Vogelaufzucht
Vogelrettung: Lüner ziehen drei junge Buchfinken groß
Ohne menschliche Hilfe hätten sie nicht überlebt. Jetzt zwitschern drei junge Buchfinken im Haus einer Lünerin und warten auf ihre Fütterung. Bald wagen sie den Sprung in die Freiheit.
Es tönt Vogelgezwitscher aus dem Haus von Biologielehrerin Beate Raberg, denn ihr Wohnzimmer wird von drei jungen Buchfinken bewohnt.
Die großen Fenster des Raumes sind mit orangenen Vorhängen abgedunkelt und an zwei Holzsesseln sind die Äste eines Ahornbaumes befestigt. Auf den Holzdielen liegen alte Zeitungen, darauf sind Schalen mit Körnern, Mehlwürmern und Haferbrei zu finden.
Die Buchfinken fühlen sich auf den Ahornästen sichtlich wohl. © Klaus Nigge
Die Rettungsaktion der jungen Buchfinken
Ein Nachbar von Beate Raberg habe die Jungvögel auf der Straße entdeckt. Beide warteten zunächst, ob die Vogeleltern noch auftauchen. Als dies nicht geschah, entschieden sie sich, einzugreifen. „Die Vögel waren noch nicht flügge und wären auf der Straße überfahren worden,“ berichtet Beate Raberg.
Ohne Hilfe hätte dieser Buchfinke vermutlich nicht überlebt. Nun wartet er auf seine stündliche Fütterung. © Klaus Nigge
Da beide über wenig Erfahrungen in der Vogelaufzucht verfügten, suchten sie Rat bei einer befreundeten Tierärztin und dem Tierfotografen Klaus Nigge. „Klaus ist ein erfahrener Beobachter der Vogelaufzucht,“ erklärt Beate Raberg. „Er hat schon Bartgeier schlüpfen sehen.“
Mit großer Hingabe habe Klaus Nigge den Jungen ein „professionelles Nest“ aus Joghurtbechern und Kleenex Tüchern gebaut. Die Buchfinken-Jungen „waren total glücklich und zufrieden,“ erinnert sich Beate Raberg.
Vogelfütterung ist zeitintensiv
Klaus Nigge lässt sich erschöpft auf einen Stuhl fallen. Die Vogelaufzucht ist anstrengend, da Jungvögel einmal pro Stunde gefüttert werden wollen. Auf der Speisekarte stehen Mehlwürmer eingetunkt in Haferbrei.
Beate Raberg füttert die Buchfinken mit Mehlwürmern und Haferbrei. © Klaus Nigge
„Buchfinken sind Insektenfresser“, erklärt Klaus Nigge. Was viele nicht wüssten: Bei Mehlwürmern handelt es sich, anders als der Name vermuten lässt, keinesfalls um einen Wurm, sondern um die Larve des Mehlkäfers. Daher eignet er sich hervorragend zur Fütterung von Insektenfressern.
„Soft Release“ in die Natur
Den Buchfinken gehe es soweit gut, auch wenn der Jüngste aktuell noch ein wenig schwach ist. Doch bald wollen sie die Vögel freilassen.
Gut genährt sitzt der Buchfinke auf einem Ast im Haus. Bald wird er wieder in freigelassen. © Klaus Nigge
Dafür ist ein „soft release“ geplant. Das bedeutet, dass den Tieren die Möglichkeit geboten wird, in die Außenwelt zu fliegen. Vor der endgültigen Auswilderung können sie jedoch auch zu ihrem gewohnten Ort zurückkehren. Dadurch können sie sich langsam an die Außenwelt gewöhnen.
Weitere Informationen zur Vogelaufzucht und örtlichen Auffangstationen gibt es unter wildvogelhilfe.org und bund-nrw.de.
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