Das Thema Heizen erhitzt nicht nur die Heizkörper, sondern auch die Gemüter der Deutschen. Das neue Heizungsgesetz, das ab 2024 gelten soll, sorgt dafür, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien beim Einbau neuer Heizungen verpflichtend ist. Das bedeutet „ciao Öl- und Gasheizungen“ und „hallo erneuerbare Energien“. Aber wie sieht der Wärmebedarf (pro Quadratmeter im Jahr) überhaupt aus? Denn da gibt es in den deutschen Städten deutliche Unterschiede.
In Lünen liegt der Wärmebedarf bei 140 Kilowattstunden (Kwh) und somit zwar nicht im unteren Bereich, aber auch nicht ganz weit oben. Mit diesem Wärmebedarf geht auch der CO2-Ausstoß einher, der natürlich möglichst gering sein sollte. In Lünen liegt er bei 165.475 Tonnen. Nachzulesen sind die beiden Werte in der interaktiven Wärmekarte des Energieanbieters eon. Aber wo genau ordnet sich Lünen im Vergleich umliegender Kommunen ein?
Zum Vergleich: In Selm beispielsweise liegt der durchschnittliche Wärmebedarf pro Gebäude mit 125 Kwh und 50.934 Tonnen CO2-Ausstoß unter den Daten aus Lünen. In Werne liegt der Wärmebedarf sogar lediglich bei 112 Kwh, dafür ist der CO2-Ausstoß mit 63.336 höher als in Selm, aber trotzdem noch deutlich unter dem Lüner Wert. In NRW liegt der Wert der Kilowattstunden sogar über dem Lüner Wert mit 147 Kwh, der CO2-Ausstoß kommt auf 51,14 Millionen Tonnen.
Jetzt ist Lünen nun einmal die größte Kreisstadt im Kreis Unna mit 86.868 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Pro Einwohner kommt Lünen somit im Heizungsbereich auf eine CO2-Ausschüttung von 1,91 Tonnen. Aber womit heizen die Lüner denn aktuell noch am meisten?
Auf NRW geschaut, heizen die meisten Menschen nach wie vor mit Gas- und Ölheizung. 55,2 Prozent nutzen Gasheizungen, 27,9 Prozent haben eine Ölheizung. Fernwärme, Stromdirektheizung, Wärmepumpe und Sonstiges kommen zusammen auf lediglich 16,8 Prozent.
In Lünen heizen ebenfalls noch die meisten Menschen mit Öl oder Gas. 55,4 Prozent, also sogar noch etwas über Landesdurchschnitt, setzen auf Gas. 23,7 Prozent heizen mit Öl, also etwas weniger als der Landesdurchschnitt. Dafür liegt der Prozentsatz der Menschen, die mit Fernwärme heizen, über dem NRW-Schnitt - nämlich 11,4 Prozent. In NRW liegt der Prozentsatz bei nur 5,3 Prozent, also bei rund der Hälfte. Wärmepumpen nutzen lediglich 1,8 Prozent, also weniger Menschen als beispielsweise in Selm. Dort haben 2,5 Prozent eine Wärmepumpe.
Zum Vergleich: In Selm beispielsweise nutzen noch 46,6 Prozent und damit fast die Hälfte noch eine Gasheizung. Öl benutzen die Selmerinnen und Selmer aber ebenfalls noch ziemlich viel. Mit 36,8 Prozent liegen sie sogar deutlich über dem Landesdurchschnitt mit 27,9 Prozent.
In Werne sieht sie Verteilung etwas anders aus, hier nutzen sogar fast zwei Drittel - nämlich 59,2 Prozent - noch eine Gasheizung. Der NRW-Wert für Gas liegt bei 55,2 Prozent. „Nur“ 26 Prozent haben in Werne eine Ölheizung. Fernwärme nutzen 3,1 Prozent.
Die interaktive Karte des Energieanbieters eon zeigt aber noch mehr. Dort ist auch klar zu erkennen, wie der Stand der Sanierungen bei den jeweiligen Heizungen in den Kommunen ist. Vollsaniert sind in Lünen laut den Daten 18,5 Prozent. Teilsaniert sind mit 49,2 Prozent fast die Hälfte aller Gebäude. Unsaniert sind immerhin noch 32,3 Prozent und somit rund ein Drittel.
In Selm liegt der Anteil der vollsanierten Heizanlagen in Gebäuden bei 18,6 Prozent, also ähnlich wie in Lünen. Ebenfalls etwa die Hälfte (50,2 Prozent) sind teilsaniert. Unsaniert sind 31,2 Prozent. In Werne sind die Zahlen minimal unterschiedlich. Vollsaniert sind hier 19,1 Prozent, teilsaniert sogar 53,8 Prozent und unsaniert lediglich 27,1 Prozent.