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„Weiter so“ ist nicht genug für Wahlsieger Michael Thews
Meinung
Der Wählerauftrag auf Bundesebene ist schwierig - anders im Wahlkreis Hamm-Unna II. Dort hat Michael Thews (SPD) überraschend klar gesiegt. Doch ein „Weiter so“ kann das nicht sein.
Nicht vieles ist am Abend dieser 20. Bundestagswahl klar. Eines aber schon: Michael Thews (SPD) wird für eine dritte Amtsperiode Lünen, Selm, Werne und Hamm im Bundestag vertreten - ob als Mitglied der Kanzlerpartei oder doch auf der Oppositionsbank, muss sich noch zeigen.
Er hat sich überraschend klar durchgesetzt gegenüber seinen Mitbewerbern. Das lässt sich nicht allein dadurch erklären, dass die Herausforderer von CDU und Grünen unter den Fehlern ihrer Spitzenkandidaten leiden mussten. Es hat auch mit dem Umgang mit dem zentralen Thema dieser Wahl zu tun haben: Klimawandel.
In einer Art großen Koalition waren sich - mit Ausnahme der AfD - alle Bewerber einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Das Klima wartet nicht. Nicht an den Polkappen und auch nicht im Kreis Unna. Thews mit seiner Expertise in der Kreislaufwirtschaft verstand es aber am besten, sich als einer zu präsentieren, der die Energiewende undogmatisch gestalten will. Der auch ein Ohr für die Ängste der Arbeitnehmer in der Industrie hat.
Innovative Wasserstofftechnologie statt Logistik, Verkehrswende und bezahlbarer Wohnraum: Ein „Weiter so“ reicht nicht. Thews muss jetzt die Ärmel hochkrempeln - mehr denn je. Nicht als Abgeordneter einer Regierungspartei oder als Abgeordneter einer Oppositionspartei, sondern als Vertreter des Wahlkreises Hamm-Unna II. Tatsächlich gab es nie mehr zu tun. Und das gilt für uns alle.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
