Vorwürfe gegen Physiotherapeuten aus Lünen sind nicht neu Richter laden Ex-Patientinnen

Physiotherapeut aus Lünen unter Missbrauchsverdacht: Weitere Zeugen
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Der Prozess gegen einen Physiotherapeuten aus Lünen, der in seiner Praxis in einer Ruhrgebietsstadt eine Patientin sexuell missbraucht haben soll, dauert länger als ursprünglich vorgesehen. Die Richter am Bochumer Landgericht wollen eingestellte (alte) Ermittlungsverfahren mit ähnlichen Vorfällen noch einmal genauer unter die Lupe nehmen – und haben deshalb weitere Zeugen geladen.

Im Anschluss an einen Behandlungstermin im April 2021 hatte eine Patientin Strafanzeige erstattet und angegeben, von dem Physiotherapeuten aus Lünen während der Behandlung auf der Massageliege im Intimbereich berührt worden zu sein.

Die Staatsanwaltschaft hatte später Anklage wegen sexuellen Missbrauchs unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses erhoben.

„Gelockert und mobilisiert“

Beim Prozessauftakt vor der 7. Strafkammer hatte der Physiotherapeut die Vorwürfe zurückgewiesen. „Ich habe die Muskulatur gelockert und mobilisiert“, hatte der Angeklagte erklärt. Berührungen des Genitalbereichs hatte der Lüner „definitiv“ ausgeschlossen.

Um sich einen umfassenden Überblick zu verschaffen, wollen die Bochumer Richter nun nach der Vernehmung der Belastungszeugin auch noch weitere Ex-Patientinnen vernehmen, die in der Vergangenheit ähnlich gelagerte Vorwürfe erhoben hatten. Diese Strafverfahren waren offenbar eingestellt worden. Der Prozess wird fortgesetzt.

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