Kieferorthopäde lässt Praxis am Marktplatz zurück Helfer verschiffen Inventar nach Afrika

OP-Leuchten aus der Weerenstraße hängen bald in neuer Klinik in Ghana
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Eine zahnchirurgische Abteilung wird die Klinik nicht haben, deren Bau der Dortmunder Verein „Hilfe für Krankenhausbau und Nothilfe in Ghana“ vorantreibt. Gleichwohl können die Helfer um Peggy Griewel das Inventar der ehemaligen Kieferorthopädie-Praxis Ralph Jeismann bestens gebrauchen. Die Räume an der Weerenstraße wenige Schritte vom Alten Markt hatte der ehemalige Betreiber schon vor längerer Zeit zurückgelassen. Und nun stellten die Eigentümer, die Familie Schaumann, dem Verein die verbliebene Einrichtung zur Verfügung.

Am Montagmorgen rückten Griewel und ihre Mitstreiter an, um mit dem Ausbau an der Weerenstraße zu beginnen. „Wir können nicht alles gebrauchen, aber sehr vieles“, sagt Griewel. Zum Beispiel die Patientenliegen mit OP-Lampen. Oder die gut erhaltenen Schränke. Oder auch die Stehtische. Aber auch vermeintliche Kleinigkeiten: „Die Papierkörbe zum Beispiel“, sagt Griewel.

In Ghana baut der Vereinsvorsitzende, der Arzt Dr. Samuel Okae, der aus dem westafrikanischen Staat stammt, ein Krankenhaus nach europäischen Maßstäben. Der Verein hat im vergangenen Sommer bereits einen Teil des Inventars des inzwischen abgerissenen Bergkamener Wellenbades einem neuen Zweck zugeführt. Die Praxis-Ausstattung aus Kamen soll den gleichen Weg gehen. Ein Unterstützer des Vereins bringt sie per Lastwagen nach Lünen. Dort steht ein Übersee-Container, der auf seinen Transport per Schiff nach Ghana wartet. Allerdings wird das noch eine Weile dauern.

Peggy Griewel und ihre Mitstreiter räumen die Praxis von Kieferorthopäde Ralph Jeismann aus, um einen Teil der Einrichtung in eine Klinik in Ghana zu schaffen.
Dieser Schrank wird in Ghana noch gute Dienste leisten, meint Peggy Griewel. © Stefan Milk

„Wir haben gerade erst zwei Container verschifft“, sagt Griewel. So ist zum Beispiel ein Notstromaggregat auf dem Weg nach Ghana. Es soll dort eintreffen, bevor Griewel mit 19 Helferinnen und Helfern zum nächsten Arbeitseinsatz startet. Die Reise nach Ghana ist für den 27. Oktober geplant. „Ein paar Unterstützer können wir noch gebrauchen“, sagt Griewel. „Wer gegen Gelbfieber geimpft ist, kann mit uns fliegen.“ Allerdings kann man den Verein und sein Projekt auch durch Spenden unterstützen (siehe Info-Kasten).

Der Klinikbau ist auf einem guten Weg: „85 Prozent sind geschafft“, sagt Griewel. Allerdings liegt vor ihr und den anderen Vereinsmitgliedern noch eine ganze Menge Arbeit. Aber es gibt schon ein konkretes Ziel. „Im ersten Halbjahr 2024 wollen wir die Ambulanz eröffnen“, kündigt Griewel an. Danach sollen dann nach und nach weitere Abteilungen des neuen Krankenhauses folgen.

Informationen über das Krankenhaus-Projekt in Ghana gibt es unter www.krankenhaus-ghana.com

Geldspenden können auf das Spendenkonto bei der Commerzbank,

IBAN DE41 44 04 00 37 03 22 22 13 00 überwiesen werden.