Trauer und Bestürzung sind groß. Mit Irene Gresch verliert Lünen eine engagierte Frau, die sich auf vielfältige Weise verdient gemacht hat. Zuletzt lebte sie in der Seniorenresidenz Osterfeld. Dort ist sie am Sonntag (28.4.) im Beisein ihrer Familie gestorben. Auch Sohn Jörg-Peter aus Amerika war gekommen. Irene Gresch wurde 87 Jahre alt.
Schon früh entdeckte sie für sich die Schauspielerei und baute gemeinsam mit ihrem Mann Heinrich-Otto Gresch ab 1957 das Amateurtheater „Kulisse“ auf. Das ist bis heute über Lünens Grenzen hinaus bekannt und in jedem Jahr mit einer Aufführung im Heinz-Hilpert-Theater präsent. „Irene Gresch war ein Schatz für die Kulisse“, sagt Barbara Höpping, die seinerzeit im „Jedermann“ von Hugo von Hofmansthal mitspielte, gemeinsam mit Werner Althoff und Irene Gresch. Barbara Höpping erinnert sich an ihre ausgleichende Art, ihre unendliche Geduld und ihren unermüdlichen Einsatz. Sie sei immer für alle dagewesen und hatte ein offenes Haus.

Aktiv auch bei den Schützen
Dass die Kulisse auch nach dem Tod ihre Mannes Heinrich-Otto Gresch 1999 aktiv blieb, gehört mit zu ihren Verdiensten. Von 1997 bis 2012 war sie deren Geschäftsführerin und auch die der Lüner Klüngelgarde, dem Straßentheater der Landsknechte. Oft hat sie die Gruppe mit der Gitarre begleitet. 2013 wurde Irene Gresch während der Hauptversammlung zum Ehrenmitglied der Kulisse Lünen ernannt. Sie hat souffliert, geschminkt und sich um Kostüme gekümmert. Dabei übernahm sie auch Haupt- oder Nebenrollen.
Doch es war nicht nur die Bühne, der ihr Einsatz galt. 33 Jahre gehörte Irene Gresch zu den Lüner Schützen von 1332. Als Königin repräsentierte sie von 1971 bis 1973 den Verein, gemeinsam mit Josef Overmann. 2005 wurde sie mit der Verdienstnadel und 2017 mit der silbernen Jubiläumsnadel des Westfälischen Schützenbundes ausgezeichnet.
Irene Gresch sang im Kirchenchor St. Marien und St. Norbert. Sie kümmerte sich jahrelang darum, dass bei der Ankunft des Nikolauses auf der Lippe die Märchen- und Wintergestalten die passenden Kostüme hatten. Auch der Jugendkarneval Bumika wäre ohne ihren unterstützenden Einsatz nicht möglich gewesen. Zudem war sie in der Seniorenunion und der CDU Lünen.
Viel unterwegs auf Reisen
In den vergangenen 20 Jahren pflegte sie mit ihrem Lebensgefährten Dieter König ein neues Hobby: Sie gingen auf Reisen. Die Touren führten beide ans Mittelmeer, in die Karibik, nach Südostasien und bis zum Nordkap. Dieter König unterstützte sie bei ihren Einsätzen für die Kulisse und die Klüngelgarde.
Um Irene Gresch trauern ihre Kinder Michael, Annette, Bettina und Jörg-Peter sowie die Schwiegerkinder und drei Enkel. Die Beisetzung ist am Donnerstag, 2. Mai, um 10 Uhr auf dem Katholischen Friedhof St. Marien in Alstedde an der Alstedder Straße 10. Die Schützen treffen sich 15 Minuten vorher vor dem Friedhof.