Unzufriedenheit über Vereinbarung zum Gleisausbau „Benötigen konkretes Umsetzungskonzept“

Unzufriedenheit über Vereinbarung zum Gleisausbau: „Benötigen konkretes Umsetzungskonzept“
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Das Thema zweites Gleis zwischen Münster und Lünen ist ein Dauerbrenner. Seit Jahren wird immer wieder darüber diskutiert, so richtig vorwärts ging es aber lange nicht. Am vergangenen Donnerstag (10.8.) unterschrieben Bund, Land und Bahn dann aber eine Rahmenvereinbarung zum Ausbau.

In erster Linie soll diese die Finanzierung eines zukünftigen Projekts klären. Es sollen unterschiedliche Mittel kombiniert werden, 60 Prozent übernimmt der Bund, 40 Prozent das Land. Die Verantwortlichen sprachen von einem wichtigen Schritt auf dem Weg zur Realisierung.

Den Schritt sieht zwar auch Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns. Zufrieden ist er damit aber nicht wirklich. „Der Abschluss einer reinen Finanzierungsvereinbarung ist aus meiner Sicht enttäuschend“, sagt er. „Dringend benötigt wird ein konkretes Umsetzungskonzept für den vollständigen Ausbau zwischen Lünen und Münster, das mit einer verlässlichen Zeitplanung verbunden ist.“

Ähnlich sieht das auch Lünens Verkehrsdezernent Christian Klicki. „Bei allem Verständnis für die Schwierigkeit des Vorhabens aufgrund der baulichen Situation wäre ein verbindlicher Zeitplan auch in meinen Augen ein wichtiges Signal gewesen“, erklärt er.

Lange Diskussion

Kleine-Frauns erinnert auch daran, wie lange die Diskussion um das zweite Gleis bereits währt. „Schon 2019 hatten sich die Bürgermeister der Anrainerstädte zwischen Dortmund und Münster, angeführt von den OBs Markus Lewe und Ullrich Sierau, zu einem Bündnis für den kompletten zweigleisigen Ausbau der Strecke zusammengeschlossen“, so der Lüner Bürgermeister.

Vom Bund habe es seither nach missverständlichen Zusagen nur ausweichende Antworten gegeben. „Wenn sich der Bund jetzt mit dem Land über die Finanzierung verständigt hat, aber keinen Zeitplan vorlegt, sehe ich die Gefahr, dass erneut, wie schon in den letzten mindestens 20 Jahren, immer wieder andere Projekte vorgezogen werden“, befürchtet Kleine-Frauns.

Deswegen appelliert er nun: „Für die gesellschaftliche Mobilitätswende wäre es dringender denn je erforderlich, das Bahnangebot attraktiver zu gestalten. Schönere Bahnhöfe reichen nicht aus. Viel nötiger wären gerade für die Pendlerinnen und Pendler im Umland von Ballungsräumen mehr Anschlussmöglichkeiten unter anderem durch kürzere und verlässliche Taktzeiten.“

Christian Klicki wirft aber dennoch einen hoffnungsvollen Blick nach vorne. „Wenn es aber tatsächlich so käme, dass wir auch in Lünen einen Halb-Stunden-Takt in Richtung Münster für die Pendlerinnen und Pendler nutzen könnten, wäre das zumindest eine Perspektive, auf die man sich freuen kann“, so der Verkehrsdezernent. „Es ist jetzt unsere Aufgabe, hartnäckig zu bleiben und die Sache aktiv weiterzuverfolgen. Genau das werden wir auch tun.“

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