Unbekannte stehlen Stolpersteine in Lünen „Schändlicher Angriff auf das Andenken der Opfer“

Stolpersteine gestohlen: „Schändlicher Angriff auf Andenken der Opfer“
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Nur wenige Tag nachdem in Lünen eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocaust im Ratssaal stattgefunden hatte, haben Unbekannte an der Borker Straße 13 drei Stolpersteine gestohlen. Ein Anwohner bemerkte am Freitag (31. Januar), dass die goldenen Steine fehlten und verständigte daraufhin die Polizei. Die Leitstelle der Polizei Dortmund bestätigt den Vorfall am Sonntag. Der Staatsschutz hat bereits die Ermittlungen auf, erklärt ein Sprecher auf Anfrage. „Ich werte den Diebstahl als schändlichen Angriff auf das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus“, erklärte Udo Kath, Sprecher des Arbeitskreises Lüner Stolpersteine, in einer Pressemitteilung.

Vermutlich politisch motivierte Tat

Er geht von einer politisch motivierten Tat aus, da an den Betonsteinen kaum wertvolles Metall dran ist. „Das sieht man sofort, wenn man nur einen Stein mühsam herausgebuddelt hat“, so Kath. Erst im Oktober 2024 waren die Steine für die jüdischen Eheleute Josef Isidor und Henriette Stiefel sowie Anna Schutz verlegt worden. Alle drei wurden von den Nationalsozialisten im Jahr 1942 ermordet.

Die Stolpersteine wurden erst im Oktober 2024 an der Borker Straße verlegt.
Die Stolpersteine wurden erst im Oktober 2024 an der Borker Straße verlegt. © Udo Kath

Der Arbeitskreis hat inzwischen drei neue Stolpersteine bestellt. Bis diese eintreffen, soll ein Foto der alten Borker Straße hinterlegt werden. Dafür findet am Mittwoch (5. Februar) gegen 18 Uhr eine kleine Veranstaltung mit Rainer Schmeltzer, Vizepräsident des NRW-Landtages und Koordinator des „Lüner Aktionskreis gegen Rechtsextremismus“ statt. Vor Ort soll dann auch über die Geschichte des Ortes und der Opfer berichtet werden.