Um die Mittagszeit ist der Andrang im Testzentrum an der Langen Straße in Lünen recht überschaubar. Viele Kinder und Schüler lassen sich während der Ferien dort testen, weil Tests in der Schule wegfallen.

© Matthias Stachelhaus

Viele Kinder in Lüner Testzentren: Manche Eltern genervt von Regelung

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In den Herbstferien brauchen Schüler vor Kinobesuch, Indoorspielplatz und Co. einen negativen Coronatest. Das sorgt für große Nachfrage bei Lüner Testzentren. Nicht jeder ist glücklich damit.

Lünen

, 14.10.2021, 14:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Herbstferien haben begonnen und das merken auch die Testzentren in Lünen. Kostenlose Tests gibt es zwar nur noch für bestimmte Gruppen, aber eben die machen jetzt - wie erwartet - den größten Anteil der Probanten, bzw. Kunden, aus.

Der Andrang insgesamt sei ähnlich hoch, wie in den vergangenen Wochen. Das wird einhellig von den Teststellen von Kineo Medical (Lange Straße vor P&C) und von der Altstadtapotheke (Münsterstraße) sowie der Sonnenapotheke (Waltroper Straße 24) bestätigt.

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In den meisten Fällen sind es jetzt Kinder, die zum testen kommen. Während der Ferien entfallen die Testungen in der Schule. Schüler müssen für diverse Freizeitaktivitäten ein negatives Ergebnis vorweisen.

Eltern reagieren gelassen bis verärgert

Das nehmen manche Eltern eher gelassen, wie eine Mutter, die mit ihren drei Kindern am Mittwochmittag (13.10.) vor dem Zelt des Testzentrums an der Langen Straße wartet. Vor dem geplanten Besuch des Indoorspielplatzes „Kids-Country „ muss die älteste Tochter getestet werden.

Das gilt auch für den Besuch im Kino. „Ich finde das sehr umständlich“, sagt eine andere Frau, die zusammen mit ihrer Tochter auf das (negative) Test-Ergebnis am Testzentrum vor der Altstadtapotheke warte. Wie ein Impfzwang sei das. Einige Meter weiter zieht eine Familie mit dem gerade erhaltenen Zertifikat auf Papier ihrer Wege. Montag wollten die Kinder ins „Kids-Country“, Mittwoch soll es ins Kino gehen. Am Morgen sei sie wegen der langen Warteschlange wieder gegangen. „Das hätte bestimmt über eine Stunde gedauert“, sagt sie. Allein können die Kinder sich übrigens nicht testen lassen. Eine Erziehungsberechtige Person muss immer mit dabei sein.

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„Ja, wir haben gut zu tun“, sagt Volker Brüning, Inhaber der Altstadtapotheke. Besonders wenn gleich ganze Gruppen zusammen kämen, dauere es manchmal etwas länger. Das Personal habe man allerdings an die Stoßzeiten angepasst. „Wir sehen in unserem digitalen Buchungssystem, wann viele Leute kommen und reagieren.“

Diskussionen um Gratis-Tests für Geimpfte

Mit rund 60 bis 80 Tests am Tag gebe es auch im Testzentrum an der Langen Straße ähnlich viel Betrieb, wie vor den Ferien, weiß Ertu Kile von der Betreiberfirma Kineo Medical. Auch hier sind es aktuell vornehmlich Kinder und Jugendliche, die sich testen lassen. „Wir werden das noch bis Ende Oktober weiter beobachten und dann entscheiden, ob es sich noch lohnt weiterzumachen.“

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Laut Kile zeige sich aber auch, dass vermehrt geimpfte Menschen zum Test in eins der Zentren in Dortmund, Lünen, Krefeld oder Hannover kommen. „Das zeigt, dass die Strategie der Bundesregierung nicht unbedingt aufgeht“, sagt er.

Und auch einige Diskussionen habe es deshalb schon gegeben, weil die Tests auch für Geimpfte nicht kostenlos sind. „Das hatten einige aber noch geglaubt“, so Kile. Vielleicht auch vor dem Hintergrund, dass Termine für Tests weiterhin kostenlos auf der Homepage gebucht werden könnten.

Gedanken an Impfung statt Test

Von derartigen Problemen kann Brüning nicht berichten, wie er im Gespräch mit der Redaktion sagt. Aber von einem anderen Effekt: „Durch den Druck, jetzt Geld für den Test zahlen zu müssen, hatten wir ein paar Gespräche mit Kunden, die sich jetzt noch einmal überlegen wollen sich impfen zu lassen.“

Von sich aus gehen er und seine Mitarbeiter nicht auf die Kunden zu. Aber auch Nachfrage gebe es auch Informationen rund um die Impfung vom Apotheker. Dabei ginge es dann öfter um Fehlinformationen, aus dem Internet. „Zum Beispiel, ob eine Frau nach der Impfung noch Kinder bekommen kann.“

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