Auf dem Röntgenbild ist ein heller Fremdkörper im hinteren Bereich der Augenhöhle zu erkennen. © privat
Kater angeschossen
Unbekannter schießt mit Gewehr auf Kater Pummel - der hat jetzt eine Kugel im Kopf
Mit Blut in den Augen und einer Kugel im Kopf kehrte Kater Pummel von seinem letzten Spaziergang zurück. Seit dem versteckt er sich im Haus, während der Täter unentdeckt draußen umher läuft.
Blut fließt aus den Augen von Kater Pummel. Die zehnjährige Tanja aus Lünen ist geschockt, als sie ihren Kater so schwer verletzt sieht. „Wir sind gerade von einem Spaziergang mit den Hunden wieder gekommen, als wir Pummel mit dem blutigen Auge sahen“, berichtet Tanjas Mutter am Telefon. Noch immer ist sie geschockt. Der Vorfall liegt nun eine Woche zurück, von dem Täter keine Spur.
Pummel ist das Opfer einer grausamen Attacke: Er wurde „von einem Katzenschänder ins rechte Auge geschossen“. So schreiben es die Besitzer auf hunderten Flyern, mit denen sie den Täter finden wollen. 1000 Euro versprechen sie als Belohnung - in der Hoffnung, den Täter mithilfe von Zeugen zu schnappen.
Mit diesem Flyer sucht die Lüner Familie nach dem Täter. © privat
Kugel in der Nähe des Gehirns
Röntgenbilder beim Tierarzt beweisen, dass der Kater angeschossen wurde. „Wir sind natürlich sofort zum Tierarzt gefahren“, erzählt Tanjas Mutter. Der behandelnde Arzt Ralf Lorson erinnert sich noch gut: „Bei der Untersuchung in unserer Praxis blutete Pummel aus beiden Augenwinkeln des rechten Auges und das Auge war nicht einsehbar, da die vordere Augenkammer starke Einblutungen aufwies. Der gesamte Bereich um das Auge war hochgradig geschwollen.“
Als Ursache vermutete Lorson einen Unfall: „Wir tippten zunächst auf ein Schädel-Hirn-Trauma nach einem Autounfall, da Pummels Krallen an den Hinterpfoten abgeschabt waren, wie es häufig durch die Reibung am Asphalt passiert.“ Die Röntgenbilder zeigten jedoch einen Fremdkörper: „Er hob sich deutlich heller von den knöchernen Strukturen ab, weshalb es sich um einen sehr dichten, zum Beispiel metallischen Gegenstand handeln musste. Die Form deutete auf ein Diabolo-Spitzgeschoss hin“, sagt Lorson.
Noch immer liegt die Kugel in Pummels Kopf in der Nähe des Gehirns und kann nicht so einfach entfernt werden. Denn dann würde Pummel auch ein Auge verlieren.
Pummel erholt sich gut
Doch es gibt eine positive Nachricht: Pummel erholt sich den Umständen entsprechend gut. „Ich war heute nochmal beim Arzt“, sagt Tanjas Vater: „Es sieht gut aus. Die Sehfähigkeit ist zwar stark eingeschränkt, aber wenn sich das Auge nicht groß entzündet, muss es nicht raus.“
Auch Lorson zeigt sich hoffnungsfroh: „Zum Glück weist Pummel bisher, abgesehen von dem Ausfall des Pupillarreflexes rechts, keine neurologischen Symptome auf. Wir hoffen darauf, dass er sich weiterhin gut entwickelt.“
Ein Unbekannter schoss Kater Pummel ins Auge, das stark blutete. © privat
Pummel versteckt sich im Haus
Vor dem Vorfall war Pummel gerne draußen, hat sein Revier rund um die Wörthstraße, Spichernstraße und Alsenstraße fleißig erkundet. Jetzt versteckt er sich in der Wohnung. „Er hat noch immer Schmerzen, liegt nur unter dem Bett“, sagt Tanjas Mutter. „Der bleibt jetzt im Haus.“
Der Täter läuft währenddessen weiter unentdeckt umher. „Wir haben den Vorfall direkt bei der Polizei gemeldet, aber die kann da nicht viel machen.“ Da der Polizei keine Spuren vorliegen, sei sie vor allem auf Zeugenhinweise angewiesen, erzählt Nina Kupferschmidt, Pressesprecherin der Polizei Dortmund. Doch: „Bislang hat sich leider kein Zeuge gemeldet, so dass sich die Ermittlungen schwierig gestalten.“ Und selbst wenn der Täter gefunden wird, droht ihm höchstens eine Geldstrafe - da es sich um einen Sachschaden handelt.
Tote Katze im Sandkasten
Der Fall Pummel ist offenbar kein Einzelfall. Nachbarn berichten von einer anderen toten Katze, die mit einer Schusswunde zwischen den Augen im Sandkasten eines Spielplatzes an der Wörthstraße lag. Dazu ist bei der Polizei allerdings keine Anzeige eingegangen. „Ich bin mit einigen Nachbarn ins Gespräch gekommen“, erzählt Tanjas Papa. „Es haben sich viele gemeldet, die in der Vergangenheit Ähnliches erlebt und geweint haben.“
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