Tretbootverleih am Cappenberger See in Lünen Neuer Pächter will einiges ändern

Bootsverleih am Cappenberger See: Neuer Pächter will einiges verändern
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Die beliebten Schippertouren auf dem Cappenberger See in Lünen sollen auch weiterhin möglich sein. Serhat Sahin (27) aus Dortmund übernimmt das Schön-Wetter-Geschäft und sichert damit die Zukunft der Tretbootanlage. Er hat die Lüner Freizeitattraktion von Thorsten Loose gekauft, der nach fünf Jahren einen Schlussstrich zieht. Seine Entscheidung begründet der Lüner mit „zu vielen Baustellen“. Denn er betreibt neben dem Bootsverleih noch den Event-Service „wir-mieten.de“ und den Tabakladen Bieneck-Kreutzer in der Lüner Fußgängerzone. Ein Pensum, das ihm zu viel geworden ist. Daher die Trennung vom Saisongeschäft mit dem Tretbootverleih.

In Serhat Sahin hat er einen Nachfolger gefunden, der gerne unterwegs ist und Ausflüge macht. Dass man sich am Cappenbeger See wie im Urlaub fühlen kann, ist ihm gleich aufgefallen. Daher hat ihn das Angebot gelockt, die Anlage mit 14 Booten, darunter zwei mit Elektroantrieb und einem Nostalgieboot, zu übernehmen. Schnell wurde man sich einig. Am Sonntag (1. September) ist die Schlüsselübergabe.

Mit der Stadt Lünen, der das Grundstück gehört, hat Serhat Sahin einen Pachtvertrag unterzeichnet. „Wir haben hier einiges vor“, kündigt er an. Gemeinsam mit seiner Frau Dilara (28) will er die Anlage attraktiver gestalten. Doch wohl erst in der neuen Saison. Denn der Sommer ist bald vorbei und Tretbootfahren nur noch wenige Wochen möglich. Zum Herbst hin, wenn es kühler wird, werden die Boote eingemottet.

Tretboote auf dem Cappenberger See in Lünen
Bootstouren auf dem Cappenberger See sind beliebt. Die Gäste kommen aus der gesamten Region. © Goldstein

Renovierung in Winterpause

Die Winterpause will Serhat Sahin für Renovierungen nutzen. Die Stadt habe zugesagt, den holprigen Boden im Gastronomiebereich zu beseitigen. Mit neuen Sonnenschirmen und einigen Accessoires wollen die Betreiber für Gemütlichkeit sorgen. Neben den beliebten Waffeln, Pommes und Currywurst kann sich Serhat Sahin Eis im Hörnchen oder Spaghetti-Eis als weiteres Angebot vorstellen. Auch Kuchen oder neue Snackprodukte könnten den Tretbootfahrern den Ausklang ihrer Tour versüßen. Unterstützt wird der gelernte Gießereimechaniker, der inzwischen als Stellwerkmitarbeiter tätig ist, von seiner Frau und weiteren Mitarbeitenden.

Um das touristische Freizeitangebot zu einem Anziehungspunkt zu machen, plant er, die Öffnungszeiten nicht nur auf das Wochenende zu beschränken, sondern zu erweitern. Denn in der benachbarten Jugendherberge sind immer wieder Gruppen zu Gast, die auch in der Woche gerne Tretboot fahren möchten. Gerade in den Ferien fragen auch an Wochentagen Familien und Ausflügler nach Touren auf dem zwei Meter tiefen See, dessen Existenz auf die Eisenbahn zurückgeht.

Neue Beschilderung

Weil der Boden für den Bau der Bahnlinie Lünen-Münster gebraucht wurde, haben Bagger von 1919 bis 1928 den See geschaffen. Noch bis in die 1950er-Jahre wurde er in Lünen als Schwimmbad genutzt. Das ist jetzt allerdings nicht mehr erlaubt. Dafür gibt es das 1956 eröffnete Freibad Cappenberger See gleich nebenan, das in den nächsten Jahren modernisiert und energetisch auf den neusten Stand gebracht werden soll. Fünf Millionen Euro an Fördermitteln sind bereits bewilligt worden.

Serhat Sahin wundert sich, dass von der Straße aus keine Beschilderung auf den Tretbootverleih aufmerksam macht. Er selbst habe als Auswärtiger schon Mühe gehabt, die Anlage zu finden. Er steht in Kontakt mit der Stadt, das zu ändern. Wenn es nach ihm geht, sollen mehrere neue Hinweistafeln den Weg zu der Touristenattraktion am Wasser weisen.