Die Busse der VKU sind am Dienstag (21.3.) wegen des Warnstreiks im öffentlichen Dienst im Depot in Kamen geblieben. Auch Thomas Tralle, Betriebsratsvorsitzender des Verkehrsunternehmens für den Kreis Unna, hat einen Streikposten am Haupteingang der VKU-Zentrale an der Lünener Straße bezogen. Es regnet in Strömen, ein halbes Dutzend streikender Kolleginnen und Kollegen hat sich unter ein Vordach zurückgezogen und hält die Stellung.
Herr Tralle, Ist es Ihnen gelungen, den Betrieb lahm zu legen?
Ja, der Betrieb liegt lahm. Es ist kein Bus rausgefahren. Der Rest der Mannschaft, die organisierten Kollegen und Kolleginnen sind nach Gelsenkirchen gefahren zur Großdemo. Hier vor Ort ist nur noch ein kleiner Streikposten zur Sicherung, damit auch wirklich keiner rausfährt.
Wie viele Leute haben sich am Streik beteiligt?
Bei uns im Betrieb in Kamen sind 150 organisierte Kolleginnen und Kollegen. Wir haben noch den zweiten Betriebshof in Lünen, und auch die Kollegen dort sind nach Gelsenkirchen gefahren. Ich habe jetzt nicht nachgezählt, aber ein Großteil ist dabei.
Die VKU hat eine Liste voraussichtlich stattfindender Fahrten veröffentlicht. Ist davon auszugehen, dass nur diejenigen VKU-Busse fahren, die ohnehin von privaten Busunternehmen übernommen werden?
Es sind auch Streikaufrufe an die privaten Unternehmer gegangen. Ich hoffe, dass davon auch viele nach Gelsenkirchen gefahren sind, um unsere Forderungen durchzusetzen.

Wie stellen sich diese Forderungen auch vor dem Hintergrund der Arbeitsbedingungen hier bei der VKU dar?
Wir fordern 10,5 Prozent mehr oder mindestens 500 Euro. Das hört sich zwar viel an, aber bei dem Gehalt eines Busfahrers, der in der untersten Stufe anfängt, ist das nicht so. Der kann teilweise noch nicht mal den Gewerkschaftsbeitrag bezahlen von 26 Euro am Ende des Monats.
Ist bekannt, inwieweit die VKU zusätzlich noch private Leistungen für den Streiktag gebucht hat, um Ausfälle aufzufangen?
Nee, da haben wir damals schon Riegel vorgeschoben. Also Vertrauensleute inklusive Betriebsrat. Das lassen wir nicht zu. Wir hoffen, dass unsere Kollegen richtig Rabbatz machen in Gelsenkirchen.
Drohen noch weitere Streiktage?
Ja, wenn die Arbeitgeber sich nicht bewegen. Am 27. März ist die nächste Verhandlungsrunde in Potsdam. Wenn dort nichts passiert, dann ist hier Rambazamba.