Umleitung wegen Abbiegeverbot an B54-Baustelle Vorgegebene Strecke sorgt für Verwirrung

Umleitung wegen Abbiegeverbot an B54-Baustelle: Vorgegebene Strecke sorgt für Verwirrung
Lesezeit

Sechs Monate heißt es für den kompletten Verkehr an der Kreuzung von der B54 zur B236: Rechtsabbiegen verboten. Grund ist der vierspurige Ausbau auf der Hauptachse zwischen Dortmund und Lünen. Wegen der neuen Verkehrsregeln hat Straßen.NRW auch eine Umleitung eingerichtet. Doch genau die wirft einige Fragen auf.

Glaubt man Google, gibt es an der Kreuzung kurz hinter Brechten eigentlich gar keine wirkliche Veränderung. Von Dortmund aus kommend ist laut der Navigationsapp der Abbiegevorgang auf die B236 ganz normal möglich. Ein weißes Schild mit einem dicken roten Punkt sowie das blaue Geradeaus-Verkehrsschild – derzeit sehr unglücklich genau hinter einer Ampel angebracht – sprechen vor Ort aber eine andere Sprache.

Folgt man dem Umleitungsschild als Teil der sogenannten „roten Route“, das laut Straßen-NRW an Bundesstraßen oftmals ohne genaue Angaben zur Umleitung selbst angebracht ist, wird der Verkehr zunächst Richtung Lünen geschickt. An der Wethmarheide geht es weiter nach links.

Und dann immer geradeaus über die Brunnenstraße sowie die Moltkestraße. Vorbei an dem Gelände des ehemaligen Steag-Kraftwerks und gefühlt 100 Ampelphasen später landen Auto-, LKW- und Motorradfahrer erst auf der Kurt-Schumacher-Straße und später wieder auf der B54 (Dortmunder Straße). Von dort muss sich der Verkehr nur noch durch die bestehende Baustelle kämpfen, um im Anschluss genau auf der gegenüberliegenden Fahrbahn an der Kreuzung B54/B236 zu landen.

Über die Konrad-Adenauer-Straße wird der Verkehr wieder zurück auf die B54 geleitet.
Über die Konrad-Adenauer-Straße wird der Verkehr wieder zurück auf die B54 geleitet. © Leonie Freynhofer

Diese Umleitung dauert laut Google Maps ohne Verkehr rund 20 Minuten und ist neun Kilometer lang. Mit Verkehr und gerade zur Rushhour zieht sich die Strecke aber deutlich in die Länge. Viel kürzer und vor allem schneller wäre eigentlich die Tour über die Brambauerstraße (4 Kilometer und 8 Minuten ohne Verkehr). Dessen ist sich auch Nadia Leihs, Pressesprecherin von Straßen.NRW, bewusst.

Doch durch die Ende Oktober irreparabel beschädigte Ampelanlage (Brambauerstraße/B54), die erst in der vergangenen Woche (23. November) ausgetauscht werden konnte, habe man zunächst die aktuell bestehende Umleitung ausschildern müssen. Der Abbiegevorgang ist für gut fünf Wochen geändert worden. Dem Verkehr war es aber eigentlich möglich trotz kaputter Ampel nach rechts - und damit zurück zur B236 - abzubiegen.

Leihs betont, dass der Verkehr gern über die Brambauerstraße und nicht die ausgeschilderte Variante fahren kann. Bis diese Tatsache aber auch auf den Umleitungsschildern angepasst, kann es noch ein bisschen dauern. Denn wie die Pressesprecherin von Straßen.NRW erklärt, sei dieser Vorgang nur mit einem weiteren Behördengang umsetzbar. „Wir müssen die ganze Umleitung bei der zuständigen Verkehrsbehörde neu beantragen, da alle Eingriffe abgesprochen werden müssen. Unsere Kollegen prüfen das derzeit und stoßen die Änderung dann an.“

Fragen zur Beschilderung

Eine weiterer Aspekt sorgt beim Verkehr für Fragen. Warum ist die Umleitung erst an der Kreuzung selbst ausschildert und nicht schon früher - etwa in Brechten? Nadia Leihs erklärt diese Tatsache mit der Effizienz. „Es gibt bei solchen Baustellen immer mehrere Zuflusspunkte. Wenn wir da alle berücksichtigen und weiträumig ausschildern, fehlt oftmals der Zusammenhang und führt möglicherweise. noch zu mehr Verwirrungen.“

Man müsse immer darauf achten, dass man solche Umleitungen eindeutig ausschildert. Daher fange sie auch erst an der Kreuzung B54/B236 an. „Dort bekommt alle Verkehrsteilnehmer die nötigen Infos“, so Leihs. Grundsätzlich auf Umleitungen mit extra angefertigten Schildern hinzuweisen, sei für die B54-Baustelle erst einmal nicht vorgesehen. „Solche Sonderanfertigungen mit Infos von wann bis wann eine Straße gesperrt ist, sind nämlich ziemlich teuer.“