Tausende Pendler fahren täglich mit der Bahn. Auch in Lünen, Selm und Werne, wenn es in Richtung Dortmund zur Arbeit oder an den Wochenenden zu Spielen des BVB geht. In Zukunft könnte dieser Weg noch einfacher gestaltet werden: NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) plant, den Regionalverkehr auf den Schienen zu verbessern und zu reformieren.
Bisher sind für die Vergabe des Schienenverkehrs samt Planung, Ausschreibung und Controlling drei Behörden in NRW zuständig: „go.Rheinland“ für den südlichen Bereich von der Grenze zu Rheinland-Pfalz bis nach Köln, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) für beispielsweise Dortmund und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) für Lünen, Selm und Werne bis zur Grenze nach Niedersachsen. Dieses Konstrukt möchte Krischer aufbrechen und das Ministerium arbeite mit den drei Aufgabenträgern an einer Zusammenlegung.
„Da wird zwar gute Arbeit geleistet. Aber wir sind da von den Strukturen nicht gut aufgestellt“, sagte er in einem Interview mit dem WDR. Krischer ist der Ansicht, dass man durch diesen Aufbau ineffizient arbeiten würde, da etwa die S-Bahnen von den verschiedenen Verbunden nicht aufeinander getaktet seien. „Es gibt viele Gremien und lange Entscheidungswege, die oft wichtige Entscheidungen unnötig verzögern“, so der Minister.
Eurobahn Teil der NWL
Auch sind die drei Verbände dafür zuständig, wann wie viele Züge auf den Gleisen fahren und welcher Anbieter diese Linien bedient. So auch die RB50, die bisher von der Eurobahn befahren wird, ehe das Unternehmen jetzt von der NWL für einen symbolischen Euro gekauft wurde. Um die Verbindungen zu stärken und zu verbessern, plant der Grünenpolitiker, das ÖPNV-Gesetz des Landes in diesem Jahr zu überarbeiten.
Diese Pläne werden allerdings keine Auswirkungen auf die Tarife und Tickets in NRW haben. Denn diese werden von vier Verkehrsverbünden organisiert. Diese sind Zusammenschlüsse von kommunalen Verkehrsunternehmen – daher sind die Städte und Kreise für die Organisation zuständig und sind daher von der Reform nicht betroffen.

Zweites Gleis in Werne
Mit dem Zusammenlegen der drei Verbünde für den Schienen-Personalverkehr soll die Taktung der Züge verbessert und das Schienennetz gestärkt werden. „Beispielsweise haben wir im VRR einen 30-Minuten-Takt auf manchen Bahnlinien, bei ‚go.Rheinland‘ aber 120 Minuten. Und das umgekehrt“, erklärt der Verkehrsminister und beschreibt, was das Ziel der Zusammenlegung ist: „Da werden Verbindungen einfach verbessert. Wir können Ressourcen effizienter einsetzen. Das heißt, das Verkehrsangebot kann insgesamt besser werden.“
Um das umzusetzen, muss das Schienennetz ausgebaut werden – was in Werne geplant ist. Dort soll ein zweites Gleis entstehen, welches das Ministerium schon zugesichert hat. Der Ausbau sei die Voraussetzung dafür, eine schnelle RRX-Linie auf die Strecke zu bringen.