Cannabis darf ab April in Deutschland konsumiert und angebaut werden. Allerdings gibt es dabei einige Vorgaben und Einschränkungen. „Zum Beispiel, dass trotz geplanter Legalisierung an einigen Orten ein Cannabiskonsum untersagt ist sowie der Anbau nur für den Eigenkonsum oder in nicht-kommerziellen Anbauvereinigungen erfolgen darf“, erklärt Leonie Joost, Pressesprecherin des Kreises Unna.
Verbotszonen befinden sich jeweils im Umkreis von 100 Metern zu Schulen, Kinderspielplätzen sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen. Der Kreis Unna hat eine Karte veröffentlicht, die alle Verbotszonen im Kreis markiert – auch die in Lünen, Selm und Werne. „Die Karte zeigt, dass in ungefähr fünf Prozent der Fläche des Kreisgebietes ein Cannabis-Konsumverbot herrscht“, teilt der Kreis in einer Mitteilung mit.

Horstmarer See und Bahnhof verbotsfrei
Ein Blick auf die Konsumverbotszonen in Lünen zeigt: Viele Treffpunkte liegen außerhalb, beispielsweise der Horstmarer See und der Lüner Hauptbahnhof. Das Schloss Schwansbell liegt ebenfalls außerhalb der Zonen. Die Karte zeigt auch, dass es auf dem Marktplatz vor dem Rathaus teilweise erlaubt sein wird, Marihuana zu konsumieren, und teilweise nicht. So verläuft der Rand der Verbotszone durch einen Spielplatz in der Nähe zwischen der Saturn-Filiale und der Bäckerei Kanne. Auf der Marktstraße, am Kino und am Extrablatt ist das Kiffen hingegen erlaubt.
Neben den beliebten Treffpunkten in Lünen liegen auch viele der Spazier- und Radwege in einem Bereich, wo Joints geraucht werden dürfen. So finden sich kaum Wegstücke an der Lippe, dem Seseke-Radweg nach Kamen und am Datteln-Hamm-Kanal innerhalb der rot markierten Felder, in denen der Konsum verboten ist.
Auenpark kaum betroffen
Ähnlich wie in Lünen sieht es auch bei Ausflugszielen in Selm und Umgebung aus. In großen Teilen des Auenparks, im Bereich um den Ternscher See, am Cappenberger Schloss und im Freibad ist laut der Karte des Kreises das Kiffen nicht verboten. Die Bereiche, in denen der Konsum am Ternscher See und im Auenpark verboten ist, liegen jeweils in der Nähe der Spielplätze. Auf dem Willy-Brandt-Platz, wo immer der Wochenmarkt stattfindet und sich die Musikschule befindet, ist der Konsum nicht erlaubt.
An Markt und Stadtpark erlaubt
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Werne. Dort ist beispielsweise der Konsum am Solebad verboten, auf dem Parkplatz und am angrenzenden Stadtpark ist das Kiffen aber wieder erlaubt. Nur im nördlichen Bereich des Stadtparks, wo das Gradierwerk ist, dürfen keine Joints geraucht werden. In der Werner Innenstadt bleiben große Teile außerhalb der Verbotszonen. Der Marktplatz liegt als freier Fleck in einem Dreieck aus Bereichen, wo Marihuana nicht erlaubt ist.
Verbote neben den Verbotszonen
Doch nicht nur in diesen Verbotszonen ist der Konsum von Cannabis weiterhin illegal. So ist das Rauchen in der unmittelbaren Gegenwart von Minderjährigen ebenfalls nicht gestattet. Des Weiteren bleibt das Rauchen von Joints in öffentlich zugänglichen Sportstätten und in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr verboten.
Sollte es zu Änderungen der Gesetzesgrundlage kommen oder sollten noch Standorte fehlen, will der Kreis Unna direkt reagieren. „Die Karte wird laufend angepasst“, heißt es. Neben dem Fehlen mancher Standorte könne auch die genaue Position der Zonen laut dem Kreis variieren.