Die Gewerkschaft Verdi setzt ihre Warnstreiks im Kreis Unna in dieser Woche fort. Zum Streik aufgerufen sind am Mittwoch (8. März) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozial- und Erziehungsdienst.
Nicole Czyzmowski von Verdi sagte am Montag auf Anfrage dieser Redaktion, wie sich die Streiks auswirken werden. Betroffen sind demnach die Arbeit der Jugendämter, die Schulsozialarbeit und städtische Kitas. Da die Kita-Landschaft im Kreis Unna recht heterogen ist, werden viele Familien von dem Kita-Streik aber nicht betroffen sein. Der Grund: In vielen Städten und Gemeinden – etwa in Unna, Kamen, Fröndenberg und Holzwickede – sind die Kitas nicht in kommunaler Trägerschaft, sondern werden von den Kirchen, Wohlfahrtsverbänden wie Awo und DRK oder Elterninitiativen betrieben
Kitas in Bergkamen, Lünen und Schwerte sind betroffen
Bestreikt werden laut Auskunft von Verdi aber Kitas in Bergkamen, Lünen und Schwerte. Eltern sollten sich in den Einrichtungen erkundigen, ob es einen Notbetrieb geben wird.
Außerdem sind die Beschäftigten der Jugendämter in Unna (Stadt und Kreis), Kamen, Bergkamen, Schwerte und Lünen zum Streik aufgerufen. Dies wirkt sich auf die Betreuung von Familien aus, aber auch auf die städtischen Jugendzentren, die gegebenenfalls geschlossen bleiben. In den Schulen sind die Schulsozialarbeiter am Mittwoch aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Verdi rechnet mit 200 Streikenden am Mittwoch
Nicole Czyzmowski rechnet damit, dass sich insgesamt 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Sozial- und Erziehungsdienst im Kreis Unna an dem Warnstreik am Mittwoch beteiligen werden. Eine Kundgebung in Unna gibt es diesmal nicht, unter anderem aber eine in Dortmund.
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro.
Streik fällt nicht zufällig auf den Internationalen Frauentag
Verdi ruft die Beschäftigten aus der Sozialen Arbeit bewusst am Internationalen Frauentag, dem 8. März, zur Arbeitsniederlegung auf. Die Soziale Arbeit ist nach Angaben der Gewerkschaft mit 83 Prozent eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten. Dabei seien die Arbeitsbedingungen häufig prekär. Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte, spürten Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Zudem mangele es vielfach an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen.
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