Gerade mal fünf Wochen war der Shuttlebus des Cafés Seepark im Einsatz. Eine Testphase, um Besucher und Besucherinnen vom Parkplatz in den beliebten Gastrobetrieb zu bringen. Mehrere Hundert Gäste, von der Frauengruppe bis zum Kindergarten, seien mit dem Elektro-Fahrzeug bereits gefahren worden. „Wir haben nur positive Rückmeldungen“, berichtet Café-Betreiber Okay Sen (50).
Seit Dienstag (3.10.) ist der „Golfcart“ mit seinen acht Sitzplätzen defekt. Unbekannte Täter hatten das Leihfahrzeug um 1.28 Uhr am Feiertag über eine Böschung und einen Wanderweg in den See geschoben. Vandalismus, der besonders die trifft, die nicht so mobil sind und dennoch das Café besuchen wollen. Die Polizei sucht Zeugen. Eine Videokamera hat drei Jugendliche oder junge Erwachsene gefilmt. Sie sollen vorher sogar noch zwei Leihfahrräder im Wasser versenkt haben.
Einen Tag danach reagiert Okay Sen gefasst. Er sei schon geschockt gewesen, als er den Anruf des Reinigungsteams im Seepark morgens um 7 Uhr bekam. Die Aktion sei ärgerlich, aber man könne nichts machen, sagt er. Die Zeugen hätten zeitgleich Polizei und Feuerwehr informiert. Ein privates Bergungsunternehmen zog den Shuttlebus mit einem Kranwagen wieder an Land.
Das Fahrzeug war ein Vorführgerät, von einem Lieferanten zur Verfügung gestellt. „Nach einer Testphase und der Genehmigung durch die Stadt wollten wir ein eigenes bestellen“, berichtet Okay Sen. 35.000 Euro kostet der E-Bus. Jetzt sei ein großer Schaden an dem Gerät entstanden. Der würde über die Versicherung abgewickelt. „Ich hoffe, dass die Polizei die Täter findet und sie nicht ungestraft davon kommen“, erklärt er. Den Cafébetrieb beeinflusse das Geschehen nicht: „Wir haben ganz normal geöffnet.“
Sonst kein Vandalismus

Trotz des Rückschlags will Okay Sen an der Idee des Shuttleservices im Park der ehemaligen Landesgartenschau festhalten. Seit zweieinhalb Jahren führt er das Café Seepark. Mit Erfolg, obwohl der Standort nicht einfach ist. „Bei Sonne ist es brechend voll. Dann sind wir mit 20 Leuten unterbesetzt. Bei Regen ist es schwieriger“, erklärt Okay Sen. Auch um bei schlechterem Wetter die Situation zu entschärfen, sollte der Shuttlebus die Gäste trockenen Fußes in das Café bringen. Zu welchen Zeiten das Fahrzeug pendelt, wollte er in Absprache mit der Stadt noch festlegen. Erst kürzlich hatte Okay Sen in einen Wintergarten investiert, dessen Fenster bei Sonne zurückgeschoben werden können. Der Betrieb „entwickelt sich gut und macht Spaß“, sagt er.
Die Kriminalpolizei ermittelt nach dem Vorfall vom 3. Oktober wegen Sachbeschädigung. Okay Sen sieht in der Tat eher einen Einzelfall. Über Vandalismus könne er sich ansonsten nicht beschweren. „Mit Jugendlichen haben wir kein Problem“, berichtet er. Das Café sei ein Ort der sozialen Kontrolle. Auch die Reinigungstrupps im Park würden das bestätigen.
Beschreibung der Täter

Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen. Eine Videokamera zeige die drei Täter, wie sie das Fahrzeug vom Café aus wegschieben. Täter eins habe eine normale Statur, er trug eine helle Jeans und einen weißen Kapuzenpullover.
Täter zwei wird folgendermaßen beschrieben: Er hat eine normale Statur, trug eine graue Jeans, einen schwarzen Kapuzenpullover und eine dunkle Kappe.
Der dritte Täter hat eine normale Statur. Er war mit schwarzer Jacke mit Kapuze und einer dunklen Adidas-Jogginghose unterwegs.
Die Polizei fragt: Wer kann Angaben zur Identität der Täter machen? Hinweise bitte an die Kriminalwache des Polizeipräsidiums Dortmund unter Tel. (0231) 132 7441.
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