Trauer um SIBA-Chef Bernd Schwegmann (†53) Er wollte, dass alle gerne zur Arbeit kommen

Viel zu früh: Trauer um SIBA-Chef Bernd Schwegmann (†53)
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Es ist ein Schock für die Familie und für die SIBA-Belegschaft: Bernd Schwegmann hat den Kampf gegen seine lange Krankheit verloren. Nach über fünf Jahren verließ ihn jetzt die Kraft. Er starb am 15. Februar in der Uniklinik Münster, wenige Tage nach seinem Geburtstag. Er wurde nur 53 Jahre alt. Sein Tod bewegt viele Menschen in Lünen. Er lässt sie fassungslos zurück.

Als menschlich und verantwortungsbewusst ist er vielen in Erinnerung. Bernd Schwegmann war beliebt, nahbar und hatte viele Freunde. Er war der Hoffnungsträger des Lüner Unternehmens SIBA, weltweit bekannt als Spezialist für Sicherungen. In vierter Generation übernahm Bernd Schwegmann junior 2010 die Führung von Bernd Schwegmann senior. Vor der gesamten Belegschaft hatte der Vater seinem Sohn einen großen Schlüssel überreicht. Ein emotionaler Moment im Zeichen von Wertschätzung und Vertrauen.

Bernd Schwegmann wurde zum Chef von damals 380 Mitarbeitenden. Heute stehen bei SIBA 500 Menschen in Lohn und Brot. Sein Führungsstil war geprägt von Teamgeist. Er wollte, dass seine Beschäftigten mitdenken, auch mal Kritik üben. Alle sollten gerne zur Arbeit kommen. In den guten Ideen der Belegschaft sah er Potenzial fürs Unternehmen. Bernd Schwegmann stellte die Geschäftsführung breiter auf, um strategischen Überlegungen und Entwicklung mehr Raum zu ermöglichen. Auch nach seinem Tod bleibt das Unternehmen in Familienhand.

Vier Generationen auf einem Bild
Vier Generationen auf einem Archivbild: Bernd Schwegmann junior (l.) und Bernd Schwegmann senior mit den Gründern Carl (Foto l.) und Otto Linz (Foto r.). © Goldstein

Immer mehr Verantwortung

Als Bernd Schwegmann die Firma übernahm, hatte er bereits viel Erfahrung gesammelt. Anfangs sah es gar nicht danach aus, dass er in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte. Sein Weg führte ihn nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in den Bereich Finanzen und Kapitalanlage nach Wiesbaden. Vier Jahre später kam die Anfrage seines Vaters. Bernd Schwegmann kehrte 2004 zurück.

Die beiden Schwegmanns teilten sich ein Büro. Der Junior erhielt grundlegenden Einblick und übernahm schrittweise mehr Verantwortung. 2008 wurde er kaufmännischer Leiter und Prokurist, zwei Jahre später wurde ihm als Geschäftsführer der große Schlüssel überreicht. Auf die Stärken von SIBA setzen und sie weiter auszubauen war sein Ziel. Der neue Chef des Familienunternehmens, das inzwischen auf fast 80 Jahre Tradition zurückblicken kann, wollte nur Dinge ändern, die SIBA besser machen.

Millionenschwere Investitionen

Bernd Schwegmann brachte in seiner Ära millionenschwere Investitionen auf den Weg, wie den Neubau für Fertigung und Administration und ein Hochregallager mit halbautomatischer Lagerlogistik. Bis ihn eine schwere Erkrankung aus der Bahn warf. Ein Schicksalsschlag. Bernd Schwegmann kehrte nicht mehr ins Unternehmen zurück.

Um ihn trauern seine Frau, seine beiden Kinder, Angehörige und Freunde, aber auch die Mitarbeitenden von SIBA. Die Trauerfeier ist am Freitag (28.2.) um 10 Uhr in der Stiftskirche Cappenberg.