken umwickelte Fleisch würzig.

Ein Hauch kürzer in der Pfanne wäre noch optimaler gewesen, doch insgesamt kommt das Gericht gut an. Der Teller ist jedenfalls am Ende komplett leer.

Ich entscheide mich für ein Gericht der Tagesempfehlung. Bei den warmen Temperaturen bevorzuge ich etwas Mediterranes. Meine Wahl fällt auf Linguini mit Black Tiger Garnelen, Rucola und Kirschtomaten (18,80Euro), gereicht auf einem dunklen, tiefen Teller.

Die Garnelen sind fertig zubereitet, ohne lästiges Pulen von Schalen. Ich nutze die Salz- und Pfeffermühlen auf dem Tisch und würze einen Hauch nach. Das Gericht schmeckt leicht, lecker und ist mit Basilikumblättern und Parmesan versehen. Ich bin zufrieden.

Die Desserts

Die Portionen waren für mich so reichlich, dass ich beim Dessert leider passen muss. Dabei liest sich die Karte gut: Am Tisch flambierter Zwetschgenröster mit Vanille oder Kaiserschmarrn mit Zwetschge, Apfelmus und Vanilleeis.

Mein Mann entscheidet sich für ein „warmes Schokomalheur“ (6,80 Euro), ein weiches Küchlein mit Orange- und Apfelscheiben serviert. Das kommt gut an.

Weil ich auf das Dessert verzichtet habe, bestelle ich einen Espresso (2,30 Euro). Der wird mit einem kleinen Glas Wasser und einem Ministückchen Schmandkuchen mit Rhabarber gereicht.

So komme ich sogar auch noch zu einem kleinen Nachtisch. Sehr köstlich.

Die Getränke

Nach einem Wasser bitte ich Manuel Kraas um eine Empfehlung für einen trockenen Weißwein. Die Weinkarte ist umfangreich mit guten Tropfen ausgewählter Winzer. Kraas nennt mir einen Grauburgunder (8 Euro), der gut zu meinem Gericht passt. Mein Mann steigt als Autofahrer nach einem Alster auf Cola um.

Der Service

Freundlich und zugewandt. Immer wieder werden wir gefragt, ob alles in Ordnung ist. Gäste, die mit Hunden da waren, bekamen für ihre Tiere einen Napf mit Wasser.

Die Preise

Auf der Rechnung standen 79,80 Euro. Wir fanden das für die Qualität des Essens in dem Ambiente in Ordnung. Es ist eben ein Restaurant der gehobeneren Kategorie. Der Wein allerdings, das Glas zwischen 8 und 12,50 Euro, kam uns schon teuer vor.

Kinderfreundlichkeit

Es gibt eine eigene Karte mit acht Kindergerichten. Die haben lustige Namen wie Pippi Langstrumpf oder Käpt´n Blaubär und kosten zwischen 5 und 10 Euro. Mehrere Kinderhochstühle stehen bereit, in der Behindertentoilette gibt es einen Wickeltisch.

Barrierefreiheit

Das Restaurant hat seitlich seinen Eingang, der barrierefrei zu erreichen ist. Innen ist Platz für Rollatoren oder Rollstühle. Für Behinderte gibt es eine eigene Toilette.

Erreichbarkeit

Das „Westermann‘s“ hat die Adresse Wethmarheide 120. Es liegt an der B54 und ist am besten per Auto zu erreichen. Ausreichend Parkplätze sind vor dem Restaurant und an der Seite.

Fazit

Uns hat das Essen gut geschmeckt und das Ambiente gefallen. Auch mein Mann als Vielesser ist satt geworden. Wir haben uns sehr wohlgefühlt.

Was das Netz sagt

220 Rezensionen sind bei Google gelistet. Westermann´s kommt hier auf 4,3 von 5 Sternen.

Alle Infos

„Westermann‘s“, An der Wethmarheide 120, Tel: (02306) 1 24 60, Fax: (02306) 25 72 22. E-Mail: info@westermanns.nrw

Öffnungszeiten: Mo-Fr 11 bis 23 Uhr, Küche 11 bis 22 Uhr. Sa-So 9 bis 23:30 Uhr, Küche 11 bis 22:30 Uhr.

Sa und So gibt es von 9 bis 11.30 Uhr Frühstück.

Dem Restaurant ist ein Hotel mit 13 Zimmern angeschlossen.

Bei Westermann´s arbeiten 16 Fachkräfte, der Betrieb bildet auch aus.

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