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Villa Urbahn auf dem Weg zu Lüner Museum: Ausschuss für Stadtentwicklung nickt Pläne ab
Bericht und Meinung
Der Kulturausschuss hatte jüngst als erstes Entscheidungsgremium den Weg für einen Umzug des Museums in die Villa Urbahn geebnet. Dienstag folgte schweigend der Stadtentwicklungsausschuss.
Nach dem Kulturausschuss hat Dienstag (26.11.) der Stadtentwicklungsausschuss - ohne Wenn und Aber, ohne jedwede Diskussion -, dem geplanten Umzug des städtischen Museums aus dem Gesindehaus Schwansbell in die denkmalgeschützte und von Grund auf zu sanierende Villa Urbahn in der Lüner City zugestimmt.
Abgesegnet wurde auch der aus Platzgründen erforderliche Museumsanbau im Schatten des denkmalgeschützten Rathauses. Über Sinn, Zweck und Wirtschaftlichkeit des millionenschweren Vorhabens verloren die Ausschussmitglieder kein Wort.
Im günstigsten Fall mag das daran gelegen haben, dass die aus Steuerzahlersicht äußerst kostspielige Angelegenheit im Haupt- und Finanzausschuss noch zur Sprache kommen soll. Dieser Ausschuss tagt am Donnerstag (5.12.) ab 16 Uhr im Rathaus. Dann sollten auch die nackten Zahlen auf den Tisch kommen.
Das letzte Wort hat dann der Stadtrat eine Woche später am Donnerstag (12.12.). Dessen Sitzung beginnt übrigens, wie bereits berichtet, schon vormittags um elf Uhr im Rathaus.
Während sich die Ausschussmitglieder bis auf eine Nachfrage zur Barrierefreiheit der (umgebauten) Villa durch die Bank, über alle Fraktionen hinweg in Schweigen hüllten, nutzte Lünens Technischer Beigeordneter Arnold Reeker Dienstag die Gelegenheit, dem Ausschuss den Umzug schmackhaft zu machen.
Man könne das ganze Vorhaben aus „stadtplanerischer Sicht“ einfach nur positiv sehen, sagte Reeker. Und was die Barrierefreiheit angeht, da sei im Rahmen des Umbaus der Villa Urbahn zum Museum der Einbau eines Aufzuges geplant: „Da setze ich auf den Architekten.“
Ebenso setzt die Verwaltung bei dem Museumsanbau auf das Fingerspitzengefühl des Lüner Architekten Robert Weiss (Architektenbüro Weiss - Wessel - Kirchner). Der hatte im Kulturausschuss Karl Marek (CDU, Architekt im Ruhestand), zugestimmt, dass das denkmalgeschützte Rathaus auch künftig erste Priorität behalte.
Deshalb sei der Anbau, hatte Weiss weiter gesagt, „wie ein schwarzer Schatten“ geplant, unscheinbar, damit man den Ratssaal wahrnehme.
Dazu sagte Reeker im Stadtentwicklungsausschuss, ohne dass er danach gefragt worden war, dass sich das künftige Gebäude (der Museumsanbau, Anm.d.Red.) sehr zurücknehme. Aus dem Sitzungssaal des Rathauses, könne man auf den Anbau schauen. Der Ausschuss nahm´s schweigend zur Kenntnis. Schließlich gab es (noch) ganz andere Sachen zu besprechen.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
