Glückwünsche gab es für Wahlsieger Rainer Schmeltzer von seiner Frau Renate Schmeltzer-Urban.

Glückwünsche an Rainer Schmeltzer (SPD) gab es vor der Parteizentrale in Lünen. © Günther Goldstein

Wechselbad der Gefühle: Lüner SPD hat Ziel bei Landtagswahl 2022 erreicht

rnLandtagswahl 2022

Der Strauß roter Nelken stand bereit, die Lüner SPD hat ihr Wahlziel erreicht: Rainer Schmeltzer zieht wieder in den Landtag ein. Ungetrübt ist die Freude bei den Sozialdemokraten aber nicht.

Lünen

, 15.05.2022, 23:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Wechselbad der Gefühle durchlebte die Lüner SPD. Rainer Schmeltzer wird wieder im Landtag vertreten sein. Doch ihr Wahlziel, stärkste Kraft in Düsseldorf zu werden, hat die SPD verfehlt. Nach der Enttäuschung über die ersten landesweiten Hochrechnungen, hat sich die Stimmung über das Lüner Ergebnis etwas aufgehellt, schildert SPD-Parteichef Norbert Janßen. Doch auch Schmeltzer musste Verluste hinnehmen. Er erreichte 41,99 Prozent der Lüner Erststimmen, 2017 waren es 46,2 Prozent.

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Für die CDU ist Lünen ein schwieriges Pflaster. Konkurrentin und Ministerin Ina Scharrenbach konnten das Ergebnis der Erststimmen für die Lüner Christdemokraten leicht von 26,6 auf 27,36 Prozent verbessern. Die Lüner CDU war in Feierlaune, vor allem mit Blick auf Düsseldorf. Der Wähler habe der CDU einen Regierungsauftrag erteilt, so CDU-Stadtverbandschef Dr. Karl Schürmann. In Lünen sei Ina Scharrenbach gegen einen seit 20 Jahren bekannten SPD-Kandidaten angetreten. Sie habe einen engagierten Wahlkampf, auch an Haustüren, geführt, trotz der Doppelbelastung durch das Ministeramt. „Ich gehe davon aus, dass sie das Engagement auch nach der Wahl fortsetzen wird“, so Schürmann.

Grüne in Lünen drittstärkste Kraft

Grund zum Jubeln haben die Lüner Grünen. Sie konnten ihr Wahlergebnis im Vergleich zur letzten Landtagswahl verdreifachen von 4,0 auf 11,76 Prozent. Dennoch zieht Dr. Gerrit Heil nicht in den Landtag ein, er war nicht über die Liste abgesichert. Trotzdem feiert die Partei ihr Ergebnis. Sie wurde in Lünen drittstärkste Kraft. Das Thema Energiewende, das Heil als Klimatologe besetzt, bewege die Menschen, sagt Ute Brettner, Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen in Lünen.

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Niedergeschlagen, so beschreibt Karsten Niehues, Fraktionsvorsitzender der FDP, die Stimmung der Lüner FDP. Glückwünsche gehen an den alten Koalitionspartner: Die CDU habe es geschafft, ihre Politik so zu verkaufen, dass die Leute bei der Stange geblieben seien. FDP-Landtagskandidat Pascal Rohrbach schließt sich der Gratulation an die CDU an. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, zeigt er sich selbstkritisch. Die FDP hätte offensiver nach außen agieren müssen, meint er. In Lünen fiel die FDP von 7,4 auf diesmal 5,07 Prozent zurück. Für Rohrbach ist die Situation schwierig: Als Büroleiter von Claudia Cormann, die in Aachen kandidierte und den Sprung in den Landtag verpasste, steht sein Arbeitsplatz auf dem Spiel.

Geringere Wahlbeteiligung

Es würden aber Gespräche geführt, „dass es hoffentlich für mich weitergeht.“

Leichte Verluste verbucht die AfD in Lünen mit 7,88 Prozent der Erststimmen im Vergleich zu 8,4 Prozent bei der letzten Landtagswahl. Die Wahlbeteiligung sank von 60,5 Prozent auf 48,03 Prozent.