Von wegen „Klima-Kleber“ Kreistag will Jugendparlament ins Leben rufen

Von Kevin Kohues
Kreistag beschließt Gründung eines Jugendparlaments
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Michael Klostermann, Fraktionschef der FDP im Kreistag, ist ein Mann klarer Worte. Diesmal arbeitete er sich in seiner Haushaltsrede unter anderem ab an den „linksradikalen Öko-Vandalen“ der sogenannten „Letzten Generation“. Von Teilen der Öffentlichkeit und Medien als harmlose „Aktivisten“ bezeichnet, stellten die Mitglieder in Teilen die Demokratie als Staatsform in Frage, weil diese nicht geeignet sei, die gewünschten Ergebnisse in Sachen Klimawandel zu erreichen, führte Klostermann aus. Die Handlungen der „Straßenblockierer und Museumsrandalierer“, richteten sich „gegen uns alle, egal ob wir auf dem Weg zur Arbeit oder zu einer medizinischen Versorgung sind oder uns an Kultur erfreuen wollen“.

Jugendkreistag soll jungen Menschen eine Stimme geben

Was all das mit dem Kreis Unna zu tun hat und wie konkret der Kreistag hier gegensteuern könne, verriet Klostermann freilich auch: Er plädierte für die Einrichtung eines Jugendkreistages, um jungen Menschen eine institutionalisierte Stimme in der Politik zu geben.

Dieses Thema sei der „Herzensantrag“ der FDP für den Kreishaushalt 2023. Und er fand tatsächlich breite Zustimmung. Der Kreistag beschloss, dass ein Jugendparlament im Kreis Unna eingerichtet werden soll. Es soll über ein Antragsrecht für den Kreistag sowie ein Anfragerecht an die Kreisverwaltung verfügen.

Die Verwaltung erhielt den Auftrag ein Konzept zu erstellen. Dabei sollen Wünsche von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 21 Jahren im Kreis Unna abgefragt und berücksichtigt werden. 5000 Euro werden im Haushalt 2023 dafür bereitgestellt. Das Jugendparlament, so der Wunsch der FDP, „soll die Vielfalt und Diversität unserer modernen und offenen demokratischen jungen Gesellschaft repräsentieren.“