Aufräumarbeiten laufen

Unwetter in Lünen: Viele Einsätze für die Feuerwehr

Am späten Mittwochnachmittag ereilte Lünen - genau wie viele andere Orte in NRW - ein kurzes, aber heftiges Unwetter. Starke Sturmböen und kräftiger Regen sorgten auch hier für herabfallende Äste und andere Gefahren. Sogar ganze Bäume fielen dem Wetter zum Opfer. Jetzt sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange.

LÜNEN

, 20.07.2017 / Lesedauer: 3 min

Spektakuläre Risse hat der Blitz in einem Baum in Lünen hinterlassen.

Das Unwetter hat am Mittwoch auch vor Lünen nicht Halt gemacht - am späten Nachmittag, gegen 17.30 Uhr, zog es in voller Kraft über die Stadt hinweg. Nicht alle Bäume überstanden das: Eine alte Esche im Tobiaspark in der Lüner Innenstadt erwischte es - nur knapp 40 Meter von der Lüner Redaktion der Ruhr Nachrichten entfernt hatte sie gestanden. Und es ist ein großer Zufall, dass bei dem Einschlag niemand verletzt wurde.

Nur wenige Minuten vorher hatten Redaktionsmitarbeiter den Beginn des Gewitters vom Fenster aus beobachtet und gesehen, wie einige Familien trotz des nahenden Donners weiter am Wasserspielplatz blieben und ihre kleinen Kinder dort spielen ließen.

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Auch als der Starkregen bereits eingesetzt hatte, konnte man noch einige Spaziergänger durch den Park gehen sehen. Selbst als es stürmisch wurde und erste Äste von den hohen Bäumen fielen, flitzten immer noch Radfahrer umher.

Gefährlicher Leichtsinn, wie man am nächsten Tag sieht. Denn nur Minuten später knallte es. Der Baum, der genau am viel benutzten Fußgängerweg liegt, ist an mehreren Stellen getroffen; mehrere Risse ziehen sich durch den Stamm - bis in die Wurzel hinein.

Mitarbeiter der WBL sind seit Donnerstagvormittag damit beschäftigt, die Krone der Esche auszulichten. „Das ist notwendig, damit nichts abbricht und herunterfällt“, erklärt Mitarbeiter Martin Grundwald. Währenddessen zeigt Grunwalds Kollege Joachim Bierfreund auf die Stellen, an denen der Blitz die Baumrinde aufgeschlitzt hat. „Das ist halt Natur“, sagt Bierfreund.

Das musste die Feuerwehr am Mittwoch leisten:

„Insgesamt hatten wir am Mittwochabend neun wetterbedingte Einsätze auf Lüner Stadtgebiet“, resümiert der stellvertretende Leiter der Lüner Feuerwehr Stephan Dörnbrack am Tag nach dem Unwetter. Und sagt mit Blick auf Dortmund und Köln: „Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davongekommen.“ Trotzdem: „Kein Stadtteil ist verschont geblieben.“ Die Einsätze fanden unter anderem am Urnenfeld, auf der Wethmarheide, der Ernst-Becker-Straße und der Niederadener Straße statt.

Fünf Bäume stürzten um und mussten teilweise von der Straße oder den Gehwegen geräumt werden. Ein Teil der Münsterstraße war vom Starkregen überflutet, so dass die Einsatzkräfte den Gullydeckel hochziehen mussten. Die Brandanlage des Lippe-Berufs-Kollegs hatte wohl aufgrund eines Blitzeinschlags in der Nähe Alarm ausgelöst.

Und ein Blitz traf noch einmal so richtig und erwischte einen Kamin am Lindeneck in Gahmen. „Dieser Kamin wurde richtig gespalten, Trümmerteile sind aufs Dach geflogen und mussten von den Kollegen weggeräumt werden“, sagt der 47-jährige Dörnbrack. Mehrere Löschzüge waren im Einsatz, darunter der LZ Lünen-Mitte und der LZ Niederaden. „Es war zwar alles nicht dramatisch, aber die Einsätze erfolgten schon alle zeitgleich; das war etwas geballt“, erzählt der Brandamtsrat.