
Sieben Katzen haben in einer Kleingartenanlage in Schwansbell in Lünen gelebt. Ein Tier wurde Mitte März tot aufgefunden. Nach einer Obduktion steht nun die Ursache fest. © Tierschutzverein Lünen
Tote Katze in Lüner Kleingartenverein: Ursache steht nach Obduktion fest
Polizeiermittlungen
In der Kleingartenanlage „Weßlingholz“ wurde im März eine Katze tot aufgefunden. Der Tierschutzverein Lünen sprach von Giftködern. Die Polizei untersucht das Tier. Nun liegt das Ergebnis vor.
Eine Parzellen-Besitzerin machte Mitte März in der Kleingartenanlage „Weßlingholz“ im Schwansbell eine schreckliche Entdeckung. Eine von sieben dort freilebenden Katzen, die sie sonst immer abends mit Essen und Trinken versorgt hatte, wurde von ihr tot neben dem Futterplatz aufgefunden.
Von den anderen Tieren fehlte damals jede Spur. Der Tierschutzverein Lünen machte vor gut drei Monaten mit einer Pressemitteilung darauf aufmerksam und brachte den Vorfall in dem Kleingarten auch zur Anzeige. Die Polizei nahm das tote Katze im Anschluss für eine Obduktion mit. Nun steht die Todesursache des Tieres fest.
Das durchgeführte toxikologische und pathologische Gutachten der Katze ergab, dass sie an an einer Ethylenglykol-Vergiftung gestorben ist, erklärte Polizeipressesprecher Steffen Korthoff auf Anfrage. Diese Substanz ist einer der Hauptbestandteile von Frostschutzmittel.

Frostschutzmittel gehört normalerweise in das Kühlsystem von Fahrzeugen. Für Tiere ist das Mittel giftig, wenn sie es trinken. © picture alliance / dpa
Daher geht die Polizei davon aus, dass das tote Tiere davon getrunken hat und anschließend daran gestorben ist. „Uns wurde gesagt, dass es wohl häufiger vorkommt, dass Katzen dieses Mittel aus versehen zu sich nehmen“, so Korthoff. Es rieche leicht süßlich und somit appetitlich für die Tiere. Zudem schmecke es nicht, wie man vielleicht erwarten könnte, nach etwas Bitterem.
Ungeklärt: Zufall oder Absicht?
Der Lüner Tierschutzverein äußerte damals die Vermutung, dass jemand aus dem Kleingartenverein „Weßlingholz“ einen Giftköder für die Katzen ausgelegt hatte. Ob es sich nun um Absicht oder einen Versehen handelt, kann die Polizei nach ihren Untersuchen nicht feststellen, erklärt Steffen Korthoff. Diese Nachricht hat auch die Tierschützer aus Lünen bereits erreicht.
Die zweite Vorsitzende des Vereins, Andrea Komac, die sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Fall beschäftigt hat, zeigt sich grundsätzlich überrascht über die Vorgehensweise der Polizei. „Wir waren sehr erstaunt, dass die Katze untersucht wurde und die Polizei sich die Mühe gemacht hat.“ Auch wenn nun die Todesursache feststeht, werde der Tierschutzverein keine weiteren eigenen Ermittlungen durchführen. „Wir wissen, dass wir da nichts machen können und sehen keine Möglichkeit da weiterzukommen, solange es beispielsweise niemand zugibt.“
Den ganzen Vorfall fände sie merkwürdig, doch durch Spekulationen würde die tote Katze nicht wieder lebendig. Eine der bis dato sechs verschwundenen Katzen ist laut Komac wieder aufgetaucht. Der Kleingärtnerin, die sich laut dem Tierschutzverein sechs Jahre um die Tiere gekümmert hatte, gehe es immer noch schlecht.
Inwiefern von Seiten der Polizei in dem Fall weiter ermittelt wird, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest, erklärt Pressesprecher Steffen Korthoff.
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
